Über die engstirnigen Fragen der AfD-Fraktion zu den beiden Klimastraßenbahnen der LVB und den letztlich klaren Antworten der Verwaltung haben wir an dieser Stelle schon berichtet. Aber die AfD-Fraktion stellt solche Fragen ja nicht, weil sie auch nur das geringste Interesse für den ÖPNV hat. Für sie ist ja auch die Leugnung des Klimawandels Teil ihrer Glaubenssätze. Danach gehört auch Werbung für Klimaschutz nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt. Meint zumindest ein Christian Kriegel.
Dass der AfD-Stadtrat mit seinem Insistieren in der Ratsversammlung am 24. Januar eigentlich nur die fossile Position seiner Partei thematisieren wollte, wird recht deutlich, wenn er ausgerechnet danach fragt, ob ein Bürgermeister Thomas Dienberg solche Initiativen für den Klimaschutz, wie sie die LVB mit der Aktionsstraßenbahn und der Warming-Stripes-Straßenbahn betreiben, für eine Pflichtaufgabe der Stadt ansieht.
Und trotzdem so tut, als wäre seine Frage nicht beantwortet worden, nachdem ihm Thomas Dienberg genau das bestätigt hat. Und natürlich betont hat, dass ein gut ausgebauter ÖPNV einer der direktesten Hebel ist, um eine Stadt wie Leipzig klimafreundlicher zu machen.
Immer nur steigende Preise …
Was scheinbar, wie Kriegel behauptete, immer teurer wird. Als wenn ausgerechnet nur bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) die Kosten steigen. Das tun sie in der gesamten Wirtschaft. Nur dass bei den LVB immer auch Stadt und Stadtrat gefragt sind, um diese steigenden Kosten aufzufangen. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 vor allem, weil der Fahrgasteinbruch durch die Corona-Maßnahmen auch einen massiven Einnahmeausfall zur Folge hatte. Seit 2022 steigen die Fahrgastzahlen wieder.
Und natürlich tun die LVB gut daran, wieder um mehr Fahrgäste zu werben und den Klimagedanken dabei ganz besonders zu betonen. Denn wer vom Auto auf den ÖPNV umsteigt, senkt seine persönlichen CO₂-Emissionen sofort.
Weshalb auch mehrere Stadträte aus anderen Fraktionen sich genötigt sahen, den Unfug, den Kriegel am Mikro behauptet hatte, durch Fragen zur Klarstellung geradezurücken. So die schlichte Tatsache, dass die Fahrpreise der LVB eben nicht einfach so gestiegen sind, wie Kriegel das suggerierte. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft erinnerte mit ihrer Nachfrage daran, dass es seit 2023 das 49-Euro-Ticket auch bei den LVB gibt, was die Nutzung des ÖPNV für Dauernutzer deutlich verbilligt hat.
Für Leipzig-Pass-Inhaber gibt es jetzt das vergünstigte 29-Euro-Deutschlandticket. Aber nicht nur das ignorierte Kriegel. Oberbürgermeister Burkhard Jung musste ihn auch darauf hinweisen, dass der Stadtrat die Preise bei den LVB nicht bestimmt – das passiert nämlich im Mitteldeutschen Verkehrsverbund.
Und niemand sei verpflichtet, die tatsächlich teurer gewordenen Einzeltickets zu kaufen. Das tun ja in der Regel nur Leute, die selten mal in Bus und Tram steigen.
Verdächtige Lobbygruppen …
Und auch auf Kriegels Insistieren nach den „Lobbygruppen“, mit denen Stadt und LVB zusammenarbeiten würden, wehrte Thomas Dienberg ab. Wobei Kriegel ja offensichtlich nicht den Seniorenbeirat oder den Fahrgastbeirat der LVB meinte, sondern das Bündnis „Leipzig fürs Klima“. Welches Partner der Warming-Stripes-Straßenbahn ist. Für reine klimawandelleugnende Fraktion ist so ein Bündnis natürlich ein Dorn im Auge.
Wobei Linke-Stadtrat Michael Neuhaus noch darauf hinwies, dass es eben nicht nur die beiden gestalteten Klima-Straßenbahnen bei den LVB gibt, sondern auch mehrere Straßenbahnen, die Werbung für Automarken fahren. Etwas, was die AfD-Fraktion augenscheinlich nicht interessierte.
