Statistik ist eine ganz schwere Übung. Auch im Leipziger Ordnungsamt. Statt jedes Jahr einfach zu zählen, welche Verfahren man bei Verkehrsverstößen bearbeitet hat, werden nach Jahresfrist einfach alle Bestände gelöscht und es gibt auch keine Vergleichszahlen mehr. Dabei interessiert insbesondere das Thema Falschparker nicht nur die Ratsfraktionen. Denn überall im Stadtgebiet sorgen diese für gefährliche Situationen für andere Verkehrsteilnehmer. Aber: individuelle Anzeigen scheinen zu helfen.

Das erfuhr jetzt die Linksfraktion auf eine Anfrage bei der Stadtverwaltung. „Im Zeitraum vom 01. Januar 2023 bis 31. Oktober 2023 sind in der Zentralen Bußgeldbehörde insgesamt 11.178 Privatanzeigen eingegangen“, teilt das Ordnungsamt zu dieser Möglichkeit mit, dass eben auch Privatpersonen widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge an das Ordnungsamt melden können.

Und viele dieser Anzeigen münden dann eben auch in ein Ordnungsverfahren, wie die Verkehrsbehörde mitteilt: „In diesem Zusammenhang wurden im o. g. Zeitraum aus den Privatanzeigen resultierend 9.347 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen eines Verkehrsverstoßes im ruhenden Verkehr eingeleitet.“

Die Linksfraktion wollte aber auch Vergleichszahlen zu den Vorjahren haben. Und es dürfte ja nicht allzu schwer sein, die Zahlen einfach zu erfassen. Sie haben ja nichts mit Persönlichkeits- oder Datenschutz zu tun.

Aber genau auf diese Frage antwortet das Amt ganz amtlich: „Für die Zeit vor dem 01. Januar 2023 sind aufgrund der datenschutzrechtlichen Löschfristen gemäß § 49c OWiG keine vollständigen und auswertbaren Daten mehr vorhanden. Im noch verwendeten Bearbeitungsverfahren erfolgt grundsätzlich keine anonymisierte Datenerhebung für statistische Zwecke. Mithin kann diese Frage nicht beantwortet werden.“

Man ahnt schon: Da muss dann eine Stadtratsfraktion erst beantragen, dass im verwendeten Bearbeitungsverfahren eine Datenerhebung für statistische Zwecke erfolgt. Da reicht ein Kästchen zum Anklicken, und der Computer spuckt am Jahresende die Zahl der bearbeiteten Verfahren aus. Erstaunlich, dass das Ordnungsamt genau das zum eigene Arbeitsnachweis nicht schon längst tut.

Probleme bei der Stellenbesetzung

Aber vielleicht fehlen ja die Leute. Die zusätzlich vom Stadtrat bewilligten Personalstellen im Ordnungsamt waren ja zur Jahresmitte noch nicht besetzt worden.

Weshalb die Linksfraktion gefragt hatte: „In den Haushaltsverhandlungen zum Doppelhaushalt 2023/24 hat der Stadtrat unseren Antrag der Fraktion Die Linke (VII-HP-08668) beschlossen, mit dem beim Ordnungsamt 33 zusätzliche Stellen für die Überwachung des ruhenden Verkehrs zur Verfügung gestellt werden sollten. Wie viele der Stellen konnten in der Zwischenzeit besetzt werden?“

Die Antwort des Ordnungsamtes darauf ist geradezu kryptisch, bedeutet wohl aber, dass noch keine einzige dieser Stellen besetzt werden konnte, weil schon für die ursprüngliche Stellenausstattung immerfort Personal gesucht wird.

Die Antwort lautet: „Zehn Stellen können spätestens ab 01.01.2024 besetzen werden. Ursächlich für diese Quote ist einerseits die qualitativ schlechte Bewerberlage, andererseits die hohe Fluktuation bei den Bestandsstellen.“

Und „qualitativ schlechte Bewerberlage“ heißt eben auch, dass viele Bewerber nicht die notwendigen Bedingungen erfüllen, um in der Leipziger Verkehrsüberwachung eingesetzt werden zu können. Das Amt hat also seinen eigenen Problemberg, der auch dazu führt, dass die privaten Anzeigen zu Falschparkern nur nachrangig bearbeitet werden, wie das Ordnungsamt mitteilt. Aber immerhin – anders als in Berlin und Dresden – haben private Anzeigen in Leipzig Folgen.

