Gleich nach der Entscheidung des Leipziger Stadtrates am 20. Februar gegen einen autobahngemäßen Ausbau der B2 zwischen der A 38 und Connewitz zu einem weiteren Teilstück der A 72 akzeptierte das sächsische Verkehrsministerium dieses Votum. Dieses Teilstück wird nicht wieder als Teilstück der A 72 im Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Damit ist auch der Weg zu einer Variantendiskussion frei.

Und nachdem die Stadträte von Markkleeberg und Leipzig sich schon deutlich für eine Trogvariante der künftigen B 2 in diesem Streckenabschnitt ausgesprochen haben, begrüßt auch der Grüne Ring Leipzig (GRL) jetzt die Entscheidung des Freistaates von vergangener Woche außerordentlich, die A72 an der A 38 enden zu lassen und bis Leipzig als Bundesstraße weiter zu führen.

Dr. Gabriela Lantzsch, Leiterin der Arbeitsgruppe Landschaftspflege im GRL: “Endlich kommt nun – wie Minister Morlok sagt – die von der Region geforderte Trogvariante im Zuge der Zurücknahme der Autobahnanbindung ins Spiel.” Diese Entscheidung berücksichtige die Positionen der Leipziger und Markkleeberger, die sich in ihren Stadträten klar gegen einen Ausbau der B2 zur Autobahn entschieden hatten. Auch die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans, der ohnehin zu viele Wunschprojekte ohne Realisierungschance enthält, werde entlastet.

Nach dieser grundsätzlichen und klugen Entscheidung sei nun der Weg frei für eine ganz konkrete Diskussion um mögliche Varianten für eine zukünftige B2. Und es könne über die Realisierung von zwei regional bedeutsamen Projekten ernsthaft diskutiert werden, die direkt mit der Bundesstraße in Verbindung stehen: die Wiederherstellung des historischen Landschaftsbildes des agra-Parkes und die Anbindung des Markkleeberger Sees an die Pleiße über die Mönchereischleuse und die Markkleeberger Wasserschlange.

“Die Trogvariante – die den Bau der Schleuse und der Gewässer-Anbindung nicht behindert – bietet eine Jahrhundert-Chance für den agra-Park. Auf dieser neuen Grundlage können Region und Freistaat weiter gemeinsam planen”, erklärt Dr. Gabriela Lantzsch.

Die AG Landschaftspflege des Grünen Rings hatte 2011 bereits mehrfach alle Akteure zu Konsensgesprächen an einen Tisch gebeten. Der Grüne Ring Leipzig, den Leipzig und Markkleeberg seit 2010 in dieser Sache an ihrer Seite wissen, sieht sich nun weiterhin als Moderator zwischen den regionalen Akteuren und dem Freistaat.

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