Zu den Nachfragen aus den Fraktionen von Grünen, SPD und Linken konnte OBM Burkhard Jung dann freilich nur deutlich mit „Ja“ antworten: ÖPNV ist eines der wichtigsten Instrumente, um Leipzig klimafreundlicher zu gestalten. Das 49-Euro-Ticket hilft dabei natürlich.
Und als Kriegel dann noch einmal insistierte, der Stadtrat würde ja jedes Jahr über Preiserhöhungen beschließen, konnte Burkhard Jung nur noch einmal betonen: „Es wird nicht besser, was Sie sagen. Wir beschließen keine Preise im Stadtrat. Da geht’s schon los.“
Offen blieben nur die Nachfragen zu den Kosten der Straßenbahnbeklebung, welche die LVB nur vage angegeben hatten. Kosten, die Kriegel eigentlich kennen müsste als Mitglied im Aufsichtsrat der LVB – und scheinbar auch kennt, wie er am Mikrofon anmerkte. Sie sollten mit der Anfrage nur öffentlich werden, also Wahlkampfmunition werden für die blaue Truppe, die für Umwelt- und Klimaschutz ganz offensichtlich nichts übrig hat.
Es gibt 28 Kommentare
Mercator, Agora, Klimafakten.de. Schon die Selbstbezeichnung Denkfabriken lässt mich nachdenklich werden. Es wird auf jeden Fall überhaupt nicht langweilig beim Nachstochern im Weltnetz zur Gemeinnützigkeit des fabrizieren Denkens.
Ich freue mich, lieber Autor, um Ihr aufrichtiges Bemühen, den von mir – eigentlich nur nebenher, aber dann doch etwas ausführlicher – angebrachten Aspekt mit dem von Koutsoyiannis und anderen berichtetem Vorauseilen des Temperaturanstiegs vor der Kohlendioxidkonzentrationserhöhung aufzugreifen. Sie verweisen auf eine von 2010 stammende, 2022 nochmals aktualisierte Entgegnung des “Klimaaktivisten” John Cook, der sich zur These “Der CO2-Anstieg ist nicht Ursache, sondern Folge des Klimawandels” äußert. Dem Text sind leider die Abbildungen verloren gegangen, was ihm zum Teil die Anschaulichkeit nimmt. Aber bei Lichte besehen, paßt der Text nur schlecht auf die Ausführungen von Koutsoyiannis und anderen von 2023. Daß es prähistorische, Jahrtausende-lange Klimawechsel gab, ist zwar auch interessant, aber es ist gar nicht das Kernthema von Koutsoyiannis und anderen, die übrigens sehr wohl von Milanković-Zyklen wissen und auch darauf eingehen, und zwar ganz am Rande, wie es auch auf die Erdachsen-Taumelei und weitere Umlaufbahn-Aspekte nur marginal ankommt. Hingegen stimmen Cook und Koutsoyiannis doch überein, daß wir ggw. etwas ganz anderes beobachten, als Milanković in seinen Untersuchungen vor 100 Jahren.
Wenn ich mich etwas auf klimafakten.de umsehe, und mache mir eben auch Gedanken, wer dort schreibt. Wenn ich den Fünfklang von Anthony Leiserowitz (Yale
University) “It’s real. It’s us. Experts agree. It’s bad. There’s hope.” lese, fällt mir auf, das Widerspruch sinnlos ist. Wenn ich unter https://www.klimafakten.de/kommunikation/p-l-u-r-v-dies-sind-die-haeufigsten-desinformations-tricks-von-wissenschafts-leugnern den unter der Autorschaft des genannten John Cook entstandenen Text nebst Poster angucke, frage ich mich, wie es kommen konnte, daß “die Wissenschaft” ein solchen Sammelsurium an geraderückenden Hilfestellungen überhaupt benötigen konnte? Ich dachte immer, Wissenschaft sei aus sich heraus überzeugend!?