Warum sie dann doch nicht immer von Erfolg gekrönt sind, führ das Ordnungsamt – neben der „subsidiären Bearbeitung“ – auf folgende Faktoren zurück:

– Doppelanzeigen (Verkehrsverstoß wurde bereits – vor allem durch die kommunale Verkehrsüberwachung – angezeigt)
– anonyme Anzeigen
– unvollständige oder unwahre Personendaten der Anzeigenerstatter/-innen oder Zeugen
– unrichtige oder unklare Angaben in der Sache
– eine Ordnungswidrigkeit kann nicht erkannt werden bzw. liegt nicht vor
– fehlende Beweismittel
– Anzeigenerstatter/-innen möchten im Verfahren nicht als Zeuge zur Verfügung stehen.

Was eben im Klartext auch heißt: Wer bei Anzeigen nicht transparent agiert, wird nichts bewirken. Der Vorgang muss für das Amt transparent nachvollziehbar sein. Anonyme Einsendungen sind nicht verwertbar. Und einige zusätzliche Kontrollen und neue Parkanordnungen im Stadtgebiet 2023 haben gezeigt, dass eine Anzeige auch weiterreichende Veränderungen mit sich bringen kann und lang geduldete Missstände beseitigt werden.

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Es gibt 24 Kommentare

Bei einer Ordnungswidrigkeit, sagt der Name schon, ist was nicht in Ordnung. Das auszudrücken ist keine Bagatellisierung, lieber User “TLpz”. Es wird unter keinen Umständen eine Straftat daraus. Am Sa 9.12.2023 um 11.18Uhr war wenig los auf der Klausenerstraße. Ein Samsunghandynutzer hat von weitab mit dem maximalen Zoom eine Szene aufgenommen, die aus Dramatisierungsgründen als pars pro toto aufgefaßt werden soll. Es bleibt aber Kasuistik. Keiner weiß, was die Halter des roten Toyotas und des weißen Teslas dazu gebracht hat, das Trottoir zu verstellen. Gebrechlichkeit ist nicht auszuschließen, ebenso nicht Niedertracht. Eine Sanktion auszusprechen, muß der Staatsgewalt überlassen bleiben. Sich der Staatsgewalt als Zuträger anzudienen, ist und bleibt von Übel.

Wenn sich an bestimmten Stellen PKW-Besitzer hartnäckig im Regelbrechen üben, vor allem an sensiblen Stellen wie Schulen, Kindergärten oder auf Radwegen, dann sehe ich das wie Rudi: dem OA hilfreich einen Hinweis geben.
Das hat ja nichts mit einer Anzeige zu tun, wie hier gleich in den Raum gestellt wird.

Meine Beobachtung zeigt: viele Verkehrsteilnehmer rechnen einfach mit der Unzulänglichkeit des OA (wenig Personal, nur Stichproben, begrenzte Arbeitszeiten), und machen dann einfach, was sie wollen.
Und das ist das Grundproblem. Die Bürger können sich auf eine regelmäßige Einhaltung der Regeln nicht verlassen, weil
* zu viele Menschen diese egoistischerweise ignorieren
* das OA nicht hinterherkommt.

Mehrfache Hinweise aus der Bevölkerung sollten dann aber das OA dazu bringen, an jenen Stellen öfter zu kontrollieren. Den es kann nicht in jeder Straße täglich kontrolliert werden.

Hallo Rudi,
wenn es diesen einen Spezialfall dann doch mal geben sollte, dass es immer der gleiche Fahryst ist, der irgendwas vor Ihrer Haustüre falsch macht, und Sie persönlich dadurch behindert werden, mag es ja noch schleichen sich öfter mit Meldungen zu beschäftigen. Das Amt kann trotzdem nicht jeden Tag bei Ihnen vorbeikommen, dafür gibts einfach zu viel zu tun.

An der Gleichsetzung von “Anzeige erstatten” und “ein Denunziant sein” habe ich mich übrigens nicht beteiligt, falls Sie das mit ihrem ersten Satz im vorigen Kommentar andeuten wollten. Bevor ich diesen Schritt gehe, muss schon enorm was passiert sein. Für mich als normalmobilen, nicht eingeschränkten gesunden Mann wäre ein falsch geparktes Auto kein Grund dafür.

