Der Donnerstag wird laut. Jedenfalls da, wo noch Sirenen in der Landschaft stehen. So wie in den beiden angrenzenden Landkreisen Nordsachsen und Leipzig. Bei den Großstädtern sollten dafür mindestens die Handys vibrieren. Denn am Donnerstag, 8. Dezember, ist Warntag in Deutschland, zu dem ein System ausprobiert hat, das bei der großen Flut im Ahrtal leider gefehlt hat.
Den ersten bundesweiten Warntag gab es am 10. September 2020. Aber davon haben die meisten gar nichts gemerkt, weil das Warnsystem in weiten Teilen nicht funktionierte.
Aber man bekommt die Kinderkrankheiten nur aus dem System, wenn man es testet und die Bundesbürger auch um Feedback bittet, wie es das Bundesinnenministerium auch getan hat.
Was wird am Donnerstag tatsächlich geschehen?
Am Donnerstag, 8. Dezember, um 11 Uhr werden über die Nationale Warnzentrale des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe alle über das modulare Warnsystem MoWaS angeschlossenen Warnmittel ausgelöst.
Dies sind Medienbetreiber wie Fernsehsender und Rundfunk, Warn-Apps wie BIWAPP, NINA oder KATWARN, bestimmte Betreiber Kritischer Infrastruktur, sowie Onlinemeldungen unter www.warnung-bund.de.
Zum bundesweiten Warntag am 8. Dezember heulen auch in Nordsachsen und im Landkreis Leipzig die Sirenen. Ausgelöst werden diese auf Anordnung des Landkreises durch die Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) in Leipzig.
Um 11 Uhr soll dann der einminütige auf- und abschwellende Signalton „Warnen vor einer Gefahr“ und um 11:45 Uhr der einminütige Dauerton „Entwarnung“ zu hören sein. Die Städte und Gemeinden geben dem Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz des Landkreises anschließend Rückmeldung zur Funktionsfähigkeit der Sirenen.
Neu dabei ist der Warnkanal Cell Broadcast. Jeder Mobilfunkteilnehmer, der in einer Mobilfunkzelle eingebucht ist, erhält eine Warnung auf sein Handy, ohne dass eine App notwendig ist. Das Handy muss lediglich eingeschaltet sein und die technischen Voraussetzungen besitzen.
Weitere Informationen zum Cell Broadcast gibt es auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Die Städte und Gemeinden, die am Warntag teilnehmen, lösen ihre Sirenen aus oder nutzen andere Warnmöglichkeiten. Um 11:45 Uhr ist die Entwarnung geplant.
Hintergrund für das ausgebaute Warnsystem
Die zunehmenden Ereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Unwetter und andere Bedrohungen zeigen, wie wichtig es ist, gut und schnell gewarnt zu werden. Mit dem bundesweiten Warntag soll deshalb die Bevölkerung auf die verfügbaren Warnmöglichkeiten aufmerksam gemacht werden.
Denn: Wer weiß, wie mit Warnungen umzugehen ist, kann in Notsituationen einen erheblichen Beitrag zum Selbstschutz leisten.
Der Warntag findet zum zweiten Mal statt und soll künftig jährlich am zweiten Donnerstag im September durchgeführt werden. Bürgerinnen und Bürger müssen hierbei nichts weiter tun, als darauf zu achten, wie sie die Warnung erreicht, damit sie im Ernstfall besser reagieren können.
Es ist also auch eine Übung für die Bürger selbst, damit sie im Ernstfall wissen, was die Alarmierung bedeutet.
Zur besseren Reichweite des Warntages kann beitragen, wer Freunde und Angehörige informiert.
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