Die “Klimastreifen”, um zurück zum Thema zu kommen, stellen nichts anderes als die Visualisierung einer Meßreihe dar. Ich trage an diesem Verlauf keinerlei eigene Schuld. Ich werde diesen Farbcode ignorieren. Ich kann nicht mehr als bisher für Treibhausgasreduktion tun. Ich bin sensibilisiert (und überlasse Sensibilisierung ansonsten gern Allergologen). Ich habe auch nicht selbst auf der Sachsenbrücke gekniet und mit IMI die aufgebrachten Streifen weggeputzt. Der australische Kognitionswissenschaftler John Cook, der sich auf die Zusammenstellung von Schaumaterial zum Thema Klima spezialisiert hat, ist jedenfalls kein Physiker, kein Mathematiker, kein Ingenieur, sondern ein Spezialist für Kampagnen, mehr nicht.
An Urs und alle anderen: Eine ausführliche Erklärung des Effekts finden Sie auf der Seite der Helmholtz Klima Initiative: https://helmholtz-klima.de/klimafakten/behauptung-der-co2-anstieg-ist-nicht-ursache-sondern-folge-des-klimawandels
Sie beeindrucken mit von mir nicht für möglich gehaltener Bockigkeit, lieber User “Ralf”. Ich hatte gehofft, daß Sie hätten behilflich sein können, den fundamentalen Fehler in der von mir empfohlenen Publikation der beiden Griechen, des Polen und des Briten zu finden. Pustekuchen! Es gibt Ihnen nicht zu denken, daß es schon schön wäre, eine zeitliche Abfolge (erst Kohlendioxid-Erhöhung, dann Temperaturerhöhung) zu belegen, um von Kausalität reden zu können. Daß nun aber das Gegenteil rauskommt, nicht mal eine Art Schwebezustand (Henne-Ei-Konstellation), ficht Sie nicht an. Dabei behaupten die Autoren nicht, daß die Temperaturerhöhung als einzige Ursache für die Kohlendioxiderhöhung in Betracht kommt, zwei Drittel des Effektes können sie auch nicht erklären. Daß Sie, lieber User “Ralf” nun aber sich lieber Augen und Ohren auswaschen, als sich über die ganze Problematik einmal selbst zu beugen, ist mehr als schade.
Niemand behauptet, daß die Kohlendioxidemissionen wirkungslos aufs Klima sind. Niemand behauptet, daß es richtig und in Ordnung ist, Raubbau zu betreiben und hemmungslos Brennbares zu fördern und zu verfeuern. Es wäre aber eine Hauptvoraussetzung sich nach Kräften klarzumachen, wie die Hauptwirkungszusammenhänge liegen, bevor man Erlösungsphantasien, so schön und verlockend diese sein mögen, anzuhängen beginnt. Mit anderen Worten, es wäre erforderlich, eine https://de.wikipedia.org/wiki/Reductio_ad_absurdum zu zeigen, also zu zeigen, daß die interessante Feststellung, daß die Temperaturerhöhung der Kohlendioxidkonzentration vorauseilt, falsch ist. Sie finden, daß es verzichtbar wäre, das zu zeigen, ich hingegen nicht. Dabei wäre ich schlagartig überzeugbar! Sie hingegen finden, daß es reicht, ohne eine gezeigte o.g. Kausalität (Kohlendioxidkonzentrationserhöhung eilt Temperaturerhöhung voraus) die Kohlendioxidbilanz essentiell auf Null zu bringen, besser noch ins Negative zu drehen. Sicher ist sicher.
Aber was mich erschüttert: Sie posaunen einen Nullsatz raus, der eine kaum steigerbare Konzentration an Gratismoral aufweist, wenn Sie tippen “Ralf gegen die Klimakatastrophe!” Ich bin sicher, weltweite Sympathien werden Ihnen zufliegen, Gratulation! Ich hingegen werde mir ab morgen einen Button “Urs für die Klimakatastrophe!” anstecken und meinen Bösmenschenblick nur noch auf den Boden richten.
Ralf gegen die Klimakatastrophe!
Noch eins mit dem Handy Kommentare einzutippen ist nicht so einfach wie das am Computer zu wäre. Orthofofiefehler schleichen sich da schneller ein. Aber zu glauben mit der Ablenkung auf diese Fehler grundsätzlich den Inhalt des Kommentares zu widerlegen ist banal und eines geerdeten Journalismus auch nicht würdig.
