Umweltbürgermeister ist zuversichtlich: Flughafen Leipzig-Halle will sich künftig im Dialogforum engagieren

Der Flughafen Leipzig-Halle will sich künftig im Dialogforum Flughafen Leipzig-Halle (FFL) einbringen, vermeldet das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport de Stadt Leipzig. Kommt nach vier Jahren Verweigerung tatsächlich Bewegung in die Sache. Voraussetzung sei allerdings, so das Umweltdezernat, dass die dafür erforderlichen Strukturen geschaffen werden. Dies ginge aus der zwölften Sitzung des Dialogforums am Donnerstagabend, 14. November, hervor.

“Damit erreicht unser Bestreben für eine bessere Verständigung zwischen Anwohnern und Flughafen eine neue Qualität”, sagt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.

Marc Pfeiffer, Moderator des Dialogforums, ergänzt: “Ermöglicht wurde dieser sehr wichtige Schritt durch den geänderten Stadtratsbeschluss im vergangenen Oktober und durch die kontinuierliche und sachorientierte Arbeit innerhalb des Dialogforums in den letzten viereinhalb Jahren.” Das künftige Engagement des Flughafens im Forum wurde durch die Mitteldeutsche Flughafen Holding bekräftigt.

Die erforderlichen Strukturen waren Bestandteil des Stadtratsbeschlusses Nr. RBV-1792/13 vom 16. Oktober 2013 zur Konkretisierung der Aufgaben des Forums. Hiermit wurde der Oberbürgermeister beauftragt, auf eine mittelfristig veränderte Kernbesetzung des FFL hinzuwirken. Eingeladen sind demnach die Umwelt- und Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Leipzig, je ein Vertreter der im Stadtrat von Leipzig vertretenen Fraktionen und der betroffenen Ortschaftsräte sowie je ein Vertretungsberechtigter der Unternehmensgruppe Mitteldeutsche Flughafen AG und der Deutschen Post am Standort Leipzig-Halle Airport. Gemäß Ratsbeschluss ebenfalls eingeladen sind je ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, der Deutschen Flugsicherung, der Landesdirektion Sachsen sowie der Bürgerinitiativen “BI gegen Flug- und Bodenlärm”, “IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle e.V., “Initiative gegen die neue Flugroute” und “BI Lindenthal gegen Lärm”. Die Leitung des FFL bleibt wie bisher einem extern bestellten, professionellen, unparteiischen und sachkundigen Moderator übertragen.

Das Dialogforum Flughafen Leipzig/Halle hatte sich 2009 nach einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahre 2008 konstituiert. Es tagt in der Regel zwei bis dreimal pro Jahr. Aufgabe ist es, zentrale Aspekte des Betriebs des Flugverkehrs und des Flughafens auf der Basis der Genehmigungslage aufzuzeigen, Interessen der Anwohner und der Unternehmen der Luftverkehrswirtschaft vorzustellen sowie Möglichkeiten zur Reduzierung der Betroffenheit der Anwohner auf Basis der Genehmigungslage zu diskutieren. Ziele sind das Weiterleiten der gemeinschaftlich erarbeiteten Vorschläge an die Fluglärmkommission sowie Investitionen (soweit es die Genehmigungslage und sonstige relevante rechtliche Voraussetzungen zulassen) der Mitteldeutschen Flughafen AG und der vor Ort ansässigen Luftverkehrswirtschaft zur Minimierung der Belastung der Anlieger durch den Flughafen Leipzig-Halle. Referenten waren bisher unter anderem Dieter Faulenbach da Costa (unabhängiger Flughafenplaner), Holger Keune (Landesdirektion Leipzig), Roman Thierbach (Umweltbundesamt) und Thomas Jühe (Vorsitzender der Fluglärmkommission am Flughafen Frankfurt/M.).