> “Das macht das Ordnungsamt übrigens nicht anders.” Etwaige Gleichsetzungen zwischen dem Verhalten von Privatleuten und der Tätigkeit des Ordnungsamtes scheinen genau DER Unterschied zwischen unseren beiden Auffassungen zu sein. Meine Auffassung ist, dass die normalen Stadtbewohner andere Themenfelder haben (sollten), als das Ordnungsamt.

@Sebastian
So viel zum Thema Denunziantentum. Meine Bilanz ist übrigens bisher 0. Ich habe noch nie jemanden angezeigt.
Ansonsten: Die meisten Autofahrys sind – wie jeder Mensch – “Wiederholungstäter”. D.h. Wenn du jeden Tag am selben Auto nicht vorbei kommst, weil es wie jeden Tag den abgesenkten Bord zugeparkt hat, dann meldest du den eben so lange, bis das Problem behoben ist. Das kann dann eben auch mal 2, 3 oder 6 Wochen täglich sein. Das macht das Ordnungsamt übrigens nicht anders. Da wird auch so lange eine Straße mehrfach/Tag kontrolliert, bis die Parkordnung eingehalten wird.

Hallo Rudi,
Wenn jemand in einer Woche 7 Anzeigen bringt, läuft definitiv etwas falsch. Der Sinn des Systems war nicht, dass manche Leute ihr Mütchen kühlen und die Ämter beschäftigen können. Ich habe in meinem Leben ungefähr vier Leute wegen etwas angezeigt, auch wegen Verkehrsthemen. Und mir fehlt da einfach die Phantasie, was im Leben von so jemandem fehlt, der jeden Tag das Bedürfnis hat mehr als eine Person zu melden.

@Sebastian
1/Tag bedeutet für die Menschen mit einer Meldeapp, dass sie sich genau überlegen müssen, welchen sie denn nun melden. Da haben dann die anderen Falschparker Glück.

Einer pro Tag ist schon ziemlich viel. Meine persönliche Limitierung wäre darunter gewesen…
> “Und ob es dort mal ruhig zugeht oder nicht, ändert nichts an den Regeln, die wir uns als Gesellschaft gegeben haben. Wenn Sie jemand nachts auf der Straße überfällt, wird ja auch nicht abgewogen, ob Sie ein guter oder schlechter Mensch sind; und danach entschieden, ob das geahndet wird.”
Da hab ich nicht viel hinzuzufügen. Auch wenn das Beispiel oben subjektiv gesehen nicht gerade das Beste / Repräsentativste ist, sollen die Regeln eingehalten werden. Definitiv.

@Sebastian
Prinzipiell gebe ich Ihnen Recht: Mitdenken und vernunftbegabtes Verhalten ALLER Verkehrsteilnehmer verbessert die Sicherheitslage auf und neben der Straße vehement!

“Völlige Unfallvermeidung”, “Leichtigkeit des Verkehrs”, “Lebensstandard” o.ä. Begriffe haben aber nichts mit Falschparken auf einem Gehweg zu tun. So etwas passiert auch nicht aus Versehen.
Nicht für umsonst gibt es Straßen und Fußwege. Das ist in der STVO entsprechend festgehalten worden, inklusive Strafen für die Missachtung der Regeln, die für ALLE gelten und jeder kennt.
Und offensichtlich gern aus Bequemlichkeit, Faulheit, privatem Anarchiebedürfnis oder übersteigerter Hybris gebrochen werden.

Zum Bild:
* Offensichtlich ist nicht viel los, warum parken dann die PKW-Fahrer nicht auf der anderen Straßenseite?
* “Offensichtlich nicht viel los” heißt nicht, hier kann man nun tun, was man will.
* Ich kenne in dieser Straße Bewohner mit Schwerbeschädigtenstatus (wahrscheinlich, WEIL dort nicht viel los ist), die schlecht sehen und laufen können.
Denen einen privaten PKW auf den Fußweg zu stellen ist nicht einfach nur respektlos und egoistisch, sondern unverschämt und nicht gesellschaftsfähig.

Und ob es dort mal ruhig zugeht oder nicht, ändert nichts an den Regeln, die wir uns als Gesellschaft gegeben haben.
Wenn Sie jemand nachts auf der Straße überfällt, wird ja auch nicht abgewogen, ob Sie ein guter oder schlechter Mensch sind; und danach entschieden, ob das geahndet wird.
Und hoffentlich hilft Ihnen dann kein Denunziant, um die Straftat aufklären zu können 😉

@Sebastian
Wer mehr als 1 PKW/Tag meldet, kann davon ausgehen, dass die Anzeigen eingestellt werden. Hierzu gab es ja bereits mal Medienberichte, weil jemand 3/Tag gemeldet hat und das Leipziger Ordnungsamt dann der Meinung war, dass die Person bereits hoheitliche Aufgaben des OA übernimmt.

“Foto: privat” – immer wieder lustig. Offenbar ja nicht privat, sonst würde man es nicht in einer öffentlichen Medienseite verwenden.
> “Es ist übrigens nicht zutreffend, dass es nicht ausreichend qualifizierte Bewerbungen gab/gibt.” steht für mich gegen den Satz ” Ein Grund für die geringe Anzahl Bewerbungen: Vollzugsbedienstete im Außendienst müssen Vollzeit arbeiten.”
Erst eine steilgegenderte These aufstellen, warum das OA nicht genug Leute einstellen möchte, und dann eine eigene Begründung für die Aussage des Amtes aufstellen, warum es nicht genug Leute bekäme. Wegschauen, Kaffeepausen, unterstellte Geringbeschäftigung in der Wochenarbeitszeit… Keine nette Perspektive auf Leute, deren Job ist, mitunter ziemlich schlechte Laune zu verbreiten und sich dafür sichtbar auf die Straße zu stellen, um unser aller Interessen durchzusetzen.

Ich finde es schon ganz gut, wenn man komplette Egoisten auch mal anzeigen kann. Aus erziehungstechnischen Gründen würde ich die Anzahl der “Eingaben” pro Einwohner und Monat per Software zwar automatisch auf irgendeinen Wert limitieren, aber grundsätzlich kann das Amt nicht überall sein und deswegen macht eine niederschwellige Meldemöglichkeit schon auch Sinn.
Und Urs, ich finde es wie Sie auch nicht den Eifer wert, den Mancher beim Erblicken der zugeparkten, aller-schwächsten, wehrlosesten, gefährdeststen,….Verkehrsteilnehmer entwickelt, aber die Karre einfach auf den Gehweg zu stellen ist schon lästig. Klar, das “private Bild” oben zeigt mal wieder einen nicht wirklich tauglichen Fall für ein gutes Exempel, weil dort einfach wenig los ist und auch der gehasste SUV nicht mit 50 Sachen durchkommt, aber grundsätzlich gehts so halt nicht. Da muss das Auto woanders hin.
Ich finde, es ist noch was anderes, wenn man einen riesig breiten Fußweg wie am unteren Ende der Karl-Heine-Straße hat, der dann in einem Bereich von parkenden Autos genutzt wird, der von Fußgängern eh kaum frequentiert wird. War ja letztens hier wieder Thema, dass das pöhse Amt da auch nicht einschreitet. Ja, ist halt auch ein anderes Kaliber mit sehr wenig Handlungsdruck, wenn trotz Autos Jeder Platz hat zum Vorbeigehen und die Parkplätze auch ohne Befahren des eigentlichen Gehweges von der Straße aus erreichbar sind.

> “Es ist aber eigentlich auch nicht hinzunehmen, wenn durch dieses egoistische Verhalten auch nur EIN Fußgänger gefährdet wird”
Ich sehe Ihren Punkt. Aber es ist andererseits auch völlig banal festzustellen, dass dieses hehre Ziel der völligen Unfallvermeidung zwar etwas Anstrebenswertes ist, aber in der Praxis nie mehr als eine Asymptote sein wird, an die man sich annähert. Und die Interessen Aller (und dazu gehören, in welcher (un)Wichtigkeit auch immer, definitiv auch “Leichtigkeit des Verkehrs”, “Lebensstandard” und die Reisegeschwindigkeit) spielen dabei genau so eine Rolle, wie das Verhalten der schwachen, schwachen Individuen auf zwei Beinen.
Ich muss als Radfahrer selbst einen Schulterblick machen, wenn ich meinen Radweg auf der Karli verlasse, weil vor mir ein Paketauto steht, um zu schauen ob ich die Spur wechseln kann. BEVOR ich lenke.
Ich muss als Fußgänger nach links und rechts schauen, bevor ich eine Straße überquere, und dabei möglichst nicht aufs Handy glotzen oder nur nach Gehör gehen und das am Besten diagonal.

