Die Galeria Karstadt Kaufhof-Situation ist ein Wirrwarr. Dementsprechend nahm OBM Burkhard Jung in der Stadtratssitzung Stellung zum aktuellen Stand. Es sei für ihn ebenso wie für alle Leipziger/-innen eine negative Überraschung gewesen, als am 13. März mitgeteilt worden war, dass das Kaufhaus in der Innenstadt schließen solle.
„Ich bin (…) mit dem Kaufhof-Vorstand im Gespräch“, so der OBM. „Herr Schülke (Wirtschafts-Bürgermeister, Anm. d. Red.) ist intensiv in Gesprächen mit Vorstand, mit der sehr schwierigen, nicht genau durchschaubaren Eigentümer-Struktur.“
Es gibt Hoffnung
Ein telefonisches Gespräch des OBM mit den Besitzer/-innen am Mittwochnachmittag habe einen „gewissen Optimismus, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist“, anklingen lassen. Mehr wollte der OBM dazu nicht sagen. Er betonte, was für ein Verlust es für die Leipziger Innenstadt sein würde, die nach Corona wieder zu den alten Passant/-innenzahlen zurückgefunden habe.
Nicht nur die Innenstadt ist belebt, auch Galeria schreibt schwarze Zahlen. Es scheint also Geschäftsstrategie zu sein, individuelle Standorte aufzuwerten und andere dafür, trotz Rentabilität, zu schließen. Der OBM bestätigte auf Nachfrage der Grünen, dass die mögliche Galeria-Schließung keinerlei Zusammenhang mit dem nebenan eröffnenden NEO-Kaufhaus im ehemaligen Karstadt habe.
SPD-Solidarität mit den Beschäftigten – für die FDP nur Kollateralschaden
Mit Bezug auf den guten Zustand des Kaufhauses solidarisiert sich die SPD mit den Beschäftigten in einer Stellungnahme:
„Wir fordern den Konzern deshalb auf, zu prüfen, wie eine Schließung noch abzuwenden ist. In jedem Fall muss es die oberste Priorität sein, für alle betroffenen Mitarbeiter/-innen eine gute Anschlussperspektive zu finden. Wir solidarisieren uns mit den geplanten Protesten der ver.di gegen die Standortschließung in Leipzig und werden in der kommenden Wahlkreiswoche das Gespräch mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat suchen.“
Die FDP lehnte eine weitere staatliche Unterstützung des Kaufhauses ab. In einem Statement forderte sie, den guten neoliberalen Grundsätzen folgend, den Ausbau der Anfahrtsmöglichkeiten in die Innenstadt, vor allem für Menschen aus Randbezirken und bessere Bedingungen für Handel und Gastronomie, zum Beispiel durch mehr verkaufsoffene Sonntage. Eine mögliche Schließung sei bitter für die Beschäftigten, aber so sei das nun mal.
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