Im Leipziger Neuseenland (LNL) geht es Schritt für Schritt voran. Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung dieser neuen Naherholungslandschaft ist die Verbindung von Gewässern, die auch zur Erhöhung der touristischen Attraktivität beiträgt. Schließlich wird so der Südraum für Bootsfahrer immer weiter erschlossen, wie der Erfolg von Kurs 1 Richtung Cospudener See zeigt.
Weiteres Beispiel: Die Kanuparkschleuse zwischen Markkleeberger und Störmthaler See. Hier wurden jetzt die Tore für die Schleuse installiert.
Die Bauarbeiten im ehemaligen Tagebau Espenhain gehen sichtbar voran. Dazu gehört natürlich auch die Ausstattung der Schleuse mit technischen Raffinessen, nachdem die Betonarbeiten abgeschlossen sind. Mächtige Schleusenwände wurden hier gegossen, die dem enormen Wasserdruck standhalten sollen. Beim 4,7 Millionen-Euro-Projekt zwischen Markkleeberger See und Störmthaler See werden allein 3.000 Kubikmeter Beton und 400 Tonnen Stahl verbaut. Dies ist unter anderem auch den zu bewältigenden Höhenunterschieden zwischen den Gewässern und dem enormen Wasserdruck geschuldet, der auf den Schleusenwänden lastet.Die Schleuse hat eine Wasserspiegeldifferenz von rund vier Metern zu bewältigen, ist 40 Meter lang, fünf Meter breit und für Sportboote, Kanus und Fahrgastschiffe ausgelegt. Entsprechend sind auch die beiden Schleusentore dimensioniert, die jeweils sieben Tonnen auf die Waage bringen. Damit ist es rein technisch gesehen allerdings noch lange nicht getan. Hydraulische Zylinder, Aufhängungen, Leitern, Gleitleisten zum Schutz von Bootsrümpfen und eine aufwändige Steuerungstechnik gehören ebenfalls dazu. Allein die Elektrik und die Elektronik benötigen rund sechs Kilometer Kabel, die verlegt werden müssen.
Dazu ist auch der Ausbau der beiden Vorhäfen zum jeweiligen See im Gange. Professor Andreas Berkner von der Steuerungsgruppe des LNL: “Von der Schleusenanlage in Verbindung zum unmittelbar benachbarten Störmthaler See sowie die geplante, für das “Leipzig-Boot” befahrbare Anbindung an den sogenannten Leipziger Wasserknoten, versprechen wir uns echte wassertouristische Synergieeffekte.”Einfacher ausgedrückt: Die Möglichkeit, von See zu See zu fahren, soll mehr Touristen anlocken. An mächtigen, sogenannten Dalben, riesige Stahlrohre, sollen künftig die Schwimmstege hoch und runter gefahren werden. So können sogar größere Fahrgastschiffe an der Westseite festmachen, während an der Ostseite kleinere Privatboote festmachen können. Die Schleusenpassage soll dann in Zukunft etwa 20 bis 30 Minuten dauern. Besitzer von Kanus können sich diese Wartezeit ersparen und den noch im Entstehen begriffenen Treidelweg nutzen, um ihre leichten Boote dort drüber zu tragen. Die Treidelwege, wie alle anderen Wege müssen jedoch noch angelegt werden.
Professor Andreas Berkner: “Die Übergabe der 40 Meter langen Kanuparkschleuse ist für das dritte Quartal 2012 geplant. Bei der 850 Meter langen Wasserverbindung zwischen Markkleeberger und Störmthaler See handelt es sich um die erste Verbindung zwischen zwei Tagebauseen, die per Boot befahrbar ist. Die rund 4,7 Millionen Euro tragen Bund und Land, wobei das Land Sachsen mit 4,3 Millionen Euro den Löwenanteil der sogenannten Paragraf-4-Mittel trägt.
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Der Störmthaler See, dem noch 60 Zentimeter zum Glück fehlen, um zum Endstand von 117 Metern über Normalnull zu kommen, soll zeitgleich bis Ende September freigegeben werden. Der Markkleeberger See hat eine Gesamtfläche von 249 Hektar, ein Volumen von 61 Millionen Kubikmetern sowie eine mittlere Tiefe von 24 Metern und eine maximale Tiefe von 64 Metern. Die Länge der Uferlinie beträgt insgesamt 7,8 Kilometer.
Mit dem Inkrafttreten des Verwaltungsabkommens III Braunkohlesanierung zum 1. Januar 2003 konzentrierten sich die Ziele dieser zusätzlichen Landesaufwendungen auf die schon bekannten Paragraph-4-Maßnahmen als Voraussetzung für die geplante Nachnutzung. Insgesamt stellte der Freistaat Sachsen bisher folgende Mittel zur Verfügung: Von 1998 bis 2002 91,9 Millionen Euro, von 2003 bis 2007 50 Millionen Euro und von 2008 bis 2012 40 Millionen Euro. Dagegen nehmen sich die 30 Millionen Euro, die sich die Steuerungsgruppe LNL für den Zeitraum von 2013 bis 2018 wünscht, fast bescheiden aus.
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