Am Rande der „Wasserkonferenz“ der Grünen am 21. März 2023 fanden diverse Debatten über das zukünftige Wassermanagement, die Dürre in Sachsen und Folgen des Braunkohletagebaus auch außerhalb der Vorträge verschiedener Expert/-innen statt. Axel Bobbe von der Talsperrenverwaltung Sachsen fand die Zeit zu einem Gespräch mit der LZ. Das Thema: Ist unser Auwald noch zu retten?
Wasser, nicht grundlos „Quell des Lebens“ genannt, könnte von Jahr zu Jahr ein rareres Gut in Sachsen und speziell in der Umgebung Leipzigs werden. Ehemalige Tagebaulandschaften, heute bereits Seen oder noch aktive Braunkohlegruben, welche zukünftig volllaufen werden, spielen in der Arbeit Axel Bobbes eine ebenso große Rolle, wie das Management der Flüsse Pleiße und Elster.
In seinem Vortrag am 21. März schildert Bobbe die bereits jetzt bestehenden Wassermangel-Probleme unter Einbezug der weiteren Herausforderungen wie die Industrieversorgung und der Menschen mit ausreichenden Wassermengen. Dabei drängt sich die Frage auf, wie es angesichts zu geringer Niederschlagsmengen in Sachen gelingen soll, eine lebendige Aue im Herzen der Großstadt Leipzig zurückzugewinnen.
Zumal sie, wie Bobbe betont, „auf einem Berg liegt“. Doch damit nicht genug. Für ihn stelle sich auch die Frage, wie die Kosten dafür zu stemmen seien, wenn es denn überhaupt möglich ist, dem Auwald seinen Platz zurückzugeben. Und dafür auch Häuser im ehemaligen Auengebiet infrage zu stellen.
Wie groß also würde der Aufwand werden, einen natürlichen Auwald in Leipzig in Teilen oder ganz zurückzugewinnen und was wäre der Preis dafür? Und wären die Leipziger/-innen überhaupt bereit, auf einen Besuch in ihrem Stadtwald zu verzichten, wenn die entsprechende Wasserzuführung gelänge?
Diese und noch ein paar mehr Fragen hatten wir an den obersten Hüter der sächsischen Landestalsperren und damit des Wassers und seiner zukünftigen Verfügbarkeit am Rande der „Wasserkonferenz“.
Es gibt 3 Kommentare
@gerd stefan
Ich glaube die LMBV hatte da keinen Spielraum, da die neue Harth in Privatbesitz ist.
Ein Kommentar zum sehr guten Interview mit Axel Bobbe. Es wird hier richtig ausgeführt, dass immense Finanzmittel erforderlich würden um auch nur wenige Reste der Wasser liebenden Aue wiederherzustellen. Solche analogen sumpfigen Lebensräume hätte man im Bereich des Waldes am Cospudener und Zwenkauer See (neue Harth) ohne etwas zu tun in riesigen Dimmensionen geschenkt bekommen. Aber die LMBV hat Millionen Steuergelder für aufwendigen Entwässerungsmaßnahmen ausgegeben um absaufenden Sumpfwald (absehbare Erlenbrüche) mit nicht mal einheimischen Baumarten (Roteichen) zu entwässern. Ein Widersinn.
Von solch klaren Aussagen, von solch abgeklärten Fachleuten bitte MEHR – und, liebe Politiker, hört diesem Menschen zu und hört auf Wunschbilder für die Bevölkerung und Wirtschaftsverbände an die Wand zu malen.