Einen Brückenschlag der besonderen Art konnte man am Kanalufer der Weißen-Elster in Hartmannsdorf verfolgen. 16 lange Jahre hat es gedauert, von der Idee bis zum Baubeginn der Erikenbrücke. Geboren wurde der Einfall durch den Zweckverband Planung und Erschließung „Neue Harth“. Holger Schulze, Bürgermeister von Zwenkau, erklärte vor den Hartmannsdorfer Bürgern im glühenden Sonnenschein: „Im Zuge der Entwicklung des Freizeitparks Belantis hat man sich natürlich auch Gedanken um die Verbesserung der Erreichbarkeit des in Aussicht stehenden Seenverbundes zwischen dem Cospudener und Zwenkauer See gemacht.“
Historische Wege zwischen Hartmannsdorf, von Knautnaundorf in die Harth und nach Markkleeberg sowie Zwenkau bald wieder frei „Es hat zugegebenermaßen lange gedauert, aber was lange währt, wird endlich gut. Und schließlich baut man hier nur das, was es zuvor schon gegeben hat. An den Uferrändern sind immer noch die Fundamente der alten Brücke zu sehen“, so Schulze. Durch die Umverlegung der Weißen Elster in den 1970er Jahren um die Tagebaue herum war insbesondere der Zugang vom Leipziger Südwesten in das entstehende Leipziger Neuseenland stark eingeschränkt. Das hatten auch die Bewohner nördlich des Zwenkauer Sees beklagt und äußerten sich während der Baubeginns-Zeremonie erleichtert, dass es „nun endlich losgehe“. Verschwunden waren damals die wald- und wiesenreichen historischen Wege von Hartmannsdorf und Knautnaundorf in die Harth und nach Markkleeberg sowie Zwenkau. Konnte man damals noch durch grüne Wälder und Auen von Zwenkau bis nach Leipzig gelangen, waren diese Verbindungen gekappt. Sehr zum Leidwesen vieler Anrainer. Holger Schulze: „Mit der neuen Erikenbrücke soll nun der fehlende Lückenschluss vom Ende der Erikenstraße bis zur Straße am Stausee/Zur Weißen Mark geschlossen werden.“ Somit erhielten Fußgänger und Radfahrer direkten Zugang zu Belantis und zum Fuß- und Radwegenetz der Neuen Harth. Der Zwenkauer Bürgermeister weiter: „Anfang des kommenden Jahrzehnts soll dann das Wegenetz mit dem Rundweg um den Zwenkauer See auch insgesamt komplett gemacht werden. Ich denke mal, dass wir das schaffen werden.“ Kosten von 1,4 Millionen Euro sollen auch eingehalten werden Über viele Kilometer solle dann eine autofreie Strecke entstehen. Das jetzt in Angriff genommene Brückenbauwerk wird die Elster zwischen den Deichen über insgesamt 115 Meter mit fünf Brückenfeldern überspannen. Holger Schulze weiter: „Um die Eingriffe in das künstlich angelegte Flussbett der weißen Elster möglichst gering zu halten, werden die Widerlager in Höhe der Deichkronen angeordnet.“ Die Brücke wird über eine nutzbare Breite von 3,75 Metern verfügen und ist damit im Ausnahmefall auch für Rettungs- Dienst- und Einsatzfahrzeuge befahrbar. Der Zwenkauer Bürgermeister: „Eigentlich hatten wir eine breitere Version angedacht, aber das ist aufgrund fehlender Fördermittel seitens der EU, die nicht gewährt wurden, nicht möglich. Aber ich denke, dass wir mit dieser Version schon ganz gut zurechtkommen.“ Finanziert, so Schulze, werde die Brücke letztendlich mit Hilfe von Mitteln des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr des Freistaates Sachsen sowie Mitteln aus dem Bund-Länder-Verwaltungsabkommen über die Gelder der Braunkohlesanierung. Holger Schulze ergänzend: „Schließlich kommen auch noch Eigenmittel des Zweckverbandes Planung und Erschließung „Neue Harth“ dazu. Die Gesamtkosten werden sich auf 1,4 Millionen Euro belaufen.“ Und mit einem kleinen Augenzwinkern bezüglich anderer irgendwie nicht fertig werdenden und ganz anders dimensionierten Bauprojekten: „Ich denke und hoffe, dass wir im Finanz- und Zeitrahmen bleiben werden. Ich bitte alle an dem Projekt Beteiligten, sich zu bemühen, dass wir bei dem Betrag und der Zeit bleiben.“ Genau letzteres wird es zeigen. Und L-IZ am Thema wie gewohnt dranbleiben.
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