Am Dienstag, 23. Mai, wurde sie endlich eröffnet: die Pylonbrücke über die B2, die jetzt wieder – wie in alten Zeiten – eine Verbindung schafft zwischen Gaschwitz und dem östlich der B 2 gelegenen Gebiet, wo sich heute der Markkleeberger See erstreckt. Für Radfahrer ist es die attraktivste neue Verbindung, die derzeit im Neuseenland entstanden ist.

Mit der Eröffnung der neuen Pylonbrücke zwischen Gaschwitz und Markkleeberg am Dienstag heißt es nun auch offiziell „Freie Fahrt“ für Radler und Ausflügler. Zahlreiche Anwohner, Fahrradfahrer und auch geladene Gäste, unter anderem von Genehmigungsbehörden für die Braunkohlesanierung und der Stadt Leipzig, nahmen an der feierlichen Freigabe der sogenannten Neuseenbrücke teil.

Im Rahmen der bergbaulichen Grundsanierungsverpflichtung nach § 2 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung ist zur verkehrstechnischen Erschließung der Bergbaufolgelandschaft des Tagebaus Espenhain ein funktionsfähiges und der öffentlichen Sicherheit Rechnung tragendes Wegenetz wiederherzustellen. Die historischen Straßen- und Wegebeziehungen in West-Ost-Richtung wurden durch den Betrieb des Tagebaus Espenhain überbaggert und unterbrochen.

Zur Herstellung einer Wegeanbindung zwischen dem Siedlungsband Großdeuben-Gaschwitz-Großstädteln und dem Wirtschaftswegenetz der Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen Tagebaus Espenhain war es unter Beachtung der Linienführung erforderlich, Brückenbauwerke über die verlegte Pleiße und die B2/95 zu errichten.

Im Juni 2015 begannen die Arbeiten zur Errichtung der auch architektonisch eindrucksvollen Pylonbrücke, welche mit einer Spannweite von 63 m und einer Höhe von 33 m über die Bundesstraße 2 führt. Parallel dazu wurde das Hauptwirtschaftswegenetz von mehr als einem Kilometer Länge vervollständigt. Mit der Fertigstellung dieser Maßnahme wurde ein wesentlicher Meilenstein bei der Wiederherstellung historischer Wegeverbindungen umgesetzt.

Blick auf die neue Pylonbrücke. Foto: LMBV / Martin Klindtworth
Blick auf die neue Pylonbrücke. Foto: LMBV / Martin Klindtworth

In ihrer Rede betonte Grit Uhlig, Bereichsleiterin des Sanierungsbereiches Mitteldeutschland der LMBV, deren Bedeutung als Meilenstein in der Wiederherstellung einer historischen Wegeverbindung. An den ehemaligen Tagebau Espenhain erinnerte LMBV-Abteilungsleiter Thomas Rösler und die daraus resultierenden Herausforderungen beim Baugrund. Für Markus Heier, Leiter der Leipziger Niederlassung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, war die spektakuläre Montage des Pylons im Juli 2016 als technische und verkehrsorganisatorische Herausforderung eine Erinnerung wert. Professor Andreas Berkner, Leiter des Regionalen Planungsverbandes, hob die Bedeutung der Brücke als Bindeglied im Seen-Kleeblatt hervor und Karsten Schütze, Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg, betonte, dass auch Gaschwitz von dieser Verbindung touristisch profitieren wird.

Die neu entstandene Ost-Westverbindung kann von Fußgängern, Radfahrern sowie Rettungs- und Bewirtschaftungsfahrzeugen mit Sondergenehmigung genutzt werden.

Finanziert wurde die Brückenbaumaßnahme über den § 2 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung im Rahmen der Wiedernutzbarmachung des Tagebaus Espenhain. Gemäß einer Vereinbarung zwischen LMBV, Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) und der Stadt Markkleeberg aus dem Jahr 2012 erfolgte die Planung, Ausschreibung, Vergabe der Bauleistung sowie Bauüberwachung durch das LASuV als den künftigen Baulastträger für das Brückenbauwerk.

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