Das Leipziger Neuseenland ist zu einem großen Teil auf unseren Grund gebaut: auf Abraumhalden. Um Nachnutzungen überhaupt ermöglichen zu können, muss der Untergrund verdichtet werden. Am Speicherbecken Borna hat die LMBV jetzt in einem Pilotprojekt ausprobiert, wie das mit schonender Sprengverdichtung funktioniert. Seit September wurde dort gesprengt.

Nach insgesamt 42 Sprengtagen auf dem sogenannten Probefeld West südlich des Speicherbeckens Borna wurde die Sprengkampagne der LMBV am Freitag, 28. Oktober, erfolgreich abgeschlossen, meldet die LMBV.

Dabei wurde die Verdichtung der Mischbodenkippe auf sechs Spreng(Test)feldern mit der auf die Bergbausanierung angepassten Technologie der Schonenden Sprengverdichtung (SSPV) in unterschiedlichen Tiefen und mit verschiedenen Rastern erprobt: Am Rand bohrte der Auftragnehmer TDE die vertikalen Sprenglöcher bis in eine Tiefe von 30 Metern, während es in der Fläche nur 15 Meter waren.

Die unterirdische Detonation – zum Teil auch gestaffelt als Dipol- und Tripolsprengung – führte zur Setzung des Kippenbodens und gewährleistete damit die Trittsicherheit in einem Radius von etwa 10 bis 15 Metern.

Alle entstandenen Sprengmulden werden später eingeebnet, sodass das Oberflächenwasser gezielt abgeführt wird. Das Volumendefizit wird hingegen nicht wieder aufgefüllt werden. Das Probefeld wird während der gesamten Maßnahme großflächig überwacht, unter anderem durch Schwingungsmessungen an nahe liegenden Bauwerken und in Privathaushalten.

Der Erdsprengung vorausgegangen war in einem kleineren Teil des Probefeldes West das Austesten der stopfenden Rütteldruckverdichtung (sRDV) auf insgesamt acht Rüttel(Test)feldern. Die Sanierungstechnologie wurde etwa ein anderthalbes Jahr lang erprobt. In den kommenden Jahren soll nun auch für das Probefeld Ost – östlich des Erosionsgerinnes – die beste Sanierungstechnologie ermittelt werden.

Als Nächstes startet Anfang November 2022 die Nacherkundung des Probefeldes West mit Hilfe von Linerbohrungen. Im Anschluss an die Oberflächenprofilierung läuft eine Drucksondierungskampagne. Nach Auswertung aller Ergebnisse kann das Sächsische Oberbergamt dann die in den jeweiligen Teilbereichen entsprechend angepassten Sanierungstechnologien für die Hauptsanierung genehmigen.

Zielstellung aller Sanierungsmaßnahmen am Speicher Borna ist die künftige gefahrlose Nutzung der Flächen und damit die Aufhebung des geotechnischen Sperrbereiches.

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