Pödelwitz/Leipzig. Der BUND Sachsen als Mitglied des Unterstützerkreises Pödelwitz, welcher mit seinem Einsatz bisher ein Abbaggern des Ortes für die Braunkohle verhindern konnte, freut sich über die Fortschritte bei der Wiederbelebung des Dorfes in einem ökologischen und solidarischen Sinne. Der Strukturwandel in Sachsen bietet Chancen für den gesamten Freistaat.
Zum zukunftsweisenden Vorhaben des inklusiven Hofprojekts „Vielseithof“ des gemeinnützigen Vereins „Pödelwitz hat Zukunft“ äußert sich Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen: „Der jahrelange ehrenamtliche Einsatz und friedliche Widerstand für ein lebenswertes Dorf zeigen, dass Mut und Vision für eine nachhaltige Zukunft Früchte tragen. Der mögliche Kauf des Grundstücks und die Entwicklung des ‚Vielseithof‘ schaffen eine echte Win-Win-Win-Situation: Der ländliche Raum wird gestärkt, die ökologische Landwirtschaft gefördert und die Generationsgerechtigkeit vorangebracht – um nur einige positive Aspekte zu nennen.“
Crowdfunding ist gestartet
Doch leider haben partizipative, generationsübergreifende Projekte wie dieses Leuchtturmprojekt oft nicht genügend finanzielle und politische Unterstützung. Der BUND fordert einen nachhaltigen Strukturwandel in den bisherigen Kohleregionen, bei dem Fördergelder konsequent in Projekte fließen, die für eine postfossile Gesellschaft vorbildlich sind. Das schließt eine transparentere Verteilung der Fördermittel und endlich eine echte Beteiligung der Zivilgesellschaft ein.
Aktuell konzentriert sich der Verein auf die Sicherung des Grundstücks und seiner Bestandsgebäude, um dann in Zusammenarbeit mit Stiftungen und Förderträgern den „Vielseithof“ aufzubauen. Um dieses Ziel tatsächlich zu erreichen, hat der Verein eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Diese kann hier abgerufen werden. Weitere Informationen zum Vielseithof und Videos sind hier zu finden.
Hintergrundinformationen
Pödelwitz, ein Dorf in der Nähe von Leipzig, stand über Jahrzehnte im Schatten des Braunkohle-Tagebaus, der die Existenz des Ortes bedrohte. Seit den 1970er Jahren war die Region durch den Kohleabbau geprägt, und der Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner zog weg. In den 2010er Jahren mobilisierte sich Widerstand, unterstützt besonders vom BUND, um die Abbaggerung zu verhindern.
Nach Jahren von Protesten, Petitionen und Aktionen wurde 2021 vorerst endgültig entschieden, dass das Dorf erhalten bleibt und damit auch das kulturelle Erbe.
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