Im Juli fand das 10. "Festival der Reformation" in Zeitz statt. Das nächste wird im September 2013 in Grimma stattfinden. Zum Abschluss des zehnten Festivals der Reformation übergab der Zeitzer Oberbürgermeister Dr. Volkmar Kunze den Staffelstab an Annett Höhne, der Leiterin des Kulturbetriebs Grimma, die sich für den Anlass extra als Katharina von Bora verkleidet hatte.
Das “Festival der Reformation” wandert von der Weißen Elster an die Mulde nach Grimma. Eine große Aufgabe, keine Frage, heißt es aus dem Grimmaer Rathaus. Und so waren die Mitarbeiter des Grimmaer Kulturbetriebs auch mit erhöhter Aufmerksamkeit vom 27. bis zum 29. Juli in Zeitz vor Ort, um zu sehen, was es bedeutet, eine solche große Veranstaltung durchzuführen.
Die Stadt Grimma ist vom 6. bis 8. September 2013 Gastgeber für das elfte bundesweite “Festival der Reformation”. Auf dem Programm stehen nach Angaben der Organisatoren Ausstellungen, Konzerte, Sonderführungen, ein Mittelaltermarkt, Vorträge, ein Ökumenischer Gottesdienst und Theateraufführungen, in der Altstadt und rund um die Klosterruine Nimbschen. Anlass des Festes ist das Themenjahr “Reformation und Toleranz” der bis zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 währenden Lutherdekade.
“Die Stadt Grimma wird sich bemühen, ein ganz außergewöhnliches Wochenende in Zusammenarbeit mit der Kirche und dem Europäischen Tourismusverbund zu präsentieren, ist doch gegenseitige Toleranz eines der wesentlichen Momente des friedlichen Miteinanders in der Gesellschaft. So kann Grimma eine weitere und wichtige Wegstrecke innerhalb der Lutherdekade gehen und die Erinnerung an die Reformation aus der eigenen geschichtlichen Perspektive heraus neu beleben”, sagte Annett Höhne.
An der Mulde will man mit einer thematischen Vielfalt und starken Partnern, wie dem Hotel Kloster Nimbschen und dem Nerchauer Brauhaus sowie den Kirchen punkten.
Das Festival der Reformation wurde durch den Europäischen Tourismusverbund “Stätten der Reformation” e.V. begründet. Als Veranstalter holt sich der Verband, mit Sitz in Eisleben, die Stadt Grimma hinzu. Innerhalb der sogenannten Lutherdekade, die das 500. Jubiläum des Thesenanschlags Martin Luthers 2017 vorbereitet, wird der Reformation gerade mit dieser Festivalreihe wieder eine verstärkte Bedeutung in der Öffentlichkeit zugewiesen. Dazu wird einmal im Jahr eine Stadt ausgelobt, drei Tage lang die Reformation mit einem bunten Programm zu würdigen. Das erste “Festival der Reformation” fand 1998 in Mansfeld (Sachsen-Anhalt) statt. Im Jahr 2014 ist Zwickau Austragungsort des Festivals, Coburg und Wittenberg folgen.
Martin Luther besuchte Grimma mehrfach und beeinflusste durch seine Predigten in der Klosterkirche die Stadt sehr. Früh schlossen sich die Bürger der Reformation an. Schon 1519 bemerkte Luther, dass die Bekehrten längst die Oberhand in Grimma hatten. Das reformatorische Gedankengut wirkte sich bis in das nahe gelegene Frauenkloster Marienthron aus. Im Frühjahr 1523 flohen zwölf Nonnen aus dem Kloster Nimbschen. Unter ihnen war auch Luthers spätere Ehefrau Katharina von Bora. Die Klosterruine, das Geburtshaus von Johann von Staupitz, Luthers Beichtvater, in Grimma-Motterwitz und die imposante Klosterkirche des ehemaligen Klosters St. Augustin in Grimma erinnern bis heute eindrucksvoll an diese Geschichte. Die Stadt trägt das Europäische Kulturerbe-Siegel “Stätte der Reformation”. Nur Leipzig, Torgau und Zwickau erhielten in Sachsen ebenfalls den Titel.
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