Lieber Ralf, offensichtlich ist mehreren an der Diskussion offensichtlich geworden, dass Sie komplexere wissenschaftliche Abhandlungen zum Thema Klimawandel, die ein anderes Licht werfen könnten, nicht gewillt sind zu lesen geschweige sind zu diskutieren. Sättigung des Treibhausgasabsorptionsbandes ist ein weites Thema, die was eine komplexere Beschäftigung erfordert und eben nicht mit” die Klimakatastrophe ist menschengemacht “erschlagbar ist. Ich erkenne zunehmend den tiefreligiösen Grundansatz dieses Mediums, ich glaube andere auch.
Nö, Urs.
Sie haben hier nur wieder Brotkrumen ausgelegt.
Und bestehen selbstverständlich auf der Ihnen gewohnten Beweisumkehr.
Die Klimakatastrophe ist menschengemacht und trifft Ihre wie meine Nachkommen.
Sie kennen sich mit “wissenschaftlichen Standards” aus, lieber User “Ralf”? Schön. Dann möchte ich von Ihnen eine eigene kritische Durchsicht der schon neulich von mir an anderer Stelle empfohlenen neueren Arbeit von Δημήτρη Κουτσογιάννη et al.: https://doi.org/10.3390/sci5030035 erbitten. Es wird Ihnen vermutlich nicht helfen, anderen Leut’s Verrisse zu dieser oder zu früheren Arbeiten desselben Autorenkollektivs zu studieren. Bleiben Sie schön am Text und legen dann dar, wo die Autoren irren, wo sie unsauber, unredlich oder sonstwie bösartig hantiert haben. Diskrete Faltungskerne zu schätzen, um kausale, d.h. zeitlich aufeinanderfolgende Effekte zu finden und zu bewerten, haben die Autoren nicht erfunden. Daß sie Differenzen von Temperatur und logarithmierten Kohlendioxidkonzentrationen gegenübergestellt haben, ist für Sie völlig unplausibel (mal so als Frage, die ich mir zunächst tagelang habe durch den Kopf gehen lassen)? Die Verwendung von Differenzen sind doch extrem naheliegend, wenn man sich gerade für kleine Änderungen interessiert. Und das Logarithmieren ist doch auch nicht dumm, wenn man über mehrere Größenordnungen gehen muß, wodurch auch kleine Änderungen “zu ihrem Recht” kommen. Unterschlagen die Autoren Meßreihen? Und finden Sie nicht auch, daß fünf Gutachter ganz schön viele sind? Haben Sie Hinweise, daß die fossile Automobilindustrie hier die Fäden zieht? Finden Sie, daß die Autoren essentiellerweise Klimamodelle als Grundlage ihrer Betrachtungen hätten einsetzen müssen, weil Meßdaten nicht reichen? Hätte ich mich bekreuzigen sollen, bevor ich derlei Abseitigkeit überhaupt in die Hand nehme? Nein, ich hatte bisher keine Zeit, anhand der ganzen offengelegten Daten alle Betrachtungen nachzurechnen. Das sollten wir mal gemeinsam tun, lieber User “Ralf”, und dann können wir uns auch gemeinsam aufplustern.
Ich rege mich sehr gerne über die Leugner der menschengemachten Klimakatastrophe auf.
Ich habe Neonazis überlebt,
Kein Fußbreit den Faschisten.
Danke Sebastian. Ich rege mich über solche kindischen und selbstgefälligen Eingebungen schon lange nicht mehr auf. Sonst hätte ich die NVA und Schwedt ja nie überlebt.
🚜
Sorry!
> Da möchte ich entgegnen:
Warum eigentlich? Dass es den Wandel gibt, und dass der Mensch sein Zutun hat, und das es ein für uns negativer Wandel ist, steht doch da.
Trotzdem den Aufsässigen raushängen lassen? Trotzdem respektlos im Ton von “unseren” Mitkommentatoren schreiben? Ist es “ihr Gerd, ja? Vielleicht noch ein Traktor-Emoticon vergessen?
Wer nicht 100 %ig mitzieht, isn Boomer. Eine schräge Art für Fortschritt zu sorgen. Und Verdruss im “Wahlvolk”, das kann nur an schrägen Leuten liegen, nicht an Leuten wie Ihnen…
Der Mensch ist der Verursacher des aktuellen Klimawandels, darin besteht in der Wissenschaft schon lange Konsens. Auf das Gegenteil hindeutende Studien konnten den wissenschaftlichen Standards bis heute nicht standhalten.
