Anfang des Jahres hat die Sparkasse acht Filialen in Leipzig geschlossen. Sie begründete die Maßnahme vor allem damit, dass immer weniger Menschen vor Ort erschienen und Online-Banking immer beliebter würde. Auf Antrag der Linksfraktion hat sich die Ratsversammlung am Mittwoch, dem 5. Juli, mit dem Thema beschäftigt.

Die Linksfraktion bemängelt teils erheblich verlängerte Wege zu Filialen, was vor allem für ältere Menschen und andere mit Mobilitätseinschränkungen ein Problem sei. In ihrem Antrag forderte sie daher, eine „Stabilisierung und Ertüchtigung des Filial- und Standortnetzes“ für die kommenden zehn Jahre zu prüfen. Auch kürzlich erfolgte Schließungen sollten auf den Prüfstand.

Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) lehnte diesen Teil des Antrags ab und verwies im Verwaltungsstandpunkt darauf, dass jene Aufträge bereits „regelmäßig Gegenstand intensiver Erörterungen in den Gremien der Sparkasse“ seien. Standortgarantien für zehn Jahre seien „nicht nachhaltig“.

An dieser Aussage wiederum störte sich Linken-Stadträtin Olga Naumov. Sie sagte in der Ratsdebatte, dass ihre Fraktion das gar nicht gefordert habe. Es gehe um eine allgemeine Prüfung für die kommenden zehn Jahre. „So ein Umgang gehört sich nicht“, richtete Naumov an die Verwaltung.

Grüne: Konzept ausführlich diskutiert

Katharina Krefft (Grüne) äußerte Verständnis für den Antrag, bezeichnete ihn allerdings als „überflüssig“. Es gebe ein durchdachtes Konzept, das in verschiedenen Gremien diskutiert worden sei. Anlass für die Schließungen seien nicht fehlende Gelder, sondern fehlendes Personal gewesen. „Mit zwei Mitarbeitenden kann man eine Filiale nicht offen halten“, so Krefft.

Thema in der Debatte war auch die Kommunikationspolitik seitens der Sparkasse. Steffen Wehmann (Linke) beklagte, dass diese einmal im Verwaltungsausschuss gewesen sei – innerhalb von fünf Jahren. Es gebe andere Unternehmen, an denen die Stadt Leipzig beteiligt ist, die jeden Monat dort erscheinen würden.

Oberbürgermeister Jung schlug vor, das Thema im Verwaltungsrat einzubringen. Zudem solle geprüft werden, ob – wie von der Linksfraktion beantragt – stärker über alternative Möglichkeiten informiert werden kann: beispielsweise Abhebungen an Supermarktkassen. Diesem Vorschlag folgte die Mehrheit des Stadtrates.

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