Im Zentrum von Markkleeberg tut sich etwas. Während in einem Wettbewerb die künftige Gestaltung der City entlang der Rathausstraße zwischen Raschwitzer Straße und Ring noch entwickelt werden soll, konnte bereits ein wichtiges Projekt an dieser Stelle fertiggestellt werden. Die Rede ist von der Verkehrsstation, die die Erreichbarkeit des Markkleeberger Zentrums und die Anbindung ins Umland erheblich verbessern wird.

Am Montag, 7. Oktober, ist die neu gebaute ÖPNV-Verknüpfungsstelle am Bahnhof Markkleeberg ihrer Bestimmung übergeben worden. Damit wurde eine zentrale und moderne Verkehrsstation mit Umsteigemöglichkeiten zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geschaffen. Großzügige Haltestellenbereiche sowie Parkplätze für Pkw, Busse und Fahrräder verbessern nun deutlich den Übergang innerhalb des ÖPNV.

Mit Inbetriebnahme des City-Tunnel Leipzig am 15. Dezember 2013 wird die Bedeutung der Verknüpfungsstelle Markkleeberg weiter steigen, da sich die Erreichbarkeit von Markkleeberg mit dem Anschluss an das neue S-Bahn-Netz erheblich verbessert. Da das bisherige Empfangsgebäude marode war und die damit verbundenen Anlagen nicht mehr dem neuesten verkehrstechnischen Standard entsprachen, bestand akuter Handlungsbedarf, um längerfristig den Bestand der Anlage zu sichern. Insgesamt hat der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) die ÖPNV-Verknüpfungsstelle in Markkleeberg mit rund 600.000 Euro gefördert.

“Die Einwohner der Stadt Markkleeberg und Pendler aus dem Umland können sich über eine attraktive, barrierefreie Verkehrsanlage in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Markkleeberg und dem Haltepunkt Markkleeberg-Mitte freuen”, erklärte der Geschäftsführer des ZVNL, Oliver Mietzsch, anlässlich der Verkehrsfreigabe der zentralen Verkehrsstation Markkleeberg. Weitere erhebliche finanzielle Mittel haben der Freistaat Sachsen sowie die Stadt Markkleeberg selbst bereitgestellt.

“Es war ein langer Weg bis zum Baubeginn”, resümierte Markkleebergs Bürgermeister Dr. Philipp Staude. Schon Anfang der 1990er Jahre gab es von Seiten der Stadtverwaltung Überlegungen und Vorplanungen für einen Verkehrsknoten. Die Bemühungen scheiterten aber immer am Eigentümer – der Deutschen Bahn. 2005 und 2006 konnten endlich die Flächen erworben werden. 2009 starteten die ersten Arbeiten vor Ort. Der Imbiss “Rattenfalle” wurde abgerissen. Im November 2009 bis März 2010 folgte der Abriss der Gartenanlage auf dem Gelände. Dr. Philipp Staude: “Tatsächlicher Baubeginn war am 05. November 2012.”Bis Ende September 2013 wurde die Verkehrsstation errichtet. Es entstanden eine Zufahrtsstraße mit Wendekreisel und drei Parkplätze für Busse, eine Aus- und Einsteigehalle für den Busverkehr, an der Abfahrtshaltestelle ein Fahrgastunterstand mit großen Informations- und Fahrtafeln. Zudem ein Park & Ride-Platz mit insgesamt 17 Stellplätzen, davon zwei behindertengerecht, sowie sechs Kradstellplätze, eine überdachte Bike & Ride-Anlage mit 20 Stellplätzen für Fahrräder sowie eine Beleuchtungsanlage mit zwölf modernen und dimmbaren LED-Leuchten. Außerdem wurde das Areal umgestaltet. Im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße/Rathausstraße entstand aus einer dreiarmigen Kreuzung eine übersichtliche, vierarmige Kreuzung.

Ronald Juhrs, Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH, ist mit der Umsetzung des Vorhabens zufrieden. “Als Dienstleister für umweltfreundliche Mobilität freuen wir uns über die Fertigstellung dieser neuen ÖPNV-Verknüpfung”, sagt er. “Mit der Eröffnung des City-Tunnels und der Einführung des mitteldeutschen S-Bahn-Netzes sowie der Schaffung sinnvoller Umstiegsbeziehungen, gelingt es den Verkehrsunternehmen, dass Bus und Bahn noch stärker eine attraktive Alternative zum eigenen Auto sind.”

Ebenso sieht es Andreas Kultscher, Geschäftsführer der Personenverkehrsgesellschaft Muldental mbH (PVM). “Die PVM begrüßt die Fertigstellung der neuen ÖPNV-Verknüpfungsstelle am Bahnhof Markkleeberg Mitte. Wir sind sehr froh, dass hier ein zentraler Umstiegspunkt für unsere Fahrgäste entstanden ist, der die Buslinien an die S-Bahn-Station Markkleeberg anbindet. Durch verbesserte Busangebote im Landkreis Leipzig können damit die Vorteile des künftigen Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes in die Region getragen werden.”

Aus Sicht der PVM werden künftig vier Buslinien die neue Verknüpfungsstelle bedienen. Andreas Kultscher: “Die Buslinien 100 und 107 der PVM erweitern damit zu den bereits bestehenden Buslinien 65 und 108 der LVB das Busangebot für Markkleeberg. Fahrgäste aus dem Umland können von Markkleeberg aus mit der S-Bahn im 10-Minuten-Takt nach Leipzig weiterreisen. In der Gegenrichtung ist die halbstündliche Weiterfahrt mit dem Bus in Richtung Neuseenland möglich.”

Die Kosten für das Bauvorhaben betragen insgesamt 1,27 Millionen Euro. Das Bauprojekt wurde mit 1,075 Millionen Euro gefördert. 75 Prozent der förderfähigen Kosten steuerte der Freistaat über das Landesamt für Straßenbau und Verkehr bei. Weitere 15 Prozent übernahm der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL). Die übrigen Kosten zahlte die Stadt Markkleeberg als Eigenanteil.

www.markkleeberg.de

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