Ja, Falschparker gehören zum Unfallrisiko dazu, aber bißchen Mitdenken im Alltag würde auch vieles in Punkto Sicherheit verbessern.

@Urs
Nein, schlümmschlümm ist es nicht, sonst würde man die Autos dort auch abschleppen können. Schlümmschlümm ist es scheinbar aber auch an den vielen Straßenecken nicht, wo das OA (seltenst) Knöllchen verteilt, aber für ein Abschleppen keine ausreichende Gefährdung sieht. Handelt sich ja oft genug nur um Schulwege zu Grundschulen. Und das man Kinder zwischen den immer mehr werdenden SUVs kaum sieht – scheiß drauf!

Ehrlich? Mich kotzt es langsam an, dass egoistische Autofahrer, Behörden und manche Kommentatoren hier solche Ordnungswidrigkeiten bagatellisieren. Bei der Diskussion zur Bosestr. waren einige der Meinung, dass Fußwegparken dort ok wäre, weil der Fußweg ja breit genug sei. Jetzt ist es sogar schon ok, die Straßenseite zu wechseln oder auf der Straße zu gehen? Das zu fordern ist anmaßend! Vielleicht sind hier an dieser Stelle nicht viele Fußgänger unterwegs. Es ist aber eigentlich auch nicht hinzunehmen, wenn durch dieses egoistische Verhalten auch nur EIN Fußgänger gefährdet wird. Urs, Ihr Enkelkind vielleicht?

Ich sehe es ja bei mir in der Tiefgarage, die meisten Autos der Anwohner stehen trotzdem draußen, da sie zu geizig für die Miete sind, bzw. ihren Stellplatz an einen Autosammler untervermietet haben.

Das Bild aus der Klausener Straße ist sehr interessant. Da die Klausener Straße nur über 4 Mehrfamilienhäuser und dem im Bild ersichtlichen Einfamilienhaus verfügt. 2 der Mehrfamilienhäuser verfügen über eine Tiefgarage. Wie in Google Maps ersichtlich ist die Straße nicht wirklich eng bebaut. Würde mal schätzen 50% der möglichen Fläche ist bebaut. Es muss schon ein wichtiges Ereignis gewesen sein das da 2 Fahrzeuge auf den Fußweg parken, ansonsten ist die Ecke eher tot.

Daß das Ordnungsamt bei der Einstellung von Vollzugsbediensteten im Außendienst nicht unwählerisch ist, möchte man denen zugestehen, lieber User “Rudi”. Und daß Ordnungswidrigkeiten, lieber User “Rudi Bauer”, keinen offiziellen Schönheitspreis gewinnen werden, hat niemand angenommen. Das etwas überstrapazierte Wörtchen “übergriffig” paßt hier aber nicht. Die Klausenerstraße, von der ich nichts weiter kenne als das o.g. Bild, scheint recht unbelebt zu sein, praktisch kein Mensch zu sehen. Das verstellte Trottoir ist kurz darauf nicht mal befestigt. Die immer wieder apostrophierten “schwächsten Verkehrsteilnehmer” sind hier anscheinend kaum zugange. Es ist nicht schön, daß dort Autos stehen, aber ist es schlümmschlümm? Also wirklich? Muß man sich hier allen Ernstes bei weg.li einloggen? Oder 123-8888 anrufen? Kann man nicht auch das Trottoir auf der gegenüberliegenden Seite benutzen? Oder an den Autos auf der Fahrbahn vorbeikommen? Unvorstellbar? Und ist es nicht besser so, daß nämlich die Feuerwehr noch gut durchkommt? Ich halte das Privatanzeigen-Wesen jedenfalls weithin für Eiferei, wo die Eiferer vornehmlich für sich selbst einen Distinktionsgewinn erlangen möchten. Solche wären im Ordnungsamt an der falschen Stelle.

