Eigentlich sollte die Ursache für die Rissbildungen und den Wasseraustritt am künstlichen Kanal zwischen Störmthaler und Markkleeberger See im Südraum von Leipzig bis Jahresende 2022 geklärt werden. Aber das wird noch bis weit ins Jahr 2023 dauern, teilt die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbh (LMBV) mit. Aufgrund von Böschungsschäden und Rissbildungen nahe der Kanuparkschleuse ist der Kanal seit März 2021 gesperrt. Zur Gefahrenabwehr wurden zeitnah Querbauwerke ober- und unterhalb des Schleusenbauwerks errichtet.

Es wurden bereits Fortschritte erzielt

Zumindest die weiteren Störungsprozesse konnten seitdem reduziert werden, betont die LMBV. Der Einbau des Stützkörpers im unteren Vorhafen hat zu einer wirksamen Reduzierung von Erosionsprozessen geführt. Dadurch verringerten sich sowohl der Druck zwischen den Wasserspiegeln im oberen und unteren Vorhafen als auch die Unterströmung und seitliche Umströmung an der Kanuparkschleuse.

„Bereits im August 2022 wurden Drucksondierungen entlang des Kanals abgeschlossen. Sie dienen dem besseren Verständnis der geotechnischen und hydrogeologischen Randbedingungen bzw. Prozesse und sind Grundlage für weitere Entscheidungen und Planungen“, so die LMBV. Womit man zumindest im direkten Umfeld von Kanal und Schleuse die geologischen Bedingungen besser einschätzen kann.

Die Spundwand im Störmthaler Kanal. Foto: Sabine Eicker
Spundwand im Störmthaler Kanal. Foto: Sabine Eicker

Das anfallende Überschusswasser aus dem Störmthaler See wird derzeit mittels einer Heberleitung (Kapazität bis 450 l/s) in den Markkleeberger See übergeleitet.

Ursache ist noch nicht geklärt – Ergebnis erst 2023

Bevor das grundsätzliche Ziel einer nachhaltigen Sanierung des Störmthaler Kanals umgesetzt werden kann, muss freilich zunächst die Ursache für die festgestellten Defizite am Kanal ermittelt werden, betont die LMBV, die hier als Bergbausanierer in der Verantwortung steht.

Der Auftrag zur Ursachenermittlung wurde an KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH und die Technische Hochschule Nürnberg, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, vergeben. Seit dem 1. August 2022 läuft die Bearbeitung, abgeschlossen sein soll sie freilich erst im Jahr 2023. Begleitet wird die Ursachenermittlung durch die Arbeitsgruppe Störmthaler Kanal, bestehend aus Vertretern von zuständigen Behörden, Anliegerkommunen (Großpösna und Markkleeberg) und der LMBV.

Und gleichzeitig will man noch etwas anderes klären, denn derzeit läuft außerdem ein umfassendes Monitoring der Grundwasserstände, der Vermessungspunkte im Gelände und am Bauwerk sowie der Porenwasserdruckgeber unterhalb der Schleuse.

Das austretende Wasser muss ja nämlich aus Grundwasserleitern stammen, die sich im aufgeschütteten Tagebaugelände auch neu gebildet haben werden. Aber wo sie genau verlaufen und ob es dazu in den Grundwasserkörpern zu erhöhtem Druck kommt, muss jetzt noch ermittelt werden.

Erweitert wurde das Monitoring um Korrosionsmessungen an den Spundwänden. Die LMBV führt darüber hinaus monatliche Sicherheitsbegehungen mit Fokus auf die Böschungsbereiche und das unmittelbare Umfeld der Kanuparkschleuse durch. Die gute Nachricht dabei: Bisher wurden keine Auffälligkeiten im Rahmen des Monitorings festgestellt.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar