Wenn es im Sommer immer heißer wird, leidet darunter vor allem die Gesundheit von älteren, chronisch kranken und anderen empfindlichen Menschen. Für diese Gruppen sogenannte Evakuierungsorte bei Hitze zu finden, war ein Anliegen der Freibeuter-Fraktion in der Ratsversammlung am Mittwoch, dem 24. Januar.

Entstanden sei der Antrag im Sommer 2023, so FDP-Stadtrat Sascha Matzke. Es war der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. In der griechischen Stadt Athen sei man dazu übergegangen, vulnerable Gruppen bei großer Hitze in Turnhallen unterzubringen, so Matzke.

In Bezug auf Leipzig verwies er darauf, dass eigentlich schon ein sogenannter Hitzeaktionsplan vorliegen sollte. Im Februar werde es zwar wahrscheinlich so weit sein, dass der Stadtrat darüber abstimmen könne, doch viele Maßnahmen würden erst in einigen Jahren greifen. „Wir müssen schnell handeln“, forderte Matzke.

Wie kurzfristig Evakuierungsorte geschaffen werden können, erscheint aber ohnehin fraglich. Ein Teil des Antrags fordert: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, nach erfolgter Prüfung im Rahmen der Erarbeitung des Haushaltsplanentwurfs 2025/2026 entsprechende finanzielle Mittel einzustellen, um auch vor den Umsetzungsschritten des sich in Erarbeitung befindlichen Hitzeaktionsplans Evakuierungsorte für vulnerable Gruppen bei Hitze zu schaffen.“

Auch Grünen-Stadträtin Katharina Krefft äußerte, dass ein Hitzeaktionsplan nun schon seit 2018 auf sich warten lasse. Seit einer Woche gebe es zwar genauere Informationen zu den Inhalten, doch Maßnahmen zum Schutz vulnerabler Gruppen gebe es nicht. Ein möglicher „Evakuierungsort“ könnten – ähnlich wie in Athen – Turnhallen sein.

Im Antrag heißt es dazu: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, inwieweit im Rahmen der derzeitigen Erarbeitung des Hitzeaktionsplanes, Evakuierungsorte für vulnerable Gruppen vorgehalten werden können. Im Besonderen wird dabei betrachtet, ob die Ertüchtigung von Sporthallen mit Klimaanlagen sinnvoll ist oder andere geeignete klimatisierte öffentliche Standorte im Stadtgebiet infrage kommen.“

Die Mehrheit der Ratsversammlung stimmte für den Antrag der Freibeuter. Gegenstimmen gab es vor allem von CDU und AfD. Rechtzeitig bis zum Antragsschluss für den Doppelhaushalt 2025/2026 soll der Stadtrat über weitere Schritte informiert werden.

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