Die LVB soll größere Piktogramme für Sitzplätze für Menschen mit Geh-Einschränkungen oder anderen Behinderungen oder Schwangere in ihren Straßenbahnen und Bussen anbringen. Bei Neuanschaffungen oder Überholungen der Fahrzeuge sollen auch andersfarbige Sitzbezüge für die entsprechenden Plätze geprüft werden. Das entschied der Stadtrat einstimmig in seiner Sitzung am Mittwoch.
„Halbvolle Bahnen oder Busse, aber gerade diese Sitzplätze sind belegt“, so Oliver Gebhardt von der Fraktion Die Linke. „(…) Das liegt aber nur manchmal daran, dass die Einstellung einiger Menschen so ist, wie sie ist, sondern oft auch einfach an der Unkenntnis über die Funktion dieser Sitzplätze.“
„(Die Sitzplätze) fallen damit den Nutzenden besonders ins Auge und andere Menschen werden im besonderen Maße auf die Funktionalität dieser Sitze hingewiesen. Dies führt für eine sozial gerechtere Nutzung der entsprechenden Sitzplätze und einen barriereärmeren ÖPNV“, hieß es in der Antragsbegründung.
Antrag von der Linken-Fraktion
Aufgrund des Kostendrucks bei der LVB hatte die Linke nicht sofort andersfarbige Sitzbezüge für den ÖPNV gefordert, auch wenn Gebhardt diese Lösung als besonders wirkungsvoll hervorhob, da die Plätze so von vornherein eher freigehalten würden.
Auch die Stadtverwaltung hatte den Vorschlag grundsätzlich begrüßt und auf bereits bestehende Maßnahmen verwiesen: „Die Fahrzeuggestaltung der LVB wird dabei inklusiv betrachtet und soll damit jedem die Möglichkeit bieten, sich in den Fahrzeugen überall hinsetzen zu können. Über die Fahrgastinformationen (Fahrgastfernsehen, Ansagen etc.) wird auch regelmäßig darauf hingewiesen, dass Menschen in beeinträchtigenden Umständen bevorzugt ein Sitzplatz anzubieten ist. Die Umgestaltung von Sitzplätzen ersetzt daher hier nicht das notwendige Maß an Empathie und Bereitschaft, die Bedürfnisse anderer Menschen über die eigenen zu stellen.“
Von Vertretern aus dem Fahrgastbeirat, insbesondere dem Seniorenbeirat Leipzig der Stadt Leipzig, dem Behindertenverband Leipzig e. V., dem Behindertenbeirat der Stadt Leipzig, dem Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. oder dem Mobiler Behindertendienst Leipzig e. V. sei ein solcher Vorschlag indes noch nicht gekommen.
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