Sind Sie auch nach einem langen, frühsommerlichen (Wahl)Tag noch dabei, liebe Leserinnen und Leser? Denn nachdem wir diesen denkwürdigen Tag in Leipzig schon seit dem Morgen via Liveticker begleitet und natürlich auch die Bekanntgabe erster Hochrechnungen zur EU-Wahl im Neuen Rathaus beobachtet haben, geht es ja nun noch darum, wie der zukünftige Stadtrat von Leipzig aussehen wird.
Und das ist keine unwesentliche Fragestellung, wenn man bedenkt, welche Entscheidungen der Stadtrat treffen kann und darf, die sich oft direkt auf unser aller Leben im Viertel und der Stadtgesellschaft auswirken. Mehr Details zur Kompetenz eines Stadtrats können Sie in diesem Beitrag nachlesen.
Wir sind nach wie vor im Neuen Rathaus vor Ort und verfolgen die Hochrechnungen. Zu den ersten zwei Teilen unseres Livetickers vom heutigen Tage geht es hier und hier.
23:30 Uhr: Wer hat es geschafft und wer nicht? Morgen gibt es mehr dazu
Wir werden morgen auf der LZ eine erste Analyse liefern, welche personellen Überraschungen diese Wahl bereithielt und welche bekannten Gesichter wir demnächst nicht mehr im Lokalparlament sehen werden. Am Ende könnte es ein fast ausgewogenes Verhältnis von alten Hasen und Newcomern sein. Seien Sie gespannt!
23:25 Uhr: Das Feiern lässt sich die SPD nicht nehmen
Eindrücke vom Abend bei der SPD-Wahlparty im Video. Auch wenn der Bundestagsabgeordnete Holger Mann das Abschneiden seiner Partei als ambivalent bezeichnet, so lässt man sich die Party nicht vermiesen. Im Video spricht Johannes Kropp, EU-Parlamentskandidat.
23:20 Uhr: Wie die Sitzverteilung im neuen Stadtrat aussehen könnte
Diese Grafik wollen wir unsere Leserinnen und Lesern natürlich nicht vorenthalten. So wird wahrscheinlich die Sitzverteilung im neuen Stadtrat aussehen. Da sind dann auch die Sitze der kleineren Parteien sichtbar – zwei für die FDP, zwei für Die PARTEI, einen für die Piratenpartei, bislang auch noch je einer für die Freien Wähler und einer für die rechtsextremen Freien Sachsen.
Daran kann sich noch einiges ändern. Ausgezählt sind 528 von 628 Stimmbezirken. Und der Verwaltungsbürgermeister im Neuen Rathaus wird langsam ungeduldig und will gern alle nach Hause schicken. Die meisten Parteien sind schon längst zum Feiern aufgebrochen. Auch wenn es am Ende doch noch um wichtige Stimmen geht, die für den einen oder die andere den Einzug in den Stadtrat bedeuten.
23:00 Uhr: Plenarsaal hat sich geleert
Der Plenarsaal im Stadtrat hat sich gegen 23:00 Uhr schon stark geleert. Viele Parteien haben sich erst einmal in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen. Das gilt nicht für die BSW-Mitglieder, denn die haben noch gar keine.
22:50 Uhr: Linke knapp hinter AfD, CDU ganz vorn, BSW sicher im Stadtrat
Die Zahlen scheinen sich zu stabilisieren. Zwei Drittel der Stimmen sind ausgezählt. Und die CDU könnte zwar mit derzeit 18,7 Prozent knapp die stärkste Fraktion werden und gegenüber 2019 immerhin 1,2 Prozent hinzugewinnen. Aber das bringt sie nicht wieder in die starke Position, die sie 2014 noch mit 25 Prozent hatte. Die AfD verbessert sich von 14,9 auf derzeit 17,6 Prozent, landet damit Kopf an Kopf mit der Linken, die sich von 21,4 Prozent auf 17,6 Prozent zwar verschlechtert gegenüber 2019.
Aber mit 13 Stadträtinnen und Stadträten wird sie voraussichtlich weiterhin eine gewichtige Rolle im Leipziger Stadtrat spielen. Die Grünen würden bei aktuell 14,4 Prozent etwa 6 Prozent verlieren. Mit aktuell 12 Prozent wäre die SPD relativ nah an ihrem Ergebnis von 2019 mit 12,4 Prozent. Aber unübersehbar zieht mit dem BSW eine neue Partei ins Stadtparlament ein, von der man freilich noch nicht so recht weiß, wie sie sich einsortieren und verhalten wird.
Nach jetzigem Stand der Dinge wäre der künftige Stadtrat, der sich im September 2024 konstituieren soll, mit 38 „Altabgeordneten“ besetzt, denen 32 Neulinge gegenüberstünden.
22:30 Uhr: Zwischenfazit von Holger Mann (SPD, MdB) zur Wahl in Leipzig
Für seine Partei sei es ein ambivalentes Ergebnis, das starke Abschneiden der AfD habe das wahr werden lassen, was bisher nur befürchtet wurde: Das sagt SPD-Politiker Holger Mann zum derzeit absehbaren Resultat der Stadtratswahl.
