Kennen Sie das bereits existierende Kombiticket für Zoo und LVB? Vermutlich nicht. Selbst die Stadt gibt zu, dass es kaum jemand nutzt. Damit sich das ändert, sollen Zoo und LVB über veränderte Rahmenbedingungen verhandeln beziehungsweise die schon geführten Verhandlungen fortsetzen. Das hat die Ratsversammlung am Mittwoch, dem 18. Januar, beschlossen.
Anlass dafür war ein Antrag der Linksfraktion, die LVB-Fahrkarte in Zoo-Eintrittskarten zu integrieren. Zu viele Menschen würden mit dem Auto anreisen und den ÖPNV nutzen. „Wir dachten, dass der Zoo seine Besucher/-innen zu einer ökologischen Anreise anregen würde“, zeigte sich Linken-Stadträtin Franziska Riekewald verwundert.
Zwar hätten Zoo und LVB schon jahrelang verhandelt, doch die bisher gefundenen Lösungen seien zu wenig. So ist das schon existierende Kombiticket beispielsweise nur an stationären Fahrkartenautomaten erhältlich. Die Linksfraktion verweist darauf, dass es ähnliche Angebote auch bei Oper und Gewandhaus gebe.
Gegenargumente aus der CDU
„An sich keine schlechte Idee“, gab CDU-Stadtrat Claus-Uwe Rothkegel zu. Aber nicht beim Zoo. Er argumentierte mit der Vielzahl an Zoo-Jahreskarten, die mit einem ÖPNV-Ticket schwer zu kombinieren seien, mit den vielen Gästen aus dem Umland, für die ein kostenloses Ticket nur für Zone 110 zu wenig sei, und mit den Eintrittspreisen für den Zoo, die sich erhöhen würden.
Dass sich ein integriertes ÖPNV-Ticket nicht für Zoo-Jahreskarten eignet, glaubt man auch in der SPD-Fraktion. Diese hatte deshalb schon im Vorfeld einen Änderungsantrag gestellt, die Verhandlungen auf Tageskarten zu beschränken. Das fand auch die Linksfraktion sinnvoll, die den Änderungsantrag übernahm.
Geld oder fehlender Wille?
CDU-Stadtrat Michael Weickert wollte unterdessen wissen, woran die Verhandlungen bislang gescheitert seien. „An der Finanzierung“, antwortete Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) knapp. Aus Sicht von Riekewald nur die halbe Wahrheit. Als vor zehn Jahren über ein Kombiticket verhandelt wurde, habe der Zoo dieses nicht gewollt.
Heike Böhm aus der SPD-Fraktion spekulierte, dass das Parkhaus ein Anreiz für den Zoo sein könnte, nicht ernsthaft über ein Kombiticket zu verhandeln. Schließlich könnten Einnahmen wegfallen, wenn weniger Besucher/-innen mit dem Auto anreisen. Sie empfahl dem Zoo deshalb, das Parkhaus zu vermieten.
Die Mehrheit des Stadtrates wünschte sich jedenfalls neue Verhandlungen zwischen Zoo und LVB. Was diese bringen, soll der Verwaltungsausschuss spätestens zu Beginn des Sommers erfahren.
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