Hat sie nun, oder hat sie nicht? Das ist momentan die alles entscheidende Frage im Falle des ominösen Schreibens, das seit geraumer Zeit in Markranstädt herumgeistert. Das sollen die Bürgermeisterin sowie ein Mitglied des Stadtrates an den Mutter-Verlag der Zeitschrift "Mein Markranstädt" versendet haben.
Nachdem nun laut einem Bericht von Leipzig TV auch dem Linus Wittich Verlag ein solches Schreiben zugegangen sein soll, geht man von Seiten des Markranstädter Rathauses in die Offensive. So informiert das Rathaus, dass es sich bei besagtem Schreiben vom 11. Februar 2011 um eine Fälschung handele.
Stadtsprecherin Heike Helbig: “Deshalb erstattete die Stadt Markranstädt bereits am 26.10.2011 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Leipzig gegen Unbekannt wegen des Verdachtes der Urkundenfälschung gemäß § 267 StGB. Das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren läuft zurzeit.”
Hintergrund: Mit dem Verlagswechsel für das Markranstädter Amtsblatt “Markranstädt informativ” veröffentlichte der ehemalige Verlag in Eigenregie eine Zeitschrift. In einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung heißt es dazu: “Anfänglich erhoffte sich die Stadt Markranstädt dadurch eine Belebung des Zeitungsmarktes. Jedoch erfolgte in dem Medium zunehmend eine unsachliche, mit Halbwahrheiten und Beleidigungen einhergehende Berichterstattung in anonymer Form über die Arbeit der Stadtverwaltung und einzelner Mitarbeiter. Deshalb gab es einen Schriftverkehr zwischen dem Mutter-Verlag und der Stadt Markranstädt in der Form, dass um eine Berichterstattung gebeten wird, die sich nach dem allgemeingültigen Ehrenkodex auf dem Gebiet der Presseveröffentlichung richtet. In keiner Form wurde die Einstellung des Mediums oder personelle Konsequenzen gefordert.”
Um ihrer Aussage, dass es sich bei dem Schreiben um eine Fälschung handele, Nachdruck zu verleihen, hat Bürgermeisterin Carina Radon am 26. Januar beim Amtsgericht Borna eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. Hier ein Auszug aus besagter eidesstattlicher Versicherung von Carina Radon: “…Ich habe das Dokument, datiert mit 11.02.2011, bzw. ein entsprechendes Original, welches mich und Herrn Stadtrat … als Unterzeichner ausweist und mit dem Briefkopf der Stadt Markranstädt versehen ist, weder (mit-)gefertigt noch unterzeichnet. Insbesondere habe ich nicht persönlich meine Unterschrift auf dieses Dokument bzw. auf ein entsprechendes Original gesetzt. Bei diesem Dokument kann es sich daher nur um eine Fälschung handeln…”.
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Es ist erstaunlich, wie viele Schlagzeilen …
Bisher, so die Sprecherin der Stadt, sei zu dieser Kopie auch noch kein Original vorgelegt worden. Die erst jüngst aufgetauchten Kopien des Schreibens lägen der Stadt nicht im Original vor und man habe keinerlei Kenntnis, aus welcher Quelle diese stammen. Deshalb könne man auch nicht mitteilen, ob es sich dabei um ein Original oder eine Fälschung handele. Bezüglich des Vertragswechsels hinsichtlich des Verlages heißt es von Stadtseite, dass dieser notwendig wurde, da der ehemalige Verlag die technische Umsetzung der neuen Gestaltungsrichtlinie des Stadtjournals nicht habe ermöglichen können.
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