Mir wird die Idee der Klimabahn zunehmend sympathisch: für unseren Gerd Stefan gibt es aufregende neue Wörter zu entdecken, Urs und Sebastian werden mit wissenschaftlichem Denken konfrontiert.
Ich zitiere hier mal Sebastian:
„Wenn unbestritten sei, dass der Mensch den Klimawandel in einem destruktiven Maße beschleunigt, dann gehört auch dazu sich einzugestehen, dass er nicht AUFHALTbar ist.“
Da möchte ich entgegnen: „Eine Runde Klimabahn für die mürrischen Herren am Tresen!“
Mir geht die Diskussion zu weit in die Richtung “macht es Sinn etwas zu tun?”.
Auch wenn uns international niemand belohnen wird, oder “in Ruhe lassen”, oder moralisch entschulden, wenn wir statt 2 % nur das bevölkerungsadäquate eine Prozent CO2 ausstoßen, macht es für mich Sinn hier ein paar Sachen zu ändern. Und zwar dort, wo die großen Hebel sind.
Auch ohne infantile Begriffe wie “Kohlemonster” oder “Dreckschleuder” zu benutzen kommt man wahrscheinlich von selbst dahin, dass es keinen Sinn macht die Landschaft immer mehr und immer wieder umzugraben. Gundermann wusste das auch schon vor Jahrzehnten.
–
Es muss also was getan werden. Das gute alte Motto:
T
U
N
–
Dazu gehört auch, dass man sich für die Ziele ehrlich macht. Wenn unbestritten sei, dass der Mensch den Klimawandel in einem destruktiven Maße beschleunigt, dann gehört auch dazu sich einzugestehen, dass er nicht AUFHALTbar ist. Solche Schriften auf Bussen und Bahnen sind Werbung für eine Kampagne, und dementsprechend teilweise ziemlich hohl. Die warming-stripes-Bahn dürfte am ehesten bei den Wenigen wirken, für die es ein Herzensprojekt war, sie jubelnd auf die Sachenbrücke zu malen. Und deswegen ist es völlig richtig wenn es Impulse gibt, dieses finanzierte Jubelkonstrukt zu kritisieren und infrage zu stellen.
Lieber User “Urs”,
Der Klimawandel ist anthropogen verursacht. Die relativierende Formulierung “Auch im Falle” lässt alle ahnen, was Sie offensichtlich wirklich denken.
Sehen Sie das Outfit der Straßenbahnen als Werbung. Das wäre für Firmen und Unternehmen ja dann auch rausgeschmissenes Geld, wenn es nicht wahrgenommen würde.
Ziel ist, das Thema noch mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und sie dafür zu sensibilisieren. Die sich dann evtl. engagieren bei Projekten oder später vielleicht als Entscheider ihren Beitrag einbringen. Das ist freilich nur ein Mosaikstein der Lösung.
Sicher, Sie haben mit Ihren Feststellungen zu einem globalen Einvernehmen recht! Da wir aber alle wissen, dass das nicht zu 100% funktionieren kann und wird, bleibt es an den übrigen Vernünftigen dieser Erde, das Thema anzugehen.
Ja, es ist ein dickes Brett. Leider.
Es kann Ihnen natürlich aber auch egal sein. Es hat immer Menschen gegeben, die mit dem Motto “nach mir die Sintflut” auf dem Rücken der anderen gut gelebt haben.
Dann sind diese Streifen auf den Bahnen für Sie nicht relevant.
Nein, Leipzig wird die Welt sicher nicht alleine vor dem Untergehen retten. Auch Deutschland und Europa wird die Welt nicht alleine retten.
Der Gedankengang ist aber unvollständig: 1. gibt es “Klimaprojekte” oder “-aktionen” ja nicht nur bei der LVB, sondern in allen halbwegs demokratischen Städten und Staaten weltweit. D.h. wir Leipziger sind ja nicht alleine.
2. Umgekehrt betrachtet: Wenn wir nicht Teil der Lösung sind, sind wir automatisch ein Teil des Problems. Ganz schlicht und einfach.
3. Vielleicht hat die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt vielleicht auch eine gewisse Vorbildfunktion.
