Das Jahr geht zu Ende und damit auch ein Jahr, das die Anrainer des Markkleeberger und des Störmthaler Sees in Atem gehalten hat, seit im März der Störmthaler Kanal und die Kanuparkschleuse außer Betrieb genommen werden mussten, weil es unterhalb der Schleuse zu einem Wasseraustritt gekommen ist. Spundwandriegel haben den Kanal zwar erst einmal gesichert. Aber die Ursachenforschung geht auch über den Jahreswechsel weiter, teilt der Bergbausanierer LMBV mit.
Die Gefahr eines unkontrollierten Wasserabflusses aus dem Störmthaler See in den Markkleeberger See konnte durch die Errichtung der Spundwandriegel erfolgreich gebannt werden, dennoch ist die geotechnische Situation an den Seitenböschungen unterhalb der Kanuparkschleuse unverändert, zieht die LMBV ihre Bilanz zum Jahresende. Aus diesem Grund werden sich die LMBV-Arbeiten jetzt auf die Erkundung und die Ursachenermittlung konzentrieren.
Rückblick – was 2021 geschah
Nachdem im März 2021 im Rahmen des regulären LMBV-Monitoring-Programms Böschungsschäden und Rissbildungen nahe der Kanuparkschleuse – ein Kompaktbauwerk mit integrierter Seeentlastungsfunktion im Leipziger Südraum – bekannt geworden waren, veranlasste die LMBV Sofortmaßnahmen zur geotechnischen Sicherung.
Zunächst wurde ein Absperrbauwerk mit zwei Spundwänden auf der Störmthaler Seeseite errichtet. Es folgte der Bau von drei Spundwänden auf Markkleeberger Seeseite, die für die Wasserregulierung perspektivisch zur Kaskade eingestaut werden. Die notwendige Ableitung des Überschusswassers vom Störmthaler in den Markkleeberger See wurde auf eine Heberleitung umgestellt.
Die Bauabnahme für die temporären Sicherungsbauwerke im Störmthaler Kanal erfolgte am 30. September 2021.
Teile der Wirtschaftswege entlang des Kanals wurden auf die ehemaligen Baustraßen umverlegt, die Rundwege sind seit September 2021 wieder für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Die Stadt Markkleeberg veranlasste die entsprechende Beschilderung.
Die Kosten für die Sofortmaßnahme belaufen sich nach Angaben der LMBV bis jetzt auf rund drei Millionen Euro.
Wie es jetzt weitergeht
Die Vorbereitungen für die Erkundung des Untergrundes per Drucksondierung begannen nach dem Ende der Sicherungsmaßnahme am 30. September 2021. Die Leistung wird im Laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden. Sie dient der weiteren Aufklärung der geotechnischen Situation, so die LMBV. Denn so lange man nicht weiß, woher das Wasser kommt, das aus dem Kanalufer austritt, kann man auch den Kanal nicht wieder freigeben.
Zur kontinuierlichen Überwachung von potenziellen Gefährdungen läuft das umfassende geotechnische Monitoring deshalb auch durchgehend weiter, betont die LMBV. Sowohl die Erkundungs- als auch die Monitoring-Ergebnisse werden in die Untersuchung zur Ursachenermittlung einfließen. Das entsprechende Gutachten soll bis Ende 2022 vorliegen. Erst danach können Zeit- und Kostenrahmen für die erforderlichen Maßnahmen eingeschätzt werden.
Auch 2022 keine Problemlösung in Sicht
In Abstimmung mit dem Sachverständigen für Geotechnik wird derzeit die Errichtung eines Stützkörpers aus Wasserbausteinen an den Seitenböschungen unterhalb der Kanuparkschleuse vorbereitet, damit die geplante Reduzierung des hydraulischen Gefälles im anstehenden Böschungsbereich durch die Anhebung des Wasserspiegels im unteren Vorhafen auf maximal +115,0 m NHN standsicher durchgeführt werden kann.
Was eben auch bedeutet, dass 2022 nicht mit einer Wiedereröffnung der Kanuparkschleuse und einer Lösung des Problems gerechnet werden kann.
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