Veränderungen in unserer Welt werden dann am ehesten akzeptiert, wenn diejenigen, die es direkt betrifft, auch an den Visionen beteiligt sind. Nicht nur als Alibi, sondern mit eigenen Ideen und direkt in einer Arbeitsgruppe. Das hat, so meldet Markranstädts Bürgermeister Jens Spiske, jetzt in der vom Stadtrat in Markranstädt einberufenen Arbeitsgruppe „Westufer Kulkwitzer See“ geklappt.

Dazu gab es in diesem Jahr drei Termine: Am 9. März traf sich die Arbeitsgruppe zur Sammlung von Ideen und Vorschlägen, dann gab’s einen Vororttermin mit dem Stadtrat und am 11. Mai traf sich die Arbeitsgruppe zu „Abwägung und Präzisierung“.

„Ein Novum war, dass die Arbeitsgruppe offen war für alle, das heißt nicht nur Stadträte waren eingeladen mitzuarbeiten sondern ausdrücklich auch Bürgerinnen und Bürger. Im Nachhinein stelle ich fest: Es waren zwei erfolgreiche Treffen unter reger Bürgerbeteiligung!“, sagt Markranstädts Bürgermeister Jens Spiske (Freie Wähler). „Von Seiten des Stadtrates nahmen Vertreter der Fraktionen Freie Wähler und Die Linke teil. Leider fand sich aus den Reihen der CDU, SPD und Bürger für Markranstädt kein Teilnehmer.“

Dass gerade die CDU fehlte, hat augenscheinlich mit dem alten Zerwürfnis aus dem Bürgermeisterwahlkampf zu tun. Vorher hatte gerade die Gestaltung des Westufers des Kulkwitzer Sees in Markranstädt für große Debatten gesorgt – insbesondere die Bebauung war heftig umstritten.

Dass man deshalb freilich nicht mitmacht, wenn es um andere Ideen fürs Westufer geht, ist zumindest bedenklich. Dabei waren es nicht einmal besonders extravagante Ideen. Im Gegenteil. Die Arbeitsgruppe hat sehr realitätsnahe Vorschläge gemacht, die auch zeitnah umzusetzen sind.

Fazit für Jens Spiske: „Ein konstruktives Treffen mit Ergebnissen, die umsetzbar sind, wenngleich nicht sofort und auch nicht immer ohne finanziellen Aufwand. Die Hundebesitzer wird freuen, dass bereits dieses Jahr eine Hundebadestelle am Kulkwitzer See eingerichtet wird. Dazu bedarf es nur einiger weniger Schilder.“

Im Vordergrund stand unübersehbar, den Weststrand auch für unterschiedliche Nutzergruppen erlebbar zu machen und auch Interessenkonflikte auszuräumen. So soll ein Wasserspielplatz für Kinder bzw. ein „Matschspielplatz“ in Verbindung mit einer besonders ausgewiesenen Familienbademöglichkeit entstehen, ein Projekt, das noch konkretisiert werden muss, damit es auch umgesetzt werden kann.

Leichter umzusetzen ist ein Hundebadestrand ein ganzes Stück weiter südlich. Dazu müssen nur entsprechende Schilder aufgestellt und die Nutzungssatzung entsprechend angepasst werden. Etwas, was noch 2017 passieren kann. Die Hundehalter hatte man auch extra in die Arbeitsgruppe eingeladen.

Auch relativ leicht umsetzbar wäre ein (Beach-)Volleyballfeld in Zusammenarbeit mit Surf-Verein und Volleyball-Verein nördlich vom Familienbadeplatz, den beide Vereine sogar in Eigenleistungen erstellen könnten. Mögliche Umsetzung: 2018.

Bei der Anlage eines Grillplatzes und eines Aussichtspunktes am See in der Nähe vom Hundebadestrand braucht es dann wieder entsprechende Vorplanungen.

Und ein anderes Thema kennen auch die Leipziger gut: Die Menschen erholen sich zwar gern am Strand, lassen aber gern allen möglichen Krempel liegen. Was dann in den Wunsch der Arbeitsgruppe mündete, dass für mehr Ordnung und Sicherheit am See mehr Müllbehälter aufgestellt werden und die Wiesen am Strand öfter gemäht werden.

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