Am Donnerstag, dem 13. Juni, fand der feierliche Spatenstich für den Neubau einer Kindertagesstätte am Kulkwitzer See statt. Am Kulkwitzer See soll eine neue Kindertagesstätte mit 120 Plätzen entstehen, davon 80 Kindergarten- und 40 Krippenplätze. Davon werden 12 Plätze für Kinder mit Inklusionsbedarf sein. Neben Bürgermeisterin Nadine Stitterich und Vertretern des Stadtrates nahmen auch Ute Thijsse-Noth vom Planungsbüro Kummer & Noth Gmbh sowie Claudia Penseler vom späteren Träger Frühe Hilfen Leipzig e.V. teil.
„Das Thema Inklusion übernimmt in der neuen Einrichtung einen wesentlichen Schwerpunkt“, erklärt Bürgermeisterin Nadine Stitterich. „Damit wollen wir dem wachsenden Bedarf nach Inklusionsplätzen gerecht werden und das beim Neubau von Anfang an konzeptionell berücksichtigen.“
Der neue Träger Frühe Hilfen e.V. arbeitet nach dem Montessori-Konzept. Die Kindertagesstätte wird nach diesem Konzept in Doppelgruppen mit angeschlossenem Sanitär- und Garderobenbereich gegliedert. Für die Kindergartenkinder werden drei Doppelgruppen eingerichtet, für die Krippe zwei. Dabei gehört bei der Krippe je ein Schlafraum zur Funktionsgruppe.
Im Entwurf wird der Schwerpunkt auf die flexible Nutzung von Räumen gelegt. Ein Raum, der für Inklusion, Förderung und Therapie zur Verfügung steht, kann bei geschickter Ausstattung auch für Elterngespräche oder Dokumentationsarbeit dienen. Im geplanten Sportraum können bei Bedarf auch Schulungen durchgeführt werden. Mobile Trennwände tragen zur flexiblen Nutzung bei.
Eine Verteilküche sorgt für die Versorgung von Kindern und Personal mit Speisen und Getränken. Ein Elterntreff und eine Frühförderstelle runden das inklusive Angebot ab. Die Kostenschätzung weist Gesamtkosten in Höhe von ca. 5,9 Millionen Euro aus. Für das Projekt erhält die Stadt Markranstädt eine Fachförderung vom Landkreis Leipzig in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Noch immer zu wenige Kitas im Landkreis
Der Neubau ist notwendig, weil die KiTa-Bedarfsplanung des Landkreises Leipzig für Markranstädt immer noch einen negativen Saldo bei der Betreuung aufweist.
„Den Rechtsanspruch auf eine Betreuung ab dem 1. Lebensjahr können wir in Markranstädt nicht vollumfänglich bedienen“, erklärt Nadine Stitterich. Markranstädt verfügt über 758 Betreuungsplätze für Kinder zwischen dem 1. Lebensjahr und bis zur Einschulung. Von den 758 Plätzen sind derzeit 750 belegt. Rund 120 Markranstädter Kinder werden aktuell außerhalb von Markranstädt betreut.
„Um der Nachfrage nach Betreuungsplätzen nachkommen zu können, wurde in nahezu jeder Kita die Kapazität auf das Maximale nach oben geschraubt“, äußert sich Stitterich. „So sind noch heute Gebäudeteile im Betrieb, die bereits vor über zehn Jahren einen Ersatzneubau erhalten haben.“
Aufgrund der hohen Auslastung der Einrichtungen in Markranstädt kann der Bedarf nach Inklusionsplätzen nicht vollumfänglich bedient werden. Eine notwendige Sanierung der AWO-Kita Waldknuffel, der größten Einrichtung in Markranstädt mit 208 Kindern, kann nur erfolgen, wenn im Bereich der Betreuungsplätze etwas Spielraum ist. „Um jedem Kind einen Betreuungsplatz anbieten und notwendige Sanierungen angehen zu können sowie dem Bedarf nach Inklusionsplätzen gerecht zu werden, benötigen wir die neue KiTa“, führt die Bürgermeisterin aus.
Darüber hinaus sieht das Integrierte Stadtentwicklungskonzept für Markranstädt ein Bevölkerungswachstum von 1.000 Personen bis zum Jahr 2035 vor. Um dieser Entwicklungsstrategie Rechnung tragen zu können, bedarf es eines Ausbaus der Betreuungsplätze.
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