22:20 Uhr: Über die Hälfte der Stimmen ist ausgezählt, der neue Stadtrat wird ein anderer sein
Mehr als die Hälfte der Stimmen zur Stadtratswahl ist ausgezählt. Und fest steht, dass der Stadtrat ein ganzes Stück anders aussehen wird als zuvor – doch der scheinbar so große Vorsprung von CDU und AfD ist geschrumpft. Beide liegen bei 18 Prozent der Stimmen, während Die Linke sich nach und nach von unten her der 18 genähert hat und die Grünen sich über 14 Prozent stabilisiert haben.
Was nicht heißt, dass man viele bekannte Gesichter wiedersehen wird. Eher sieht es so aus, dass die Grünen-Fraktion die weiblichste Fraktion wird, die je im Leipziger Stadtrat saß. Während der Neuling BSW nach aktuellem Stand mit sieben Männern ins Stadtparlament einzieht. Was wieder dafür sorgen wird, dass der Frauenanteil im Stadtrat am Ende doch wieder nur bei 40 Prozent liegt oder niedriger.
22:15 Uhr: Mögliche Verschiebungen nach diesem Abend
Die auffallendsten Änderungen wären, nach aktuellem Stand, der Verlust von fünf Sitzen der Grünen (Jürgen Kasek, Martin Meißner, Andreas Dohrn, Norman Volger und Tobias Peter hätten es nicht in den neuen Stadtrat geschafft) und auf der anderen Seite sieben Sitze aus dem Stand für die politischen Newcomer des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht).
Aber noch ist es für ein solches Urteil klar zu früh und alles scheint offen.
22:05 Uhr: Wendet sich das Blatt doch noch?
Die Linke holt gewaltig auf. Inzwischen kommt sie mit über 17 Prozent der Stimmen daher und den Ergebnissen von CDU und AfD immer näher, die inzwischen in den 18-Prozent-Bereich abgerutscht sind. Und auch die Grünen haben sich inzwischen auf über 14 Prozent berappelt. Es sieht ganz so aus, als würden sich die innerstädtischen Wahlbezirke doch noch mit ihren eher liberalen, linken und grünen Ansichten durchsetzen gegen die deutlich konservativeren Außenbezirke.
Jetzt ist doch wieder eine rot-grüne Mehrheit in Sicht, welche die CDU – siehe Plakat – so gern abgewählt hätte.
22:00 Uhr: Wahlparty und Erleichterung bei den Linken
Die Linken starten ihre Wahlparty in einer halben Stunde, so heißt es. Laut letzten Hochrechnungen konnten sie ihr Ergebnis etwas stabilisieren.
Derzeit überwiegt die Erleichterung, voraussichtlich relativ gut abgeschnitten zu haben, so der Eindruck unserer Kollegin vor Ort.
21:55 Uhr: Noch ist längst nichts entschieden
200 von 628 Zählstellen haben ihre Ergebnisse zur Stadtratswahl gemeldet. Und irgendwie scheinen CDU und AfD jetzt doch unter 20 Prozent abzurutschen, während Die Linke sich inzwischen auf 16,9 Prozent berappelt hat. Ganz so eindeutig werden die Verhältnisse im neuen Stadtrat dann doch nicht.
Die Grünen sind wieder über 12 Prozent, die SPD schafft es über 11. Und die große Frage wird natürlich sein, welche Rolle das BSW mit seinen 10 Prozent im neuen Stadtrat spielt.
21:50 Uhr: Wie haben die Wahlkreise Leipzigs entschieden?
Offenbar konnten sich die Grünen mehrheitlich im Wahlkreis Mitte durchsetzen, während fünf Wahlkreise in AfD-Hand sind. Linke und CDU entscheiden demnach jeweils zwei Wahlkreise für sich (Stand etwa 21:40 Uhr).
21:45 Uhr: Die aktuelle Hochrechnungs-Tendenz
Während Die Linke in anderen Städten regelrecht geschrumpft wird, scheint sie sich in Leipzig zu behaupten. Wenn auch nach Auszählung von 150 Stimmbezirken nicht als stärkste Fraktion – das scheinen derzeit eher CDU und AfD mit jeweils 20 Prozent der Stimmen unter sich auszumachen. Aber Die Linke zeigt sich mit 16 Prozent durchaus achtbar dahinter – trotz des BSW, das gleich mal mit 10 Prozent startet.
21:30 Uhr: Keine große Verschiebung zur ersten Prognose, es sieht vor allem blau und schwarz aus
21:20 Uhr: Ein Stadtrat wie noch nie zuvor in Leipzig?
So langsam trudeln auch die ersten Auszählergebnisse zur Stadtratswahl ein. Etwa zehn Prozent der Stimmbezirke sind ausgezählt. Und wenn das Bild heute Abend so bleibt, bekommt Leipzig einen Stadtrat, wie es ihn noch nie hatte – mit AfD und CDU als stärkste Fraktionen, mit jeweils über 22 Prozent.
Die Linke käme auf knapp 14, Grüne, SPD und BSW auf rund 10 Prozent. Es gäbe also vier kleine „linke“ Fraktionen, die sich mit einem blau-schwarzen Lager regelrecht im Patt befänden. Wenn das so käme, würden fünf Jahre voller Blockaden auf die Stadt zukommen.
20:55 Uhr: Vertreter der CDU treffen im Neuen Rathaus ein
Im Neuen Rathaus sind Vertreterinnen und Vertreter der CDU eingetroffen. Die Spannung steigt: Wie sieht der neue Stadtrat wohl aus? Es ist aber noch Geduld gefragt.
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