Wie oft wurde im Stadtrat schon über das Leipziger Amtsblatt diskutiert und über die Frage, ob es noch zeitgemäß ist, alle zwei Wochen große Stapel von gedruckten Amtsblättern in die Hausflure zu legen. Das verstört auch FDP-Stadtrat Sascha Matzke gewaltig. Gibt es denn keine moderneren Formen, den Leipzigern das Amtsblatt zukommen zu lassen? Oder wenigstens den Online-Zugang auf leipzig.de zu verbessern?
Denn dort wird ja – parallel zur gedruckten Variante – jede aktuelle Ausgabe des Amtsblatts auch als PDF-Version angeboten. Wer will, kann das Amtsblatt also auch digital lesen. Und seit dem letzten Stadtrats-Antrag zum Thema gibt es auf der Startseite von leipzig.de auch den direkten Link zum Elektronischen Amtsblatt gleich in der Menüführung am rechten Rand. Man muss sich also nicht erst durch das Riesenangebot der Stadtseite klicken, um die Amtsblatt-Ausgaben zu finden.Die Fraktion Freibeuter im Leipziger Stadtrat beantragt nun, den Oberbürgermeister zu beauftragen, die Zugänglichkeit des Amtsblatts für alle Leipziger Bürgerinnen und Bürger dennoch weiter zu erhöhen.
Der Antrag der Freibeuter zum Amtsblatt.
Darin geht es darum, das Amtsblatt digitaler und ökologischer zu machen. Das Bewerben des Amtsblatts auf der Startseite der Homepage der Stadt Leipzig soll noch prominenter werden und die Auslage an zentralen und stark frequentierten Orten sowie die Möglichkeit der persönlichen Zustellung im Rahmen eines Abonnements soll geprüft werden.
Also weg vom bisherigen flächendeckenden Verteilen des Amtsblattes an alle Haushalte, hin zu einem eher punktuellen Verteilen über bekannte Anlaufstellen, wo sich Interessenten ihr gedrucktes Amtsblatt abholen können. Ein Vorstoß, der im Stadtrat nicht neu ist.
Aber das zugrunde liegende Problem hat sich ja nicht geändert, wie Sascha Matzke feststellen kann: „Stapelweise ungelesener Amtsblatt-Ausgaben in den Hausfluren müssen der Vergangenheit angehören. Nach wie vor ist für Leipzig der Klimanotstand ausgerufen, da braucht es leserfreundliche Lösungen.“
Wobei es den Freibeutern eher um klimafreundlichere Lösungen geht, denn es sollen ja vor allem weniger Amtsblätter gedruckt werden. Und zwar genau so viel, wie die Leipziger/-innen tatsächlich auch gedruckt bekommen möchten.
„Zukünftig soll nur noch jener ein Amtsblatt erhalten, der auch ein Amtsblatt wünscht“, fordert Sascha Matzke, der die Fraktion Freibeuter im Fachausschuss Allgemeine Verwaltung des Stadtrates vertritt. „Die digitale Druckausgabe für den Freund papierlosen Arbeitens, die Zeitung zum Fühlen für den Liebhaber der Druckerschwärze. Das Angebot des Amtsblatts, ob digital oder als Druckausgabe, ist verfügbar, es muss die Menschen nur besser erreichen.“
Aktuell werden 240.350 Druckexemplare des Amtsblatts vierzehntäglich im Leipziger Stadtgebiet verteilt.
Der Beschlussvorschlag „Amtsblatt digitaler und ökologischer“ wird in der Ratsversammlung am 15. März 2022 ins Verfahren verwiesen und dann in den Ausschüssen diskutiert.
Hinweis der Redaktion in eigener Sache
Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten alle Artikel der letzten Jahre auf L-IZ.de zu entdecken. Über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall.
Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.
Vielen Dank dafür.
Keine Kommentare bisher