Darüber, wie schwer es der Landestalsperrenverwaltung (LTV) fällt, die Baumfällungen an und hinter den Deichen von 2011 im Auenwald zu kompensieren, haben wir ja schon berichtet. Jetzt gibt es das nächste Projekt, mit dem versucht werden soll, den Baumverlust irgendwie zu ersetzen. Diesmal direkt an der Weißen Elster zwischen Lützschena und Schkeuditz.

Im Grunde ist das ein noch sehr naturnaher Abschnitt. Hier mäandert die Weiße Elster tatsächlich noch durch die Aue. Dennoch sieht die Landestalsperrenverwaltung hier eine Möglichkeit, Kompensationspunkte zu sammeln.

„Zwischen Leipzig Lützschena und Schkeuditz entwickelt die Landestalsperrenverwaltung Sachsen derzeit einen Gewässerrandstreifen entlang der Weißen Elster. Dabei handelt es sich um Kompensationsmaßnahmen für die Schadensbeseitigungen an den Hochwasserschutzdeichen nach dem Hochwasser 2011.

Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Danach ist eine dreijährige Fertigstellungs- und Entwicklungspflege durch die Landestalsperrenverwaltung vorgesehen. Der Freistaat Sachsen investiert dafür rund 60.000 Euro“, so die LTV in ihrer Meldung am 19. November.

Weiße Elster bei Schkeuditz. Foto: Ralf Julke
Weiße Elster bei Schkeuditz. Foto: Ralf Julke

Es werden also eher kleine Eingriffe. Aber die sollen hier vor allem seltenen Tierarten wieder eine Heimat geben.

Die LTV: „Ziel ist eine naturnahe Entwicklung der Flussufer durch standorttypische Gehölze. Dazu sollen gezielt geschützte und gefährdete Tierarten wie Eisvogel, Wildbienen, Tagfalter und Greifvögel angesiedelt werden. Dafür werden an geeigneten Stellen Eisvogelabstiche, Greifvogelansitze angebracht und Feuchtwiesen entwickelt.

An der Gewässerböschung entstehen außerdem Ufertaschen – wechselseitige Buchten, die dem Fluss eine mäandrierende Struktur geben sollen. Damit erhält die Weiße Elster die Möglichkeit, sich eigendynamisch zu entwickeln. Gleichzeitig verbessert sich die Gewässerstruktur im Einklang mit den Zielen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.“

Zielgerichtete Arbeiten zur Verbesserung der Gewässerqualität im Rahmen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie wären zwar an anderen Stellen der Weißen Elster viel dringlicher und hilfreicher. Aber auf die hat die LTV oft nur bedingt Zugriff.

Erst 40 Prozent der Baumfällungen im Leipziger Auenwald von 2011 sind bis heute ersetzt worden

Erst 40 Prozent der Baumfällungen im Leipziger Auenwald von 2011 sind bis heute ersetzt worden

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Es gibt 5 Kommentare

Hier handelt es sich um klassische Fake News! Wenn man es sich vor Ort mal an sieht, wird man erkennen, dass hier nur an der Oberfläche gekratzt wird. Wenn das oben beschriebene (An der Gewässerböschung entstehen außerdem Ufertaschen – wechselseitige Buchten, die dem Fluss eine mäandrierende Struktur geben sollen. Damit erhält die Weiße Elster die Möglichkeit, sich eigendynamisch zu entwickeln. Gleichzeitig verbessert sich die Gewässerstruktur im Einklang mit den Zielen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.“ ) hier passieren soll, dann hätten an den sog. Ufertaschen auch die Uferbefestigungen entfernt werden müssen! Diese wurden aber absichtlich nicht abgekratzt! Dynamik kann in diesem Flussabschnitt erst entstehen wenn die relativ konstante Steuerung des Abflusses der Unteren Weißen Elster am Unteren Elsterwehr geändert und über dieses sowie dem geöffneten Elstermühlgraben auch wieder kleine Hochwasserereignisse zugelassen werden!!!

Richtig! Meine Eisvogelsichtungen dort sind noch länger her. Sogar eine Schildkröte konnte ich im Wasser beobachten. Dort ist der Fluss wirklich (vergleichsweise) in Ordnung!

Lieber Herr Julke,

dem Eisvogel geht es in diesem Bereich sehr gut, auch ohne die LTV. Ich habe letzten und vorletzten Sommer bereits zahlreiche Eisvögel dort beobachtet und auch fotografiert (auch wenn leider nur verschwommen). Sie brüten dort bereits an verschiedenen Stellen. Auch Greifvögel sind bereits jetzt dort Brutvögel. Wenigstens einen Rotmilan und einen Baumfalken habe ich dort mehrfach gesehen. Wie und wozu will man also etwas ansiedeln, was bereits dort siedelt in hoher Zahl?

Aber freuen wir uns über die kommenden Feuchtwiesen.

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