Der Umbau der Energielandschaft auch in Sachsen geht weiter. Nicht nur die in der Lausitz tätige LEAG arbeitet längst am Umbau ihrer Erzeugerkapazitäten. Das tut auch die Mibrag im Leipziger Südraum. Im Februar hat sie den Genehmigungsantrag zur Errichtung eines Windparks auf ehemaliger Tagebaufläche beim Landkreis Leipzig eingereicht. Am 4. August bekam das Unternehmen die Genehmigung für den Bau.
Bevor die Mibrag den Bauantrag einreichte, gab es noch einige Auseinandersetzungen mit der Nachbarschaft in Neukieritzsch und Groitzsch. Im Kompromiss dieser Diskussion wurde die Zahl der geplanten Windkraftanlagen von ursprünglich 19 auf 15 reduziert.
Am 4. August hat die Mibrag nun von der unteren Immissionsschutzbehörde des Landkreises Leipzig die Genehmigung zur Errichtung des Windparks Breunsdorf gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) erhalten. Das Bergbauunternehmen, das sich nach eigener Aussage in einem Transformationsprozess hin zu einem modernen Energie- und Industriedienstleister befindet, will dort in die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen der 6-Megawatt-Klasse rund 100 Millionen Euro investieren. Die Entwicklung des Vorhabens erfolgte gemeinsam mit dem strategischen Kooperationspartner EP New Energies (EPNE) und 4initia.
„Die Errichtung des Windparks ist ein ganz wichtiger Schritt für uns. Er ist der erste größere Meilenstein auf dem Weg zu einem modernen Energie- und Industriedienstleister auf der Basis von Erneuerbaren Energien“, sagte bei der Gelegenheit Dr. Armin Eichholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mibrag. „Wir werden unser Portfolio an Erneuerbaren Energien konsequent vergrößern und im nächsten Schritt die Wertschöpfungstiefe mit der Produktion von grünem Wasserstoff erhöhen.“
Für den Leiter Erneuerbare Energien Thomas Lehmann ist das Vorhaben Teil einer umfangreichen Projekt-Pipeline. Neben dem Windpark sind auf ehemaligen Tagebauflächen weitere Projekte geplant, wie die Fotovoltaik-Anlagen im Tagebau Vereinigtes Schleenhain.
Im Februar 2022 hatte MIBRAG den Genehmigungsantrag beim Landkreis eingereicht. Vorausgegangen waren mehrere Dialoge mit der Anliegergemeinde Neukieritzsch und der Stadt Groitzsch. Grundlage für die Errichtung des Windparks ist das im Regionalplan Leipzig-Westsachsen ausgewiesene Windvorrang- und Eignungsgebiet Breunsdorf.
Der geplante Windpark wird über eine Kapazität von 90 Megawatt verfügen. Die jährliche Einspeisemenge liegt bei über 200 Gigawattstunden. Damit lassen sich rechnerisch rund 90.000 Haushalte mit Strom versorgen. Alternativ können daraus per Elektrolyse bis zu 4.100 Tonnen Wasserstoff hergestellt werden.
Nach Genehmigungserteilung sollen erste Baumaßnahmen zur Errichtung des Windparks bereits im dritten Quartal 2023 beginnen. Ab 2024 soll der Windpark mit einer Kapazität von 90 Megawatt Strom liefern.
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