"Wir werden weniger, wir werden älter - das wird unter dem Begriff demografischer Wandel schon seit längerem diskutiert. Die zentrale Frage lautet: Wie kann es gelingen, unter diesen Bedingungen auch langfristig den Zugang zu Einrichtungen und Angeboten der Daseinsvorsorge - also z. B. Schulen, Ärzten und Einkaufsgelegenheiten - zu sichern?", fragt sich jetzt auch mal ganz öffentlich der Landkreis Leipzig. Ein Forschungsprojekt soll ein paar Antworten finden.
Und siehe da: Auch hier spielt der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) eine Rolle. Denn er ist das Rückgrat, wenn es um die Sicherung von Mobilität in seinen fünf Landkreisen und den beiden Großstädten Halle und Leipzig geht. Hier werden in einem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastrukturen (BMVI) geförderten Forschungsprojekt Lösungen und Strategien zur Sicherung von Daseinsvorsorgeleistungen und deren Erreichbarkeit entwickelt. In drei Teilräumen sollen konkrete strategische Ansätze bzw. mögliche längerfristig tragbare Lösungen entwickelt werden. Die drei Teilräume sind: der Raum Meuselwitz, die Stadt Wettin-Löbejün und der “Mittelbereich” Torgau. Und mit Meuselwitz geht’s jetzt am 3. November los.
Der Teilraum Meuselwitz umfasst dabei auch Kommunen aus dem Landkreis Leipzig. Dort werden wichtige Akteure in der Aula des Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasiums zusammensitzen und sich mit den wichtigsten Themenkomplexen beschäftigen, die im Forschungsprojekt eine Rolle spielen.Inhaltlich stehen diese zentralen Fragen im Vordergrund:
– Wie bewerten die Teilnehmer die Bereiche Bildung, ärztliche Versorgung und Nahversorgung im Hinblick auf zukunftsfähige Strukturen und Erreichbarkeiten?
– Was ist für die Zukunft (einen längerfristigen Zeitraum bis 2030) zumutbar? Wie weit darf konzentriert werden, wie lang dürfen die Wege werden?
– In welchen Feldern bestehen besonders wichtige Herausforderungen?
– Welche Alternativen oder Anpassungsstrategien sind vorstellbar (z.B. Bürgerbus, Arztmobil, Online-Unterricht)? Auf welche Erfahrungen und Ressourcen kann man zur Umsetzung zurückgreifen?
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Eingeladen sind Vertreter der Verwaltungen der Landkreise, Stadt Groitzsch, Stadt Regis-Breitingen, Stadt Pegau, Gemeinde Elstertrebnitz, IHK, die Verkehrsunternehmen der beteiligten Landkreise Leipzig, Altenburger Land und Burgenlandkreis, der Sächsischen Ärztekammer und des Apothekerverbandes. Nach Einführung und Input soll es dann eine Diskussion zur Bevölkerungsprognose, (ÖPNV-)Erreichbarkeiten und Entwicklungstrends von Schulen, hausärztlicher Versorgung und Nahversorgung geben, außerdem der Trends sowie der Standards und Alternativen.
Die Presse ist auch eingeladen, um den Diskussionsprozess über die “Weichenstellung für die Zukunft” zu begleiten und darüber zu berichten. Es ist zwar erstmal nur ein kleiner Schritt mit den üblichen Akteuren. Aber – um Neil Armstrong zu zitieren: Es ist ein großer Schritt für die Landkreisverwaltung, die damit endlich ein Thema anschiebt, das auf Landesebene einfach nicht ins Rollen kommt.
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