Es gibt ja Gewässer, die sieht man nicht. Und sie machen sich erst bemerkbar, wenn es zu Sturzregen und Hochwasser kommt. So ein Gewässer ist der Auenhainer Graben. Bis 2017 nicht wirklich mehr erkennbar in der Landschaft am Markkleeberger See. Die LMBV hat ihn neu gebaut und feierte jetzt den Abschluss der Bauarbeiten.
Am 17. November 2017 begann die Realisierung dieser wasserbaulichen Maßnahme im Bereich Markkleeberger See zwischen Wachauer und Auenhainer Strand: Der Ausbau und die Einbindung des Auenhainer Grabens in den Markkleeberger See waren auf einer Länge von insgesamt 618 Metern zu bewerkstelligen. Die geplante Trasse des Auenhainer Grabens verläuft teilweise auf einer Ackerfläche und teilweise im Böschungsbereich des Markkleeberger Sees.
Der Wiederanschluss des Einzugsgebietes des Auenhainer Grabens an seine natürliche Vorflut folgt der ehemaligen Entwässerungsrichtung bis zum Markkleeberger See. Dabei überwindet der Graben einen Höhenunterschied von 29 Metern. Im Bereich der Ackerfläche mit einem sehr geringen Gefälle entstand ein rasenbesetzter Graben mit 50 Zentimeter Sohlbreite. Der Graben im Hangbereich mit einer Sohlbreite von etwa 1 Meter wurde mit vollverklammerten Wasserbausteinen gegen Erosion gesichert.
Unter der Wasserbausteinbefestigung wurde die Erde bis auf 30 Zentimeter Tiefe ausgetauscht. Zur Überwindung des Höhenunterschiedes wurden außerdem Kaskaden angeordnet, die neben der Energieumwandlung gleichzeitig der Sauerstoffanreicherung des Grabenwassers dienen. Im Gewässerrandbereich erfolgen noch Pflanzungen von Gehölzen zur Beschattung des Gewässers. Vorhandene Wege werden mit Durchlässen gequert.
Durch die LMBV wurde die Firma ECOSOIL Ost GmbH mit der Realisierung der Baumaßnahme beauftragt. Bis 2020 sollen jetzt noch Arbeiten im Rahmen der Fertigstellungs- und Entwicklungspflege erfolgen. Entsprechend der Umsiedlungskonzeption für die im Böschungsbereich vorkommenden Zauneidechsen wurde im Vorfeld das Abfangen und Umsiedeln der Reptilien im Zeitraum April bis Oktober 2017 erfolgreich durchgeführt, meldete die LMBV schon zum Baustart.
Finanziert wird das Projekt im Rahmen des § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung. Die bergrechtliche Verpflichtung resultiert aus der Zulassung zum Abschlussbetriebsplan Tagebau Espenhain und erfolgt auf der Grundlage des wasserrechtlichen Planfeststellungsbeschlusses des Regierungspräsidiums Leipzig für die „Wasserwirtschaftlichen Maßnahmen im Tagebauterritorium Espenhain“.
Ende Juni 2018 konnte die LMBV nun den erfolgreichen Ausbau und die Einbindung des Grabens in den Markkleeberger See melden.
Der Auenhainer Graben dient als natürliche Vorflut, um das Oberflächenwasser aus seinem Einzugsgebiet jetzt wieder sicher abfließen zu lassen.
„Ab Herbst 2018 werden rund 140 Hochstämme wie Stieleiche oder Wildapfel und Sträucher zur Beschattung des Gewässers gepflanzt. Anschließend erfolgen bis 2020 Arbeiten der Fertigstellungs- und Entwicklungspflege“, erklärt Anja Kägler, die verantwortliche Projektmanagerin der LMBV.
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