Man befinde sich in einem Identitätsfindungsprozess für die Region. Mit der Region meinte Landrat Dr. Gerhard Gey das Leipziger Neuseenland. Die Steuerungsgruppe, die sich mit der Entwicklung desselben befasst, legte am Freitag, 23. März, den Entwurf für eine Charta Leipziger Neuseenland (LNL) vor. Angela Zabojnik, Abteilungsleiterin im Amt für Stadtgrün und Gewässer, stellte den Entwurf vor.
“Ziel der Charta ist die Verwirklichung einer Zukunftsstrategie und einer Qualitätsvereinbarung der Akteure zur nachhaltigen Entwicklung des LNL. Die Charta dient als Orientierung und soll der breiten Öffentlichkeit zur Diskussion vorgestellt werden. Die Selbstverpflichtung der beteiligten Akteure ist freiwillig.”
Die Charta solle ferner keine Einzelprojekte bewerten oder Abwägungen treffen, sondern einen qualifizierten Rahmen dafür bilden. Gültig sei die Charta, so Zabojnik, im gesamten LNL einschließlich der angrenzenden Gebiete in Sachsen-Anhalt und Sachsen, wobei der Fokus natürlich auf die Wasserlandschaft und die landseitige Anbindung gerichtet sei. 2012 solle im Übrigen das Jahr sein, so Gerhard Gey, in dem Bürger, Bürgerinitiativen, Vereine und Verbände dazu mit diskutieren und ihre Vorstellungen einbringen können.Dazu Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal: “Die Resonanz seitens der Vereine und Verbände ist durchweg positiv. Es wurde schon im Vorfeld intensiv diskutiert. Jeder soll sich in dem Konzept der Charta wiederfinden. Darüber hinaus soll Verständnis für die Entwicklung im LNL geweckt werden. Dabei wollen wir auch die Wirtschaft ins Boot holen.”
Landrat Gerhard Gey ergänzte: “Die Charta soll ein wesentliches Instrument der Verständigung sein, wobei die Bevölkerung in Gänze mitgenommen werden soll. Wir wollen möglichst niemanden vergessen. Um all das umzusetzen, benötigen wir auch die Hilfe von Land und Bund.”Konkreter wurde da Prof. Andreas Berkner, Leiter der Regionalen Planungsstelle: “Wir werden am 16. April eine Infofahrt durch das Leipziger Neuseenland veranstalten, wobei wir uns an die Parlamentarier des Landtages gewandt haben. Sie sollen wissen, wofür wir das Geld brauchen. Dazu zählt auch die Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See. Denn erst die Verbindung macht den großen Reiz des Gewässerverbundes aus. Auch der Hainer See verzeichnet, was die Uferbebauung und die Marina betrifft, eine erstaunliche Entwicklung, die entscheidend zur touristischen Erschließung der Region beitragen wird. Dazu braucht es natürlich Geld. Als Beispiel möchte ich einfach mal das Connewitzer Wehr nennen, das alleine fünf Millionen Euro gekostet hat. Wir würden uns für 2013 über ein Budget von 30 Millionen Euro freuen und wären schon mit 25 Millionen einigermaßen zufrieden.”Die Verabschiedung der Charta soll 2013 erfolgen. Daraufhin soll die Umsetzung der einzelnen Projekte nach und nach erfolgen. Einig sind sich alle Beteiligten darin, dass die Region Leipziger Neuseenland eine einmalige Chance darstellt, Leipzig und sein Umland touristisch zu nutzen. Die Gewässer im Einklang mit Mensch und Natur zu entwickeln, Freizeitgestaltung in all ihrer Vielfalt zu ermöglichen und eine einzigartige Naturlandschaft erlebbar und möglich zu machen, seien nur einige der unzähligen Möglichkeiten, die das LNL biete, so Gerhard Gey: “Hier haben wir ein Beispiel, wie gewachsene und neue Landschaften harmonieren und einen neuen Wert erringen können. Deshalb sollten wir beim Landschaftsumbau der Bergbaufolgelandschaften auf höchste Qualität achten.”
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Das hört sich alles sehr schön an, und ist sogar bisher alles sogar richtig schön umgesetzt worden, schaut man sich zum Beispiel den einst geschundenen Leipziger Südraum an. Dass hier irgendwann mal die so oft zitierten “blühenden Landschaften” entstehen können und teilweise schon entstanden sind, ist unübersehbar und und wird sicher auch den einen oder anderen Parlamentarier überzeugen, der an der am 16. April geplanten Infofahrt teilnehmen wird. Es bleibt zu hoffen, dass auch Wirtschaftsminister Sven Morlok mit von der Partie ist. Sind doch 30 Millionen im Vergleich zur “Fast-Milliarde” des Leipziger Citytunnels die mindestens ebenso oft zitierten “Peanuts”.
Neues von Vineta
Am Donnerstag, 22. März, bekam die kleine Schiffsflotte des Krystallpalast Varieté Leipzig am Störmthaler See, der zum Neuseenland gehört, übrigens Zuwachs: Ab dem 8. April 2012 wird die neue Vineta-Fähre “Krysta 4” die Gäste der Entdeckertouren zur schwimmenden Kirche Vineta und wieder zurück bringen. Getauft wurde sie am 22. März durch MDR-Moderatorin Maira Rothe, die dem Schiff “immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel” wünschte und an dessen Bug, wie traditionell üblich, eine Flasche Sekt zerschlug. Rüdiger Pusch, Geschäftsführer des Krystallpalast Varieté Leipzig, und Gabriele Lantzsch, Bürgermeisterin der Gemeinde Großpösna, gratulierten.
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