49.000 lebende Küken sind in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in einem Frachtflugzeug auf dem Leipziger Flughafen verbrannt. Der Landesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Volkmar Zschocke, zeigt sich erschüttert: "Dieses dramatische Unglück wirft viele Fragen zu dem perfiden System der Massentierhaltung und zu Tiertransporten auf.

Es sind nicht nur die Tierfabriken, in denen eine Unzahl von Tieren unter schlimmen Bedingungen zusammengepfercht werden. Es sind nicht nur der Gestank und Umweltbelastungen rund um die Anlagen.”

Völlig ungeklärt ist bis jetzt, warum diese Küken, die aus den Niedrlanden kamen, nachts über den Leipziger Frachtflughafen umgeschlagen wurden, um letztlich in die Ukraine zu gelangen. Sinn macht das nur, wenn sie Teil einer internationalen Verwertungskette waren, in der die Spezialisierung auch innerhalb der Zuchtkette schon so weit gediehen ist, dass in Polen aufgezogene Küken zur weiteren Aufzucht mit dem Flugzeug in die Ukraine transportiert werden.

Mehr zum Thema:

Flughafen Leipzig/Halle: In der Nacht brannte eine Frachtmaschine mit Küken an Bord
Am Flughafen Leipzig/Halle brach am …

Und das die uralte Frrachtmaschine vom Typ AN 12 ausgerechnet in Leipzig stand, hat mit einem echten Leipziger Problem zu tun: den niedrigen Landegebühren, die auch im Nachflugbetrieb nicht erhöht werden, wie es an anderen Flughäfen die Norm ist.

Für Zschocke alles Teil einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Art des Wirtschafttreibens. “Tiere werden massenhaft über weiteste Strecken transportiert. Wie kann es dafür eine Notwendigkeit geben?”, fragt der Landesvorsitzende der Grünen. “Wenn Zehntausende Küken bei einem solchen Unglück qualvoll verbrennen, wird deutlich, dass Massentierhaltung und derartige Transporte beendet werden müssen. Es ist nicht einzusehen, warum lebende Tiere aus reinen Profitgründen immer noch und mit solchen Risiken quer durch Europa transportiert werden.”

Aktuell untersuchen Kriminalbeamte vor Ort noch die mögliche Ursache des Flugzeugbrandes.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar