Wir haben uns entschlossen, im Wahlkampf zur Stadtratswahl 2024 den Fokus auf Kandidierende, die zum ersten Mal in den Stadtrat wollen, zu legen. Der Sinn der Sache: Wir wollen die Menschen, die hinter einer Kandidatur stehen, vorstellen, mit ihren Biografien, ihren Motivationen und Zielen. Oft sind diese nicht so in Wahlprogrammen verankert.
Zu diesem Zweck wurden acht Erstkandidierende kontaktiert und im persönlichen Gespräch wurden fünf Fragen gestellt, die den Kandidierenden vorher nicht bekannt waren. Zu Beginn der Gespräche wurden die Kandidierenden gefragt, ob sie die „Sie“ oder „Du“ Anrede bevorzugen, entsprechend der Antwort wurden die Fragen gestellt. Also, lernen Sie Menschen hinter den Kandidierenden kennen.
Wer bist Du und was motiviert Dich?
Mein Name ist Katharina Münzenberg, ich bin 21 Jahre alt, werde am Wahltag 22, das wird also hoffentlich eine große Party. Mich hat motiviert anzutreten, eigentlich die gleiche Motivation, mit der ich mich insgesamt politisch betätige, also aktiv zu werden. Ich möchte vielleicht nicht unbedingt was verändern, aber ich möchte vor allem rechts und konservativ etwas entgegenstellen. Ich möchte Spaß haben, das ist ganz wichtig. Ich möchte aber auch meine eigenen Ideen, die ich für die Stadt, in der ich lebe, in der ich groß geworden bin, verwirklichen.
Was willst Du für Leipzig und Deinen Wahlkreis bewegen?
Also für Leipzig insgesamt sind Themen für mich sehr aktuell wie Bildung und Aufklärungsarbeit an Schulen. Für mich ist auch eine freie Szene wichtig, das ist auch das, was Kuno ganz oft anspricht, eine freie alternative Szene, die nicht politisch verfolgt wird und nicht unter Ausgrenzungen leidet, sondern dass Leipzig einfach eine offene alternative Stadt wird. Nachhaltigkeit ist natürlich auch immer ein großes Thema. Ich glaube, das sind so die drei großen Sachen. Freier ÖPNV natürlich, denn Schwarzfahren muss bezahlbar bleiben.
Was weißt Du über Stadtratsarbeit?
Ich weiß schon ein bisschen was, weil ich Kuno in den letzten paar Jahren auch ein bisschen mitverfolgt habe und er ja auch oft von der Arbeit erzählt. Ich glaube, ich muss mich noch in verschiedene Sachen einfinden, das ist ganz klar. Wenn man da noch nicht in den Prozessen selber drin war, ist da vieles mit Sicherheit sehr neu. Aber ich glaube, ich bringe schon ein Grundverständnis mit, wie Fraktionsarbeit abläuft und wie das abläuft, wenn man Anträge in den Stadtrat einbringt.
Was sagen Freunde, Familie und Kollegen zu Deinem Engagement?
Also, meine Familie ist da sehr geteilt, was auch mein Engagement in der PARTEI angeht. Meine Freunde unterstützen mich da total, die finden das total lustig, dass jetzt jemand im Freundeskreis sich so einbringt. Mein Freundeskreis ist sehr links aktiv, würde ich sagen, und für die alle ist das natürlich auch sehr interessant, mal sowas mitzubekommen, da ist man ja jetzt auch nicht jeden Tag drin.
Und die Kollegen?
Ähm, keine Meinung.
Welche positiven oder negativen Erfahrungen hast Du bisher im Wahlkampf gemacht?
Eine positive Erfahrung, die ich gemacht habe, ist der Zusammenhalt bei uns und die gegenseitige Unterstützung. Das hat mich sehr positiv überrascht, weil ich nicht gedacht hätte, dass dort alle wirklich so viel Energie, auch für andere mit reinstecken und dass man sich da wirklich gegenseitig auch so hilft.
Eine negative Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, dass ich das für mich arbeitstechnisch mit Sicherheit ein bisschen unterschätzt habe, was da auf einen zukommt. Und jetzt stehen wir halt hier, ich habe noch kein Plakat geklebt, meine Plakate sind heute bei UPS zurückgegangen, die sind nicht hier. Und das hat vielleicht auch etwas Gutes, was ich daraus an Krisenmanagement mitnehme.
Kathi, ich danke Dir für das Gespräch und Deine Zeit.
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