4. Solange wir 1% der Weltbevölkerung stellen aber 2% aller CO2 Emissionen verursachen, haben wir noch einen weiten Weg vor uns.
Und selbst das “böse” China, auf das alle zeigen, tut was, dort worden schließlich 2023 mehr PV-Anlagen installiert als in der gesamten restlichen Welt *zusammen*. Ja auch viele Kohlekraftwerke. Aber wieviele hätten es sein müssen, wenn sie nicht 1,4 TWhp PV *gebaut* hätten? Ganz Deutschland hat nur etwa 70 GWhp PV *Bestand*.
Der Kommentar ist nicht anderes als die Leugnung des Mensch- gemachten-Klimawandels. Der verbale Scheiterhaufen glimmt schon. Und wer Holz dafür fleißig sammelt kommt für die gute Tat in den Klimahimmel. Nur beim Verbrennen der vielen Klimaleugner, vor allem außerhalb Deutschlands wird erst recht viel Kohlendioxid entstehen. So ist das wenn Deutschland wieder mal vorneweg läuft.
Ist es nicht zweitrangig, was nun die Ursache des beobachtbaren Temperaturanstiegs ist, sehr geehrter User “steffenster”? Auch im Falle, daß dieser als weit überwiegend anthropogen anzusehen wäre, bestünde weiter die Frage, was die Einwohner Leipzigs unternehmen sollten, wenn sie fortgesetzt Edward Hawkins Colorcode-Zeitstrahl ansehen? In den Schneidersitz fallen und die Luft anhalten? Gewalt gegen Kfz ausüben? Die Totenruhe stören und noch nachträglich unsere Vorfahren anhand von deren Überbleibseln anklagen?
Ein Menetekel ist ein Anzeichen eines unabwendbaren Schicksals. Sie wollen die ins Tiefdunkelrote auslaufenden Streifen als Menetekel einsetzen!? Wann hat je ein Menetekel ein Schicksal abwenden können? Sie wollen, wie der Autor, ein Schicksal abwenden? Dann müssen Sie aufhören zu glauben, von Leipzig aus könnte ein Einfluß auf das sprichwörtliche Weltklima genommen werden. Dann müssen Sie, wenn Sie der Ansicht sind, daß der Temperaturanstieg durch übermäßig Kohlendioxid ausgelöst ist, sich klarmachen, daß man für eine Entscheidung, Kohle, Öl und Gas in Zukunft im Boden zu belassen, weltweites Einvernehmen herstellen muß. Dazu müßte es Verständigung geben, etwa in den UNO-Organisationen. Dann müßte Frieden einkehren. Dann müßten Sie maßgebliche Prinzipien des vorherrschenden globalen Wirtschaftssystems infrage stellen. Kurz, dazu müßten Löcher in äußerst dicke Bretter gebohrt werden.
Hawkins’ Klimastreifen mögen nützlich sein, Leute, insbesondere junge Leute, chronisch in Scham zu versetzen, woraus denen seltsame Vorstellungen erwachsen werden, womit und wodurch alsbaldiger Einfluß auf die künftige Fortsetzung dieser Streifen genommen werden kann. In Sonderheit entstehen irreale Annahmen, etwa, daß sich eine Haltungs-mäßige Kettenreaktion um den Globus ausbreiten könnte, oder daß das Weltklima flink genug reagieren könnte, um den Trend innerhalb weniger Jahre oder auch nur Jahrzehnte umzukehren, eben durch die Ausrufung eines instantanen fossilen Endes. Glauben Sie selbst daran? Und warum?
@fra Ihr Kommentar ist Leugnung des Mensch-gemachten Klimawandels, mehr nicht. Bis auf den Einschub “wir sollten ihn bloß nicht beschleunigen”, denn genau das ist ja der Kern. Der Mensch hat dadurch, dass er das über Millionen von Jahren ins Erdreich gepresste CO2 (in Form von Kohlenstoff bei Kohle und Kohlenstoffverbindungen für Öl und Gas) innerhalb von weniger als 200 Jahren über die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas wieder in die Atmosphäre entlassen und macht es weiterhin, was den komplett natürlichen, physikalischen Treibhauseffekt in extrem kurzer Zeit verstärkt, oder anders gesagt: beschleunigt. Der Mensch HAT genau das gemacht, wovor sie in ihrem Einschub warnen, das ist genau das, worüber wir reden, willkommen in der Realität.
