Seit 2017 geht die Debatte nun um einen möglichen neuen Parkplatz am Südufer des Cospudener Sees, den die Stadt Markkleeberg in Nähe der Hafens Zöbigker anlegen will. Damals erhob die Stadt Leipzig deutlich Einspruch gegen diesen Großparkplatz, für den Markkleeberg auch noch 1,5 Hektar Wald roden wollte. Noch ist das Projekt nicht begonnen. Aber 2022 verankerte die Stadt Markkleeberg diesen Parkplatz in ihrem Flächennutzungsplan, der nach drei Jahren Debatte jetzt in den Stadtrat kommt. Jetzt warnt der Leipziger Ökolöwe vor der Umsetzung des Projekts und fordert die Streichung aus dem Flächennutzungsplan.
Noch steht es so im vorgelegten Flächennutzungsplan der Stadt Markkleeberg, dass sie am Hafen Zöbigker am Cospudener See 1,5 Hektar Wald roden will, um einen Parkplatz auszubauen. In der nächsten Ratsversammlung im März soll der Flächennutzungsplan auf der Tagesordnung stehen.
Leipzigs Umweltverein Ökolöwe stellt sich gegen die geplante Rodung am Cospudener See. Er fordert von der Stadt Markkleeberg und den Stadträten: „Streichen Sie den Parkplatz aus dem Flächennutzungsplan! Lehnen Sie den Plan ab, solange die Rodung noch drin ist!“
„Wenn wir den Cossi immer weiter zubauen und versiegeln, gibt es dort bald keine Natur und Erholung mehr“, mahnt Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl.
Der Ökolöwe weist darauf hin, dass die bestehenden Parkplätze am Hafen Zöbigker noch nicht ausgelastet sind. Sie könnten zudem effektiver genutzt werden, sodass Markkleeberg keinen Wald roden müsse. Dazu kommt die Debatte von 2017, in der es auch um die ÖPNV-Erschließung der Cospudener Sees ging.
Markkleeberg und Leipzig hatten damals eigentlich vereinbart, ein gemeinsames ÖPNV-Konzept für den See zu entwickeln, das vor allem den Parkdruck durch den motorisierten Individualverkehr mindern sollte. Denn wenn man mit dem ÖPNV von Leipzig auch bis zum Zöbigker Winkel und dem Hafen am Pier 1 kommt, braucht man kein Auto. Dann muss auch kein Wald gefällt werden, um mehr Parkplatzfläche zu schaffen.
Denn wirklich wertvoll ist hier der Wald, so der Ökolöwe.
Um das Artensterben zu stoppen, fordert der Ökolöwe einen geschlossenen Grünverbund um Leipzig.
„Mit einem Waldgürtel können wir Lebensräume um Leipzig großflächig vernetzen und es Tieren ermöglichen, zwischen städtischen Grünflächen und dem Umland zu wandern“, so Rosendahl. „Diesen Grünverbund müssen Leipzig und die umliegenden Gemeinden in ihren Flächennutzungsplänen ausweisen.“
Ein Waldgürtel für Leipzig ist eine Forderung des Ökolöwen-Appells „Mehr Grün für Leipzig“. Unter
https://mehrgruen.oekoloewe.de/mehr-wald-um-leipzig/ kann jede Leipzigerin und jeder Leipziger den Appell unterzeichnen.
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Es gibt 2 Kommentare
Da hätte man mal vielleicht die Linie 9 behalten sollen.
Herr Julke, ich gehe davon aus, dass sowohl Sie als auch der Ökolöwe wissen, dass ein Flächennutzungsplan lediglich die Ermöglichung zur Umsetzung einer Absicht ist. Ob und wie diese realisiert wird, entscheidet sich in den weiten Planungsschritten. Das Thema wird zwar im Stadtrat durchaus kontrovers diskutiert, ist aber noch jenseits jeglicher Konkretisierung.
Ihr Artikel behauptet Tatsachen, die noch keine sind, und stellt sie überdies in manipulatorische Zusammenhänge. Sie und auch der Ökolöwe tun sich mit solchem propagandistischen Über-die-Bande-Spielen keinen Gefallen.