Dr. Skadi Jennicke (Linke) soll weitere sieben Jahre das Dezernat Kultur verantworten. Wie aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters hervorgeht, folgt die Verwaltungsspitze dem nach einem Auswahlverfahren der städtischen Personalfindungskommission resultierenden Vorschlag. Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich in seiner Sitzung am 19. April über die Wiederwahl von Skadi Jennicke zur Kulturbürgermeisterin. Sofern die Stadtratsmehrheit dem Vorschlag folgt.
Für die 1977 in Leipzig geborene Dr. Skadi Jennicke wäre es die zweite Amtszeit als Kulturbürgermeisterin. Ihre aktuelle Amtsperiode endet am 9. Juni 2023. Für das Amt waren bei der Stadt Leipzig 15 Bewerbungen eingegangen. Die Findungskommission wurde durch Oberbürgermeister Burkhard Jung geleitet.
Des Weiteren waren der Beigeordnete für Allgemeine Verwaltung, Ulrich Hörning, die Personalamtsleiterin, Claudia Franko, und jeweils ein Mitglied der sechs Stadtratsfraktionen am Auswahlprozess beteiligt.
Dr. Skadi Jennicke studierte an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Dramaturgie und arbeitete als Dramaturgin unter anderem am Schauspiel Leipzig, am Neuen Theater Halle und an den Städtischen Bühnen in Frankfurt/Main. 2016 wurde sie erstmals zur Beigeordneten für Kultur gewählt. Seit 2019 sitzt sie dem Kulturausschuss des Deutschen Städtetages vor.
Amtszeit voller wichtiger Beschlüsse
In ihre Amtszeit fiel die große Debatte über die Finanzierbarkeit insbesondere der Freien Szene in Leipzig, aber auch die Grundsatzentscheidung zur Ansiedlung des Naturkundemuseums im ehemaligen Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz.
Aber auch die Entgeltfreiheit in den Leipziger Museen reifte unter ihrer Ägide bis zum Stadtratsbeschluss. Leipzig führte regelmäßige Themenjahre ein, mit denen besondere Ereignisse und Persönlichkeiten aus der Leipziger Kulturgeschichte gewürdigt werden – so wie 2022 die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA).
Aber auch die Schaffung des Robert-Blum-Demokratiepreises, der 2024 erstmals vergeben werden soll, fällt in ihre Amtszeit. Während es ihr gelang, die Arbeit mit den großen Häusern (Oper, Gewandhaus, Schauspiel, Theater der Jungen Welt) in ruhiges Fahrwasser zu bugsieren und eine neue Grundsatzdiskussion um die Finanzierung der für Leipzigs Image so wichtigen Häuser zu vermeiden.
Parallel dazu hat sie in all diesen Kultureinrichtungen die Diskussion um eine nachhaltige Organisation des Spielbetriebes angeregt, sodass hier auch gegenwärtige Themen wie Energieeinsparung, Materialrecycling und klimaneutrale Aufführungen auf die Tagesordnung kommen.
Es gibt 2 Kommentare
@Urs: Sie könnten als häufiger Leser durchaus etwas Vertrauen in gewisse Abläufe bei Berichterstattung der LZ haben … Erst die Kandidatur, dann die Debatte, dann die Wahl. Das war bei Herrn Rosenthal so. Bei Frau Münch ebenfalls. Und wenn ich mich recht entsinne, auch bei anderen Wahlen auch.
Bei aller möglicher Kritik also: „Verhüllung“ jedenfalls ist keine Aufgabe einer Zeitung.
Über ihr Agieren bei der Besetzung des Thomaskantor-Amtes hüllt der Autor zurecht den Mantel des Schweigens.