Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) setzt im Moment wichtige landschaftspflegerische Vorhaben im Naturschutz- und Natura-2000-Gebiet Bockwitz bei Borna um. Es ist geplant, die rund 90 Hektar umfassenden Weideflächen ab 2022 mehr als zu verdoppeln. Dazu werden aktuell zwei Weidekoppeln mit einer Zaunlänge von mehr als acht Kilometern errichtet. Künftig werden hier Taurusrinder und Konik-Wildpferde weiden.
Ab Dezember errichtet eine Fachfirma den Weidezaun für die landschaftspflegenden Großherbivoren – eben die erwähnten Taurusrinder und Konik-Wildpferde. Zuvor wurde die künftige Zauntrasse auf der gesamten Strecke naturschutzgerecht freigeschnitten.
Die Baumaßnahmen werden sich bis etwa März 2022 erstrecken, meldet die LaNU. Teilabschnitte des Wegenetzes sind zu diesem Zweck immer wieder gesperrt. Die ganzjährige Beweidung soll dazu dienen, die wertvolle und strukturreiche halboffene Landschaft zu erhalten und naturschutzgerecht zu pflegen.
Betreten der Bergbaufolgelandschaft Bockwitz nach Herbststurm nur auf eigene Gefahr
Ebenso erfolgt derzeit eine Beseitigung der Schäden des Herbststurmes von Ende Oktober. Damit soll das Gebiet wieder zugänglich gemacht. Trotzdem gilt weiterhin: „Das Betreten des Gebiets und der Wege erfolgt grundsätzlich auf eigene Gefahr!“
An der Bundesstraße 176 fand zusätzlich eine Naturverjüngung der Waldflächen und die Herstellung der Verkehrssicherheit durch umfangreiche Maßnahmen statt, so die LaNU.
Zudem werden einzelne Flächen an der Ostböschung des Bockwitzer Sees aufgelichtet, um auch hier die Artenvielfalt anzukurbeln.
Die LaNU am Bockwitzer See
Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) ist Eigentümerin großer Teile der Bergbaufolgelandschaft Bockwitz (Vogelschutz-, FFH- und Naturschutzgebiet) im Süden von Leipzig. Als eines der größten Naturschutzgebiete Sachsens, ebenfalls ausgewiesen als FFH- und SPA-Gebiet (NATURA 2000), besitzt die Fläche einen besonderen Schutzstatus von europäischem Rang. Über 180 Vogel-, zwölf Amphibien-, vier Reptilien-, 31 Libellen-, 20 Heuschrecken- und fast 400 höhere Pflanzenarten konnten bereits festgestellt werden.
Um diese sehr große Artenvielfalt zu erhalten, wird den Empfehlungen eines Managementplanes für das Naturschutzgebiet gefolgt. So findet auf einem großen Teil der Flächen zur Offenlanderhaltung eine Beweidung durch Wildpferde (Koniks), Rinder (Taurus) und Schafe statt. Durch die kontrollierte, extensive und ganzjährige Beweidung können die geschützten Arten und Lebensräume erhalten und weiterentwickelt werden.
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