Nicht nur die Stadt Leipzig stöhnt unter den Kosten, die die Bereitstellung von Betreuungsplätzen für die wachsende Kinderschar in der Stadt verursacht. Auch die Landkreise sind längst an ihrer Belastungsgrenze. Und auch hier ist die Qualität der Betreuung ein Thema, das die Leute bewegt. Auch hier fehlen eigentlich Erzieherinnen. Nur: Wer hat den Mumm, das zu ändern?
Über 16.000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen in Sachsen, um eine gute Betreuung in den Kindertageseinrichtungen zu leisten, rechnete jüngst eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aus. Der Betreuungsschlüssel, der festlegt, wie viele Kinder von einer Fachkraft zu versorgen sind, ist in Sachsen überdurchschnittlich schlecht. Rein rechnerisch kommen 13,5 Kinder auf eine Erzieherin.
“In den vielen Gesprächen, die ich während des Landtagswahlkampfes geführt habe, ging es immer wieder um die Situation in den Kindertageseinrichtungen”, meldet sich Petra Köpping, Landtagsabgeordnete und Kandidatin der SPD für den Landtag, zu Wort. Dabei sei es egal, ob es sich um Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern oder mit Unternehmerinnen und Unternehmern handelt. Viele Menschen sorgten sich um die Qualität der Betreuung des Nachwuchses. “Bei den Kommunen und den Einrichtungen rennen wir mit den Forderungen der SPD offene Türen ein.” Alle hätten ein verständliches Interesse daran, dass sich die Finanzierung des Landes, die Kita-Pauschale, deutlich erhöhe.
“Seit Jahren kämpfen Eltern und Erzieher, Kommunen und Träger von Kindertageseinrichtungen für eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels”, sagt Petra Köpping.
Ein Thema, das in Sachsen seit Jahren vor sich hin köchelt. Doch von 2005 bis 2014 hat die Staatsregierung ihren Anteil an der Kinderbetreuung in den Kitas bei 1.875 eingefroren. Erst 2015 soll dieser Betrag auf 2.060 Euro steigen. Doch das reicht nicht einmal, um den Anstieg der Nebenkosten seit 2005 auszugleichen. Von einer Verringerung des Betreuungsschlüssels ganz zu schweigen. Denn das funktioniert nur, wenn auch deutlich mehr Geld für deutlich mehr Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung steht. Die Kommunen können das nicht stemmen. Sie finanzieren mittlerweile zwischen 50 und 65 Prozent der Kita-Kosten in Sachsen.Nach der letzten Landtagswahl, als Petra Köpping für die SPD in den Landtag einzog, erhielt sie im November 2009 symbolische Schlüssel von den Kindern einer Markkleeberger Kita überreicht mit der Bitte, sich in Dresden für die Verbesserung des Personalschlüssels einzusetzen. Doch seitdem habe sich praktisch nichts bewegt, stellt sie fest. Zwar wurde nun endlich nach zähem jahrelangem Ringen der Landeszuschuss an den Betriebskosten etwas erhöht, allerdings bei Weitem nicht ausreichend.
“Die Eltern und die Kommunen stemmen den Löwenanteil an den Kosten für die Kinderbetreuung”, stellt Köpping fest. So musste beispielsweise die Stadt Kohren-Sahlis im Jahr 2013 allein 200.000 Euro mehr für die Betreuung in ihren Kindertageseinrichtungen aufbringen. Die Stadt Zwenkau zahle für jeden Platz über 300 Euro Zuschuss aus der Stadtkasse, um die finanzielle Lücke zwischen tatsächlichen Kosten und den Zuweisungen aus Dresden zu schließen. Besonders ärgerlich findet Köpping, dass das Land genügend finanzielle Mittel hätte, um die Situation zu verbessern. Es fehle nur am politischen Willen.
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Die von der schwarz-gelben …
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Die SPD habe in der vergangenen Legislatur in Dresden immer wieder Anträge gestellt und Vorschläge gemacht. Allerdings seien diese von CDU und FDP rigoros abgelehnt worden.
Also sei das eigentlich ein richtiges Wahlkampfthema, stellt Petra Köpping fest. In Bürgergesprächen würde immer wieder eine Lösung des Problems gewünscht. “Die Bürgerinnen und Bürger sollten bei der anstehenden Landtagswahl die Chance nutzen, den politischen Kräften ihre Stimme zu geben, die sich für eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels und eine bessere Finanzierung der Kinderbetreuung einsetzen”, wünscht sich die Politikerin.
Die sächsische SPD will daher in der nächsten Woche einen Aktionstag für eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels und der finanziellen Ausstattung der Kindertageseinrichtungen starten.
Petra Köpping selbst wird in diesem Rahmen am 28. August die Kitas “Am Wasserturm” in Markkleeberg und “Waldknuffel” in Markranstädt besuchen.
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