Dagegen hatte natürlich niemand etwas. Einstimmig entschied der Stadtrat, dass man Spielzeugkisten auf den Leipziger Spielplätzen testen will. In Dresden läuft ein vergleichbares Projekt bereits seit 2014. Nur bei der Frage, wie viele Spielzeugkisten es geben soll, verhedderte man sich.
Eine Spielzeugkiste bietet Kindern, die im Sandkasten buddeln oder bauen wollen, das entsprechende Spielzeug dafür kostenlos zum Ausleihen. Spielzeug kann auch mitgenommen werden – wenn dafür etwas Neues hineingelegt wird.
In Leipzig soll es nun eine Kiste pro Stadtbezirk geben, sowie weitere dort, wo Patenschaften übernommen werden. Die Kisten, zu denen schon Patenschaften vorliegen, sollen bis zum III. Quartal 2023 aufgestellt werden.
Gute Erfahrungen aus Dresden
In Dresden gibt es bereits seit 2014 Spielzeugkisten. Laut dem Grünen-Stadtbezirksbeirat Alexander Bigga, habe man mit Zerstörung der Kisten keine Probleme.
Genau das waren jedoch die Bedenken von Heiko Rosenthal: „Wir haben da unsere Erfahrungen gemacht. Da wird schnell mal gesagt, dass Patenschaften funktionieren. Es gibt diverse Patenschaften in unserer Stadt, wo wir eine „Semi-Funktionalität“ feststellen.“
Der Pate müsse dann die Verantwortlichkeit auch wirklich wahrnehmen.
„Es ist eben nicht damit getan, dass eine Spielzeugkiste einfach auf den Spielplatz gestellt wird und irgendeiner sagt ‚Ich übernehme dafür Verantwortung‘“, so Rosenthal. „Verantwortung für die Kiste heißt dann: 24 Stunden, rund um die Uhr. Und dafür werden wir auch Sorge tragen. Wenn diese Kiste nicht funktioniert und an der Stelle Gefahr für Kinder besteht, dann müssen wir die Kiste aus dem öffentlichen Raum entfernen.“
Missverständnis über die Anzahl
Zuerst wurde der Antrag der SPD jedoch von den Linken missverstanden: „Im Stadtbezirksbeirat Süd gibt es bereits drei mögliche Patenschaften“, so Juliane Nagel. „Wir fänden es schade, wenn jetzt durch den SPD-Antrag diese drei Patenschaften, die sich im Süden anbahnen, nicht möglich wären. Anträge für das Budget im Stadtbezirksbeirat liegen schon vor.“
Verwaltung und SPD bestätigen aber, dass Patenschaften natürlich zusätzlich zu der sowieso vorgesehenen Kiste pro Stadtbezirk dazugezählt würden. Also dürfen sich die Leipziger Kinder hoffentlich bald auf mehr Spielzeug auf ihren Spielplätzen freuen.
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:
Keine Kommentare bisher
Die Bedenken vom Herrn Rosenthal sind durchaus erst zu nehmen. Schaut euch einmal z.B. den Spielplatz am Connewitzer Kreuz an.