Um Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine weiterhin helfen zu können und ihr Ankommen in Leipzig zu organisieren, hat die Stadtspitze jetzt 2,5 Millionen Euro auf den Weg gebracht. 2022 hatte der Rat bereits insgesamt 51 Millionen Euro außerplanmäßig zur Verfügung gestellt, um etwa die Versorgung und Unterbringung ukrainischer Schutzsuchender zu organisieren. Die 2,5 Millionen Euro sind Restmittel aus diesem Budget. Der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.

Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning sitzt dem Koordinierungsstab Ukraine der Stadt Leipzig vor. Er sagt: „Dieser Krieg gegen jede Menschlichkeit dauert inzwischen fast ein ganzes Jahr. Wir werden Schutzsuchende aus der Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist – dafür braucht es jedoch ein entsprechendes Budget.

Die bisherige finanzielle Unterstützung, der organisatorische Kraftakt weiter Teile der Verwaltung und insbesondere das breite zivilgesellschaftliche Engagement der Leipzigerinnen und Leipziger, Vereine und Initiativen haben geholfen, dass so viele Ukrainerinnen und Ukrainer hier inzwischen sicher angekommen sind. Darauf können wir stolz sein.“

Eine Million Euro dieser Mittel werden verwendet, um die fluchtbedingten Sonderaufgaben des Verwaltungsbetriebs weiterhin abzusichern. Darunter fallen beispielsweise Übersetzungsleistungen und der Betrieb des Ankommenszentrums im Technischen Rathaus. Auch zivilgesellschaftliche Aktivitäten der Ukraine-Hilfe sollen gefördert werden.

Etwa 10.000 Ukrainer blieben in Leipzig

Zusätzlich zum Sonderbudget sollen Hilfsgüter im Wert von 1,5 Millionen Euro beschafft und in die Partnerstadt Kiew geliefert werden, welche beispielsweise die Wasser- und Stromversorgung in der Ukraine aufrechterhalten – darunter etwa Transformatoren und Material zum Betrieb von Pumpstationen.

Die technischen Details werden dabei zwischen Experten der beiden Städte abgestimmt. Weitere 1,5 Millionen Euro kommen aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für die Beschaffung und Lieferung von Löschfahrzeugen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor rund einem Jahr sind etwa 12.000 Schutzsuchende aus der Ukraine nach Leipzig gekommen, etwa 10.000 von ihnen sind geblieben. 2.253 Kinder und Jugendliche wurden übrigens auch zum Schulbesuch in Leipzig angemeldet, darunter 970 Mädchen und Jungen in der Grundschule. 749 Kinder wurden für eine Kita angemeldet.

Kriegsausbruch und Flucht: Jetzt liegt auch eine erste Bilanz der Stadt Leipzig vor

Und die meisten der gemeldeten Erwachsenen sind inzwischen auch beim Jobcenter registriert, mehr als die Hälfte von ihnen besucht Sprachkurse. Die Zahlen zeigen erst so richtig, was eine Stadt wie Leipzig leisten muss, um den vor dem Krieg geflüchteten Menschen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen.

Der jetzt neu erschienene Bericht „Ankommen in Leipzig 2022“ wirft aus Sicht der Verwaltung einen Blick auf ihre Ankunft. Was waren die Herausforderungen der ersten Tage und Wochen? Welche Aufgaben hatte das Ankommenszentrum? Welche organisatorischen Hürden konnten genommen werden und wie gelingt die Integration in Kita, Schule und Arbeitsstelle?

Auch die bereits erfolgten Hilfslieferungen in die Ukraine werden darin dokumentiert.

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