Leipzig soll in Abstimmung mit den Stadtwerken ein Energiekonzept erarbeiten, um Flächenbedarfe für regenerative Anlagen zu ermitteln. Das hat die Ratsversammlung am Mittwoch, dem 15. März, fast einstimmig beschlossen. Nur die AfD stimmte gegen das Vorhaben. Bereits bis Ende des Jahres möchte die Verwaltung damit fertig sein.
Gleichzeitig soll das Konzept darauf Rücksicht nehmen, welcher Bedarf für Wohnungsbau, Landwirtschaft und Gewerbe vorhanden ist. Zudem sollen Bürger/-innen und Energiegenossenschaften finanziell beteiligt werden.
Tobias Peter (Grüne) sagte in der Ratsversammlung, dass er sich dadurch nicht nur niedrigere Energiepreise für die Verbraucher/-innen, sondern auch einen wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil erhoffe. Aus seiner Fraktion kam der ursprüngliche Antrag, der sich konkret auf Windräder konzentriert hatte.
Auf diese Form der Energieerzeugung bezog sich AfD-Stadtrat Marius Beyer, der Windräder als schädlich für Mensch und Natur bezeichnete und Windkraft als unzuverlässig einstufte, weil sie abhängig vom Wetter sei. Linken-Stadtrat Michael Neuhaus verwies darauf, dass beispielsweise Insekten auch in der Landwirtschaft massenhaft getötet würden – durch den Einsatz von Pestiziden. Windräder seien keine „Diversitätskiller“.
Diskussionen gab es auch über den Standort der Windräder. So wiesen mehrere Redner/-innen darauf hin, dass diese wohl kaum im Stadtzentrum, sondern in den Ortschaften und im Umland entstehen würden. Mit diesen Regionen sei ein Dialog wichtig, betonte etwa CDU-Stadträtin Sabine Heymann.
Bei der abschließenden Abstimmung lagen mehrere Anträge vor. Die AfD-Fraktion forderte im Prinzip das genaue Gegenteil: Leipzig soll auf weitere Flächen für Windräder und Solaranlagen verzichten. Außerhalb der Fraktion gab es dafür keine Stimmen.
Auch ein Antrag der Freibeuter fand keine Mehrheit. Sie wollten eine finanzielle Beteiligung von Bürger/-innen und Energiegenossenschaften bei Strom-, Gas- und Fernwärmeanlagen. Lediglich die Grünen stimmten dem Antrag zu.
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