Es gab schon mehrere Anfragen dazu im Leipziger Stadtrat. Immerhin wäre das eine tatsächliche Stromersparnis, wenn Straßenlampen ausschließlich mit Solarstrom betrieben werden. Doch eine neue Technologie braucht erst einmal Anlauf. Aber jetzt geht es mit einer ersten Anlage in Plagwitz los. Entlang des Geh- und Radweges am Gleisgrün Plagwitzer Bahnhof/Röckener Straße hat das Verkehrs- und Tiefbauamt dabei erstmals solarbetriebene Leuchten in Betrieb genommen, die bedarfsorientiert steuerbar sind.
Dieser sogenannte „smart Modus“ ermöglicht es, verschiedene Dimmstufen in den Dunkelstunden festzulegen. So kann beispielsweise in definierten Zeiten – etwa ab Mitternacht – das Licht erst dann angehen, wenn sich Passantinnen oder Radfahrer nähern. Verschiedene Optionen für Schaltzeiten und Dimmstufen sollen in den nächsten Monaten an dieser Pilotanlage getestet werden.
Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt zu diesem Projekt: „Die intelligente Steuerung der Anlage ist hocheffizient und dient dazu, nächtliche Lichtverschmutzung in sensiblen Gebieten zu reduzieren, um beispielsweise Insekten, Vögel und Fledermäuse zu schützen. Der Betrieb mit erneuerbarer Solarenergie – erstmals in dieser Form in Leipzig – ist zudem ein Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt.“
Die Monteure der Abteilung Stadtbeleuchtung errichteten insgesamt 14 LED-Lichtpunkte für rund 60.000 Euro. Eine solarbetriebene Beleuchtungsanlage ist nur dort möglich, wo die technischen Voraussetzungen gegeben sind und beispielsweise keine größeren Bäume die Leuchten verschatten.
Die LED-Umrüstung geht weiter
In Hartmannsdorf ist im März die Umrüstung der Stadtbeleuchtung erfolgt: Statt konventioneller Natriumdampfhochdrucklampen sind nun neue LED Leuchten vom Typ „Alfons I“ der Leipziger Leuchten GmbH im Einsatz. Die Mitarbeiter der Stadtbeleuchtung mussten dafür insgesamt 199 Mastansatzleuchten demontieren und die neuen wieder auf die vorhandenen Lichtmasten montieren.
Die Anschlussleistung wurde von etwa 16.000 Watt auf knapp 7.000 Watt gesenkt, eine Energieeinsparung von 58 Prozent. Weil die neuen Leuchten zudem eine längere Lebensdauer haben, spart die Umrüstung perspektivisch auch Wartungskosten. Bisher wurden die Leuchtmittel alle vier Jahre gewechselt.
Die im November begonnene Umrüstung im Güterverkehrszentrum (GVZ) Lützschena-Stahmeln ist seit März ebenfalls abgeschlossen. Insgesamt wurden 47 mehrfach bestückte Leuchten vom Typ „Sistelar“ und 52 Mastansatzleuchten Typ „SGS 204“ demontiert sowie neue Leuchten Typ „Alfons II“ montiert – in Summe 146 neue LED installiert. Die Anschlussleistung konnte dadurch von gut 30.200 Watt auf etwa 9.300 Watt gesenkt werden.
In den verkehrsarmen Dunkelstunden werden die Leuchten zusätzlich gedimmt und so eine Gesamteinsparung von 80 Prozent erreicht. Auch hier wird die Wartung preiswerter.
Grundlage der Umrüstungsbemühungen ist der sogenannte Lichtmasterplan für Leipzig. Dieser legt auch fest, dass bei neuen Beleuchtungsanlagen keine konventionellen Lichtmittel mehr zum Einsatz kommen und definiert sogenannte lichtempfindliche Gebiete, wie etwa Forst- und Landwirtschaftsflächen.
Neben der mit der Umrüstung auf LED verbundenen Energie- und CO₂-Ersparnis soll dies auch die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen, da das warmweiße Licht die Umgebung farbecht wiedergibt. Zuletzt konnten pro Jahr bei etwa 300 Straßenleuchten auf energieeffiziente Leuchtmittel umgestellt werden. Der LED-Anteil an der Straßenbeleuchtung beträgt derzeit rund 21 Prozent.
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