Es ist einer der wenigen Tagebaufolgeseen im Leipziger Raum, der sich möglichst naturnah entwickeln durfte und deshalb längst zu einem Paradies für Wasservögel geworden ist. Doch einige Zeitgenossen wissen das nicht oder tun so, als wäre ihnen das egal. Weshalb der Landkreis Nordsachsen zusammen mit der LMBV jetzt am Webeliner See acht große Informationstafeln aufgestellt hat.
Diese acht neuen Informationstafeln machen Besucher des Naturschutzgebietes Werbeliner Sees jetzt besser mit dessen Geschichte vertraut und sensibilisieren für einen sorgsamen Umgang mit dem artenreichen Areal. Offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurden die Tafeln am Montag, 16. Mai, von Nordsachsens Landrat Kai Emanuel und Grit Uhlig, Leiterin des Sanierungsbereichs Mitteldeutschland der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV).
„Es ist unser Ziel, Mensch und Natur am Werbeliner See in Einklang zu bringen. Dabei setzen wir vor allem auf Information und Aufklärung beim behutsamen Entdecken und Erleben des Naturparadieses mit seinen mehr als 500 Tier- und 270 Pflanzenarten“, begründet der Landrat des Landkreises Nordsachsen die gemeinsame Initiative von LMBV und Landratsamt (LRA).
„Schon bei der Sanierung des Tagebaus hat der Naturschutz eine herausragende Rolle gespielt. Darum wurden die Schüttrippen auch so belassen, damit sich ein interessantes Feuchtbiotop entwickeln konnte“, ergänzt Grit Uhlig.
Die vier neuen Tafeln des Landratsamtes heißen die Besucher an den See-Zugängen Delitzsch-Südwest, Werbelin, Zwochau und Wolteritz willkommen. Auf ihnen werden das Naturschutzgebiet visualisiert und Verhaltensregeln einfach und verständlich erklärt. Erarbeitet haben die Übersicht Franka Seidel und Heike Franke vom Projekt
„Naturschutzbezogene Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit im Großraum Delitzsch“, das das Landratsamt initiiert hatte. Seit 2019 sensibilisiert das Duo die Besucher für das einzigartige Areal.
Die vier Tafeln des Bergbausanierers LMBV bieten am Werbeliner See im Bereich Brodauer Zinken, Zugang Werbelin und Parkplatz Schaufelrad sowie am Zwochauer See zahlreiche Fakten zum ehemaligen Tagebau-Südwest, der 1993 stillgelegt und anschließend saniert wurde.
Die Sanierung sei noch nicht vollständig abgeschlossen, erklärt Grit Uhlig. So müssten noch die Flutungsleitung und die ehemaligen Tagesanlagen sowie Filterbrunnen und inaktive Grundwassermessstellen zurückgebaut werden. Die Grundwasserdynamik werde im Rahmen des montanhydrologischen Monitorings weiterhin überwacht.
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