Der Harthkanal zwischen dem Zwenkauer und dem Cospudener See hat sich längs in einen unbezahlbaren Traum verwandelt, den niemand in den nächsten Jahren wird finanzieren können. Dabei lassen sich Seenverbindungen viel einfacher und preiswerter herstellen – vor allem für Radfahrer und Fußgänger. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat fordert jetzt einen zügigen Planungsbeginn zur Errichtung des Verbindungsradweges zwischen Cospudener und Zwenkauer See.

Hierfür hat die Fraktion einen entsprechenden Haushaltsantrag eingereicht, der die dafür notwendigen finanziellen Mittel für Planung und Bau zur Verfügung stellen soll. Außerdem erneuert die Fraktion ihren Aufruf nach einer naturnahen Gestaltung des Überlaufes zwischen den Seen.

Der Haushaltsantrag von Bündnis 90/Die Grünen zum Radweg zwischen Cospudener und Zwenkauer See

„Es ist absolut begrüßenswert, dass sich der Zweckverband im Zuge des Beschlusses unseres Stadtratsantrages ‚Kleine Brötchen statt Luftschlösser – direkte und barrierefreie Fuß- und Radwegeverbindung und Bootsschleppe zwischen Cospudener und Zwenkauer See herstellen‘ mittlerweile der Vorplanung dieses so wichtigen Wegeabschnittes widmet“, geht Kristina Weyh, Fraktionsvorsitzende und Verbandsrätin im Zweckverband Neue Harth, auf die aktuellen Entwicklungen ein.

„Doch die nächsten Schritte müssen umgehend folgen, auch eine Mitfinanzierung durch die LMBV ist hier zwingend angebracht. Um die Voraussetzungen für die nächsten Schritte zu gewährleisten, erwarten wir, dass die Verwaltung auf unseren Vorschlag eingeht, die notwendigen finanziellen Mittel entweder über unseren eingereichten Haushaltsantrag oder eben über einen Teil der erwartbaren Einnahmen aus der Beherbergungssteuer zur Verfügung stellt. Eine Realisierung bis spätestens Sommer 2026 sollte absolutes Ziel sein!“

Machbarkeitsstudie: Ergebnisse sollen Ende 2025 vorliegen

Eine Gewässerverbindung soll es ja trotzdem geben – aber deutlich kleiner und preiswerter als der überdimensionierte Harthkanal. Weshalb die Grünen-Fraktion jetzt gespannt auf die in Arbeit befindliche Machbarkeitsstudie hinsichtlich der alternativ zum Harthkanal nunmehr in den Blick genommenen „Gewässerverbindung“, deren Ergebnisse bis Ende 2025 vorliegen sollen.

Die ursprünglich ins Spiel gebrachte schienengebundene Bootsschleppe entlang der Wegeverbindung sollte dabei aus Sicht der Grünen eine der zu untersuchenden Optionen darstellen, um einen Bootsübergang für Paddler für die etwa 1 km lange Passage überhaupt zu ermöglichen. Für den Bereich des ehemals geplanten Harthkanals favorisiert die Fraktion einen natürlichen Gewässerüberlauf.

„Der abgesperrte und quasi tote Baustellenbereich zwischen den beiden Seen, wo seit Jahren nichts wachsen darf, weil man viel zu lange dem Luftschloss des Harthkanals entgegenblickte, muss endlich ein Ende haben“, betont Kristina Weyh.

„Statt vergrabener Überlaufrohre wünschen wir uns ein natürliches Fließgewässer mit Gefällestufe, das den notwendigen Überlauf gewährleistet und gleichzeitig eine Heimat für Flora und Fauna bietet. Hier erhoffen wir uns endlich vernunftorientierte Lösungen, statt unbezahlbare und den Status quo weiter verfestigende Wünsche.“

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar