Am Montag, 1. Oktober, bestรคtigte sich, worรผber die L-IZ schon am 29. August berichtete: Am Montagabend teilte die Geschรคftsfรผhrung der LVZ-Druckerei in Stahmeln den Beschรคftigten mit, dass der Betrieb zum 31. Dezember 2019 geschlossen wird. Davon sind insgesamt etwa 60 Beschรคftigte in der Druckerei und rund 200 in der ausgegliederten Zeitungsweiterverarbeitung betroffen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, teilt die Gewerkschaft ver.di mit.
โDiese einschneidende Entscheidung wurde durch die Eigentรผmerin der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft (LVDG) der Madsack Mediengruppe mit Sitz in Hannover getroffen, die vor wenigen Monaten ihr 125-jรคhriges Bestehen mit groรem Pomp gefeiert hatโ, kommentiert Michael Kopp, Fachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie, den Vorgang.
Auch auf die SPD-eigene Medienholding DDVG (Hamburg), die mit 23,1 Prozent am LVZ-Mutterkonzern Madsack beteiligt ist, falle erneut ein schlechtes Licht.
โZwar kann sich der Schatzmeister der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands sicher auch in diesem Jahr wieder รผber die Ausschรผttung von einigen Millionen Euro freuenโ, meint Kopp. โKlaglos wird dafรผr Tarifflucht in den beteiligten Medienunternehmen unter anderem in Dresden und Suhl und die Schlieรung der Druckereien in Suhl, Hannover und jetzt in Leipzig in Kauf genommen.โ
โDer morgige Tag der Deutschen Einheit ist fรผr die Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien sicher kein Feiertagโ, sagt Fachbereichsleiter Michael Kopp, bei ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thรผringen zustรคndig fรผr den Medienbereich. Er kรผndigt an, die Schlieรung sehr kritisch zu hinterfragen. Angeblich rechne sich die Infrastruktur der vor 25 Jahren neu gebauten Zeitungsdruckerei nach dem Verlust des BILD-Auftrages nicht mehr.
โGemeinsam mit den Betriebsrรคten und den Mitgliedern werden wir die Verhandlungen fรผr einen Interessenausgleich und Sozialplan aktiv begleitenโ, kรผndigt Kopp an und bringt die mรถgliche Aufforderung der Geschรคftsleitung zu Verhandlungen รผber einen Sozialtarifvertrag ins Spiel.
Wenn sich Druckereien nicht mehr rechnen
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