@steffenster:
“wenn wir hier bei uns konsequent Treihausgasemissionen reduzieren und diese möglichst schnell auf möglichst Null bringen”
Werden wir leider nicht schaffen, da auch wir CO² ausstoßen und was 3 oder 4 Grad Erderhitzung für Folgen haben kann man in der Erdgeschichte ermitteln. Da solche Temperaturen schon auf der Erde geherrscht haben. Ob wir das zehnfache an Menschen noch ernähren können steht auf einen anderen Blatt und was das mit dem Klimawandel angeht, sollten wir nicht so vermessen sein zu behaupten wir könnten ihn aufhalten. Der Klimawandel ist das beständigste was auf der Erde passiert, wir sollten ihn bloß nicht beschleunigen. Das würde schlecht für uns ausgehen. Für die Natur nicht, die hat schon schlimme Zeiten überstanden. Obwohl wenn ich mir die gesamte Weltlage so ansehe….
Ich finde die Aktion der LVB grundsätzlich in Ordnung.
Sie kann Menschen wie unserem Gerd Stefan, die sich in der deutschen Sprache und der deutschen Kultur nicht gut zurechtfinden, eine Brücke in die Welt bauen.
Zwei Schafe unterhalten sich. Sagt das eine: Ich glaube der Schäfer beschützt uns nur vor dem Wolf um uns dann später selbst aufzuessen. Das ist eine Verschwörungstheorie: sagt das andere. Immer wieder das Selbe stoisch zu wiederholen heißt nicht unbedingt die Wahrheit zu verbreiten. Warum kann Mercator nicht die Busse mit Klimasprüchen direkt beglücken, sponsorn doch auch schon die Agoradenkfabriken und die Correktiv-V-leute. Dann gäbs auch den Artikel hier nicht.
> “ich unterstelle mal, dass sie das nun auch schon durchstiegen haben.”
Korrekt. Urs weiß das auch. Was konkret soll er (steht universell für ÖPNV-Nutzer und Leute im Straßenraum) nun also tun, nachdem er zusätzlich noch mit der Klimabahn, den “komm, wir halten den Klimawandel auf!” (sic!) Bussen und der Warming-Stripes-Bahn konfrontiert ähm…wachgeküsst wurde? Windräder und Solarflächen kann er nicht aufbauen. Rad fährt er schon. Purer Aktionismus, und richtig so, dass da jemand nachhakt und wenigstens bißchen dagegen hält.
P.S.: Für Autowerbung auf Leipziger Straßenbahnen wird kein öffentliches Geld verschwendet. Im Gegenteil, die LVB bekommen dafür Geld aus der Wirtschaft. Schlechter Vergleich…
@Sebastian: schön, sie haben verstanden, dass es darum geht, dass Kohle, Öl und Gas im Boden bleiben muss. Darauf die Priorität setzen, nicht mehr ignorieren, dass Gerechtigkeit bedeutet, das Vorhandene oder besser gesagt, das noch Verliebene an Lebensgrundlagen unter allen gerecht verteilt werden muss. Das Bundesverfassungsgericht hat dazu entschieden, dass Gerechtigkeit eine Pflicht in die Zukunft kennt. Jeder von uns hat eben nicht nur das Recht darauf möglichst viel für sich selbst zu beanspruchen, sondern auch die Pflicht die nachfolgenden Generationen in seinem Tun zu berücksichtigen. Konkret heißt das: Die Menschen in Deutschland wissen, wie man Solarzellen auf die Hausdächer montiert, wie Windkrafträder gebaut und aufgestellt werden, wie man sich mit sehr viel weniger Fleisch oder gar ohne Fleisch ernährt, etc. pp., das ist alles schon 100 x gesag und ich unterstelle mal, dass sie das nun auch schon durchstiegen haben.
Das fossile Zeug, was irgendwo auf der Welt im Boden lagert, wird auch irgendwann gehoben und verbrannt werden. Es ist schön, dass wir dann total aufgeklärt sind, uns auch auf MDR Kultur die Klimathemen um die Ohren schlagen und per Nahverkehr mit Erziehungsmaßnahmen konfrontiert werden. Die Fakten sind längst bekannt, aber darum gehts nicht mehr. Leider gibts nur eine Partei, die das anders sieht, und deswegen findet sie ihre Wähler.
