Am Tag der offenen Tür in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) am Samstag, 7. September, wurde auch ein neues Projekt fürs Leipziger Neuseenland vorgestellt: Der Grüne Ring Leipzig und die DZB stellten der Öffentlichkeit eine Reliefkarte vor, die den Gewässerverbund des Leipziger Neuseenlands zeigt.
Die taktile Karte besteht aus zwei transparenten Reliefs mit farbigen geografischen Darstellungen. Als Relief abgebildet werden unter anderem die Gewässerstrecken des Nordraums von Leipzig (Großer Goitzschesee, Muldestausee, Seelhausener See, Werbeliner See und Schladitzer See) und des gesamten Südraums Leipzigs (Cospudener, Markkleeberger, Hainer, Zwenkauer und Störmthaler See mit Pleiße, Weißer Elster und Neuer Luppe).
Als zentralen Start- und Zielpunkt für viele Wasserwanderwege in Richtung Norden und Süden wird der neue Stadthafen angezeigt (von dem es bislang nur die Mole gibt).
Das Problem ist nur: Die meisten dargestellten Kurse sind noch gar nicht nutzbar und werden es auch auf Jahre nicht sein. Das ist zwar bei Planungsprojekten wie dem Kurs 5 zum Markkleeberger See und dem Harthkanal zum Zwenkauer See so dargestellt.Aber was sollen Blinde mit einem Kurs 3 auf der Weißen Elster, der von Wahren bis zur Einmündung in die Neue Luppe nur außerhalb des Schutzzeitraumes vom 1.1. bis 31. 7. überhaupt befahren werden darf, und einem Kurs 4 über die Neue Luppe, der ab Döllnitz nur mit Sondergenehmigung befahren werden darf? Die Pleiße – Kurs 6 – ist überhaupt noch nicht befahrbar.
Es steckt eine Menge Utopie in diesem Reliefplan, der 12 Seen rund um Leipzig zeigt, Flüsse, die die Gewässer verbinden, und acht verschiedene Wasserwander-Kurse mit einer Länge von sieben bis 41 Kilometer.
Eine umfassende Legende erläutert die tastbaren Abbildungen und zeigt außer dem Gewässerverbund auch touristische Ziele an. Die Reliefkarte mit einem Begleitheft in Blindenvollschrift erscheint in DINA3 Hochformat als Ringbroschur. Sie wird seit dem 7. September verkauft und kostet 10 Euro.
www.dzb.de/Aufträge
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