Am 31. August rief das Bündnis für Demokratie und Courage „markranstehtauf“ zum Wahlkampfabschluss auf dem Markt in Markranstädt auf.

Prominente parteiübergreifende Unterstützung gaben Christian Wolff, der bekannte Pfarrer im (Un)Ruhestand, Manuela Grimm vom DGB, Marie Müser (Grüne), Franziska Maschek (SPD) und Jürgen Kasek (Grüne). Für musikalische Begleitung war mit Luis Dannewitz, „The Representatives of Monkey Jack“ und „Kein Alaska“, von Dream-Rock über Metal bis Alternativ gesorgt.

Die Veranstalter, vertreten durch Doro und David, die Redner und das Publikum bewegte die anstehende Landtagswahl in Sachsen und der zu befürchtende Rechtsruck.

Christian Wolff, der eine gewohnt starke Ansprache hielt, fragte ich, ob seine Motivation auf seinem christlichen Verständnis beruht, er antwortete: „Natürlich gibt es ganz viele Menschen, Gott sei Dank, Bürgerinnen und Bürger, die keine Beziehung zum christlichen Glauben oder auch zur Kirche haben, die sich wunderbar engagieren für Demokratie und Menschenrechte und wo man viele Übereinstimmungen findet. Aber trotzdem ist ganz wichtig, dass gerade Christinnen und Christen immer wieder verdeutlichen, dass viele Grundwerte unserer Verfassung auf dem biblischen Menschenbild basieren.

Ich sage mir immer: Wer an Gott glaubt, der kann nur Demokrat sein, weil ja jede Form von Autokratismus eine Versammlung von Kleingöttern ist. Das können wir nicht gebrauchen. Wir sind Menschen, von Gott geschaffen in aller Unterschiedlichkeit. Keiner hat das Recht, sich über den anderen zu erheben. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt, warum Demokratie notwendig ist, warum Gleichberechtigung notwendig ist, warum wir uns respektieren müssen in unserer Unterschiedlichkeit und warum auch unterschiedliche Glaubensweisen nicht dazu führen dürfen, dass wir uns erheben über andere.“

 

In den folgenden Redebeiträgen ging es immer wieder um die Verteidigung der Demokratie, die Ablehnung eines drohenden Drei-Parteien-Parlaments und um die Notwendigkeit von politischer Vielfalt. Besonders in kleineren Städten und Gemeinden ist es erforderlich, den Gesprächsfaden zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern nicht abreißen zu lassen und die gemeinsamen Interessen demokratisch zu vertreten.

 

Franziska Maschek, die Bundestagsabgeordnete der SPD für den Landkreis Leipzig, fand dafür in unserem Gespräch die passenden Worte: „Die Demokratie, besonders in den kleinen Orten, ist so wichtig, weil die Demokratie nur lebt, wenn wir uns alle engagieren. Und wenn wir in den Regionen nicht abgehängt werden wollen, wenn wir wollen, dass unsere Regionen wachsen, dass Menschen dort gerne leben, dort gerne gemeinsam sind, egal welche Meinung sie haben, egal wo sie herkommen, egal wie sie aussehen, dann müssen wir uns demokratisch engagieren.

Wenn wir wollen, dass unser Dorf einen Gemeinschaftshaushalt hat, müssen wir uns engagieren. Wenn wir wollen, dass wir dort viele tolle Dinge tun können und Kinder dort gern und gut groß werden, dann müssen wir uns demokratisch engagieren. Deswegen ist Demokratie für kleine Dörfer so wichtig.“

Doro, vom Bündnis markranstehtauf, sagte mir zum Abschluss noch: „Wir haben heute die Zivilkundgebung auf den Plan gerufen, weil es uns wichtig ist, gerade vor der Landtagswahl nochmal dazu aufzurufen, demokratisch zu wählen. Sich für das demokratische Spektrum zu entscheiden, sein Kreuz zu setzen für Menschenwürde und Menschenrechte. Auf die Straße zu gehen und zu zeigen, dass die AfD keine Alternative ist, zusammen mit allen anderen Parteien.“

Fazit: Eine würdige Abschlussveranstaltung des Wahlkampfes in Markranstädt. Am heutigen Abend sind wir klüger.

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