Wenn angeblich nicht gezählt wird, wieso erscheinen dann jährlich/halbjährlich Statistiken in Pressemeldungen und auf Anfragen? Hier im Medium wurde diese auch schon mehrmals veröffentlicht. Ich würde mal annehmen, dass nicht unterschieden wird, ob es sich um Privatanzeigen handelt, oder Anzeigen durch die Verkehrsüberwachung. Letztere bearbeitet die Anzeigen auch nicht – sowas machen Bußgeldstellen.

Es ist übrigens nicht zutreffend, dass es nicht ausreichend qualifizierte Bewerbungen gab/gibt. Das Ordnungsamt möchte bestimmte Bewerber*innen nicht einstellen, weil sie diese Leute im Umkreis von Verkehrswende Leipzig verortet und somit Angst hat, dass diese tatsächlich kontrollieren und somit die Stimmung im Amt verschlechtern. Man hätte gern Leute, die gern und auschweifend Pause machen und bei der Kontrolle ein Auge zudrücken. Ein Grund für die geringe Anzahl Bewerbungen: Vollzugsbedienstete im Außendienst müssen Vollzeit arbeiten. Das hat man immer so gemacht und deshalb will man das nicht ändern. Egal wie unsinnig diese Regelung ist.

@Urs Anmaßend und auch übergriffig (Vorsicht! Polenböller-Wort) dürfte eher das Verhalten derjenigen sein, die die im Beispielbild rechts zu sehenden Pkw abgestellt und damit den schwächsten Verkehrsteilnehmern den ihnen zustehenden Verkehrsraum weggenommen haben. Mal ganz unabhängig von den Beweggründen derjenigen, die auf eine Sanktionierung solchen Verhaltens hinwirken: unsere Straßen wären ein sichererer Ort, wenn derartiges Falschparken sich nicht nur nicht rechnet sondern auch richtig kostet.

Was für eine Knaller-Idee zu Silvester, werte Userin “Constance Rattigan”, im o.g. Zusammenhang Farbmarkierungen einzusetzen, und das auch noch mit dem Kracher-Wort “alternativ” zu benennen.

Denunziation – lerne ich im einer Handreichung unter https://verkehrswende-le.de/falschparker – würde niedrige Beweggründe bedingen. Soll bedeuten, stattdessen lägen hohe Beweggründe vor. Wie anmaßend! So einfach liegen die Dinge auch im Jahr 2024 nicht.

Gibt es eigentlich Aufschluß darüber, ob Alexander John, Geograph im Homeoffice (schrieb mal die LVZ) die Bienchen-Liste bei Privatanzeigen anführt?

@Urssays

Die Lump-Aussage wurde genausowenig auf Ordnungswidrigkeiten beschränkt, sofern wurde vollumfassend ausgesprochen. Eine Abgrenzung ist nicht erkennbar, deshalb habe ich sie auch nicht gemacht.

Nun, die “Denunziation” ist für mich der gewaltfreie Weg, sich gegen unverschämten Egoismus mancher Zeitgenossen zur wehrzu setzen. Alternativ könnte man auch mit oranger Farbe agieren.

Interessant wäre, werter User “Kommentator”, wie Sie darauf kommen, daß eine Straftat mit einer Ordnungswidrigkeit gleichzusetzen sein könnte?

Der größte Lump in diesem Land ist der Abnicker und Wendehals, der keine Haltung bezieht.
In was für einer Welt leben wir eigentlich, wenn ich die Gewalt, die vom Nachbarn an seinen Kindern ausgeht, nicht bekannt machen darf?
Wieso sollte man es hinnehmen, wenn Rollstuhlfahrer den Weg nicht mehr passieren können, weil ein Autofahrer den großen Gehweg vorzieht anstatt einer Parklücke, für die er zweimal ansetzen müsste, es aber aus Bequemlichkeit nicht tut?
Was machen, wenn man Zeuge einer Fahrerflucht wird? Zuschauen oder direkt weitergehen? Bloß nicht auffallen, bloß nicht den Elefant im Raum benennen.
Wir sind das Land der Duckmäuser. Und manche Leute manifestieren durch nachgeplapperte Reime diesen Status sogar noch.

@Lutz 70
Und wo liegen die Ihrer Meinung nach “niedrigen Beweggründe” oder “persönlichen Vorteile”, welche einer Denunziation zugrunde liegen?
Finden Sie es legitim und vereinbar mit der STVO, wie bspw. auf dem oberen Bild ersichtlich, auf dem kompletten Gehweg zu parken?

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