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> “…und was sinnvolles machen, wäre mein Vorschlag”
Genau. Er fragte nach etwas Konkretem.
@Urs: sie surfen zwar schon auf den richtigen Seiten, zumindest wenn es diese sind, die sie da verlinken, aber fragen den Autor auf dieser Seite, dass er ihnen die Bilder auf der Seite noch einmal erklärt. Das ist schon interessant, zumal sie ja mit ihrer Ausführung gleichzeitig auch noch selbst aufzeigen, dass sie sehr wohl inhaltlich verstanden haben, was die Bilder vermitteln sollen und ihr Problem eher darin besteht, dass sie die Fakten nicht annehmen wollen. Sie müssen sich mal entscheiden, finde ich. Wollen sie wirklich wirklich ein Verständnisproblem haben oder wollen sie nur absichtlich Quatsch erzählen und so tun, als würden sie nichts kapieren? Und zu ihrer Frage, was es bringt, wenn wir hier bei uns konsequent Treihausgasemissionen reduzieren und diese möglichst schnell auf möglichst Null bringen, da kann ich Sie beruhigen: Es bringt wirklich sehr viel, denn neben der Tatsache, dass die meisten Menschen auf der Erde noch nie so viel CO2 ausgestoßen haben, wie wir es uns seit dem Beginn der Industrialisierung fleißig und unreflektiert gönnen, ist man fast überall auf der Welt schon längst dabei konsequenter Klimaschutz auszubauen. Zu langsam, ja, aber niemals ein Grund selbst auch oder noch langer zu gehen. Wer jetzt immer noch auf der Bremse stehen bleibt, schaufelt sich in den eigenen wirtschaftlichen Rückbau. Am Exit aus der fossilen Infrastruktur geht kein Weg vor, es gibt eine sehr große Gewissheit, dass wir nicht mal eine Vorstellung davon haben, was 3 oder 4 Grad Erderhitzung für Folgen jeder Art haben werden. So schlimm schaffen wir gar nicht zu fantasieren. Bereits heute, bei _noch_ unter 1,5 Grad, wird nahezu täglich irgendwo auf der Erde eine ganze Region nicht nur aus der Normalität gerissen, sondern teilweise alles zerstört, was eben noch selbstverständlich erschien. Kein Business der Welt kann diese immer stärker werdende Ungewissheit mehr managen können. Also bitte aufhören mit der Quatscherei und was sinnvolles machen, wäre mein Vorschlag.
Es ist leicht, lieber Autor, sich über das Auftreten und die fahrige Pingeligkeit von Chr. Kriegel zu mokieren, nicht mehr ganz so leicht hinsichtlich F. Dossins. Aber was macht Sie so sicher, daß es sich bei beiden um Klimawandelleugner handelt und daß eine Präsenz des besagten Farbcode-Streifenmusters von S4F im Stadtbild, sei es auf der Sachsenbrücke, sei es mobil an Trams, richtig und nützlich ist? Was soll bewirkt werden? Abkehr vom MIV?
Und konkret: Was soll ich als Ihr Zeitgenosse tun, damit die unter https://de.scientists4future.org/ueber-uns/stellungnahme/fakten genannten 24 Fakten aufgegriffen werden? Wo soll ich ansetzen? Insbesondere was tun, was ich nicht schon jetzt tue. Ich frage nicht für einen Freund, ich frage für mich. Ich starre die Zeichnungen an und werde noch ratloser als ich schon bin. Angenommen, Kohlendioxid hat den entscheidenden Einfluß auf anthropogene Erwärmung der Atmosphäre, wie sollte man den Eintrag schnell senken? Ich meine im Weltmaßstab. Wenn hier bei uns der Ölverbrauch sänke, fallen die Preise und der Verbrauch woander stiege genau deshalb. Mein eigenes Handeln geriete absehbar sinnlos.
Insoweit frage ich mich umso mehr, wieso Thomas Dienberg so sicher ist, mit dem Streifen-Sujet an Trams einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten? Reicht Symbolpolitik?