Die Migration nach Europa wird nicht aufhören, auch wenn konservative und rechte Parteien ihren Ton gegen Migranten immer weiter verschärfen. Denn das ändert an den Fluchtursachen nichts. Und auch nichts daran, dass vermehrte Abschiebungen ein falsches Versprechen sind. Tatsächlich sind Länder wie Deutschland gefordert, die Bedingungen für die Integration zu verbessern. Für die Kommunen ist das eine Herausforderung. Leipzig bindet jetzt die LWB ein, um mehr Unterkünfte für Geflüchtete zu schaffen.
Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) unterstützt die Stadt Leipzig bei der Schaffung von neuen Unterkünften für Geflüchtete, teilt das Sozialdezernat der Stadt jetzt mit. Eine Unterkunft wird auf einem unbebauten Grundstück in der Plovdiver Straße 52 in Grünau-Nord geplant, ein derzeit unsaniertes Wohngebäude in der Mariannenstraße 98 im Leipziger Osten soll saniert und zu einem Wohnhaus für Flüchtlinge werden. Für eine weitere Unterkunft werden derzeit verschiedene Standorte geprüft.
Die Projektumsetzung soll durch die LWB erfolgen. Nach Fertigstellung mietet die Stadt Leipzig die Gebäude langfristig an.
Neubau in der Plovdiver Straße
Der Neubau in der Plovdiver Straße 52 soll in serieller Bauweise errichtet werden. Kürzere und effizientere Bauphasen durch die Vorfertigung von Modulen bieten dabei wesentliche Zeitvorteile. In dem Gebäude sollen etwa 50 Wohnungen verschiedener Größe mit Platz für insgesamt bis zu 240 Personen entstehen. Die Baukosten werden auf 18 Millionen Euro geschätzt.
Der Aufsichtsrat der LWB hat den Plänen am 5. Dezember 2024 zugestimmt. Jetzt wird die Ausschreibung der Bauleistungen vorbereitet. Die Bauarbeiten sollen im ersten Quartal 2026 starten und Ende 2027 abgeschlossen sein. Die Unterkunft wird als Wohngebäude errichtet, sodass die Wohnungen dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen, sobald sie nicht mehr für die Unterbringung von Geflüchteten benötigt werden.
Unterkunft in der Mariannenstraße
Die geplante Unterkunft in der Mariannenstraße 98 bietet voraussichtlich für bis zu 50 Personen Platz. Die Sanierungskosten werden mit rund sechs Millionen Euro und einer Fertigstellung ebenfalls im Jahr 2027 kalkuliert.
Die Stadt Leipzig will die Bewirtschaftung, soziale Betreuung und den Wachschutz an externe Dienstleister vergeben. Kontaktdaten des Betreibers werden vor der Inbetriebnahme auf www.leipzig.de/gefluechtete
veröffentlicht.
Die Stadt Leipzig auch zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung mit der LWB, wie bei derartigen Standortentscheidungen üblich, in den zuständigen Stadtbezirksbeiräten über die geplanten Gemeinschaftsunterkünfte umfassend informieren.
Der Grund für den notwendigen Ausbau der Kapazitäten: Die Zahl der Geflüchteten, welche die Stadt Leipzig unterbringen muss, ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Alle Plätze in bestehenden Gemeinschaftsunterkünften sind belegt. Vorübergehend erfolgt die Unterbringung in kurzfristig hergerichteten Notunterkünften. Das Sozialamt sucht deshalb in der ganzen Stadt weiterhin nach geeigneten Häusern und Flächen für mögliche Gemeinschaftsunterkünfte.
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Zum Thema Fluchtursachen: Mir haben Afghanen gesagt, dass sie 2016 nach Deutschland kamen, weil sich rumsprach dass wir jeden reinlassen werden bzw alle Flüchtlinge aufnehmen wollen und man in der Heimat kein Geld verdient. Und der jährliche Sommerurlaub in Afghanistan ist schön.