Eigentlich ist das agra-Gelände zwischen Leipzig und Markkleeberg so was wie ein grüner Edelstein. Allerdings ein Edelstein, der lange sträflich vernachlässigt wurde. Der kleine Teich auf der Leipziger Flur, der unterhalb des Antentempels auf Markkleeberger Terrain führt, ist ein Teil dieses Schmuckstückes und war lange eine unzugängliche, zugewachsene Schmuddelecke. Damit ist es nun vorbei. Bald soll hier ein kleiner Blickfang entstehen.
Lange Jahre war er eine der Schmuddelecken des agra-Parks. Der kleine Parkteich am Antentempel, der die Grenze zwischen Leipzig und Markkleeberg bildet. Jetzt soll er wieder dazu beitragen, dass das bei vielen Leipzigern und Markkleebergern beliebte Naherholungsgebiet an Flair gewinnt.
Zulauf von der Mühlpleiße sorgt für frisches Wasser
Flirrende Hitze, stechende Mücken und Schweiß in Strömen taten der guten Stimmung am kleinen Parkteich neben dem Antentempel keinen Abbruch. Grund für gute Laune bei gefühlten 45 Grad im Schatten war die “Wiederbelebung” des kleinen Teichs im agra-Park. Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und Markkleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze durften das Gewässer am Donnerstag der Öffentlichkeit übergeben. Heiko Rosenthal: “Nachdem vor knapp fünf Monaten die Arbeiten mit den ersten Baggerarbeiten starteten, ist der Teich nun wiederbelebt worden. Damit sind wir ein gutes Stück vorangekommen bei der Realisierung unseres gemeinsamen Vorhabens, das Ensemble von Teich und Tempel wiederherzustellen.”
Auch Antentempel soll wieder restauriert werden
Karsten Schütze, Oberbürgermeister von Markkleeberg, freute sich darüber, dass ein denkmalgeschütztes Schmuckstück wiederhergestellt wurde: “Mit der Revitalisierung des kleinen agra-Parkteiches ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der denkmalschutzrechtlichen Rahmenzielstellungen für den agra-Park erfolgt. Als nächstes soll nun der Antentempel seine einstige Schönheit zurückerlangen und wieder zu einem parkprägenden Element werden.”
Gemeinsames Projekt von Markkleeberg und Leipzig
Teichsanierung und Schaffung eines Zulaufes durch die Stadt Leipzig sind Teil der Gesamtentwicklung der Parkflächen zwischen Antentempel und Mühlpleiße, die von Leipzig und Markkleeberg gemeinsam vorangetrieben wird. Der kleine Parkteich entstand Anfang der 1970er Jahre aus dem Toskessel des Pleißewehrs, als dieser mit der Begradigung und teilweise Umverlegung der Pleiße seine eigentliche Funktion verlor. Der Teich ist ein künstlich angelegtes Gewässer mit rund 2.370 Quadratmetern Wasserfläche und 180 Metern Uferlinie. Da im gleichen Zuge der Gewässerverlauf der Pleiße ab dem Abzweig der Mühlpleiße zugeschüttet wurde, verfügte er aber über keinen Zufluss und verlandete im Laufe der Zeit.
Investitionen von insgesamt 172.000 Euro
Die Maßnahmen zur Wiederbelebung des Teiches umfassten die Entschlammung und den Bau eines 110 Meter und bis zu 12 Meter breiten langen Zulaufgrabens sowie die Schaffung eines Einlaufbauwerks an der Mühlpleiße. Der neue, im freien Gefälle zum Teich verlaufende, Graben orientiert sich am historischen Flusslauf der Pleiße. Den asphaltierten Parkweg unterquert er durch ein 1 Meter starkes Stahlbetonrohr. Im kommenden Jahr wird noch ein kleiner Steg gebaut, der im Verlauf des Rundweges am See den Zulauf quert. Das Vorhaben beläuft sich auf insgesamt 172.000 Euro. Die um 1890 von Paul Herfurth begründete Parklandschaft, die heute als agra-Gelände bekannt ist, steht unter Denkmalschutz. Die Städte Leipzig und Markkleeberg haben im Blick auf ihre Erhaltung und Entwicklung eine denkmalschutzrechtliche Rahmenzielstellung mit Maßnahmenkatalog erarbeiten lassen. Als am 16. März dieses Jahres die Teichsanierung gestartet wurde, unterzeichneten beide Städte zudem einen erweiterten Kooperationsvertrag zur Entwicklung des agra-Parks.