Am 13. Dezember wurde auch Leipzig aktiv und eröffnete im Opernhaus die erste kommunale Impfstelle der Stadt, um in der aktuellen vierten Welle der Corona-Pandemie genug Impfangebote in Leipzig zu schaffen. Dieses Angebot wurde möglich, weil der Freistaat Sachsen den Kommunen entsprechende Finanzierung für die Impfstellen zugesagt hatte. Deshalb kam am 8. Dezember auch kurzfristig diese Finanzierungsvorlage auf den Tisch.

Denn Leipzig muss die Impfstellen vorfinanzieren. Abrechnen kann die Stadt das Geld dann bis zum 31. März. Es geht um bis zu 4 Millionen Euro, die der Freistaat Leipzig zur Finanzierung angeboten hat.Dass es dann so eilig wurde am 8. Dezember, war eigentlich verständlich. Man kann es in der Vorlage der Verwaltung nachlesen: „Die Einrichtung kommunaler Impfstellen soll schnellstmöglich erfolgen. Ein Betrieb der Impfstellen ist laut Entwurf der diesbezüglichen Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig bis zum 31.03.2022 vorgesehen. Es erfolgt aktuell eine Klärung, bei welchen Aufgaben eine Hilfsorganisation unterstützen soll. Das Gesundheitsamt sucht bereits medizinisches Fachpersonal, die in den kommunalen Impfstellen eingesetzt werden können und holt die erforderliche Zulassung zur Bestellung der Impfstoffe ein. Die technischen Voraussetzungen werden vorbereitet. Organisatorische Abläufe und Standortfragen werden derzeit bearbeitet.“

Und OBM Burkhard Jung wies bei der Gelegenheit darauf hin, dass in Leipzig zumindest auch schon in der Woche vor dem 8. Dezember wieder fleißig geimpft wurde. Allein die hier niedergelassenen Hausärzt/-innen hatten 25.000 Impfungen verabreicht, die Einrichtungen des Freistaats 10.000. Dazu kommen noch die Betriebsärzte und die in den Leipziger Krankenhäusern wie dem St. Georg eingerichteten Impfstationen und seit dem 13. Dezember eben auch die Oper.

An die Oper und deren Mitarbeiter/-innen richtete Bürgermeister Thomas Fabian einen besonderen Dank, denn sie hatten die Impfeinrichtung im Foyer des Opernhauses in Windeseile aufgebaut, viele sich auch zur Hilfe bereiterklärt.

Wobei die Oper nicht das einzige kommunale Impfangebot bleibt: „Die Stadt Leipzig richtet kommunale Impfstellen ein. Impfstellen sind Orte, an denen mobile Teams eingesetzt werden. Entsprechende Konzepte und Umsetzungspläne werden derzeit erstellt. Es soll sowohl feste Impforte geben als auch den flexiblen Einsatz von Impfteams an Orten, an denen bestimmte Zielgruppen besser erreicht werden können, die das bereits bestehende Angebot des Regelsystems nicht nutzen. Insbesondere sollen damit besonders schwer erreichbare oder vulnerable Personen ein Impfangebot erhalten. In diesem Zusammenhang werden Möglichkeiten einer Terminvergabe geprüft.“

Denn nur wenn möglichst viele Menschen geimpft und möglichst sogar „geboostert“ sind, hat Leipzig die Chance, relativ glimpflich durch die vierte und die durch die Omikron-Variante ausgelöste fünfte Welle zu kommen und dann im Frühjahr tatsächlich wieder öffentliche Veranstaltungen starten zu können.

Und wenn das stimmt, was OBM Burkhard Jung andeutete, war Leipzig zumindest zu diesem Zeitpunkt die einzige sächsische Kommune, die das Angebot des Freistaats angenommen hat.

Da war nur noch die Frage: Wie reagiert die Ratsversammlung auf diese Vorlage? Immerhin merkte man die gespannte Aufmerksamkeit, als Thomas Fabian noch einmal explizit auch alle Ungeimpften dazu aufrief, die Angebote zum Impfen jetzt wahrzunehmen.

Da war das Ergebnis doch erstaunlich, hätte man doch auch in der gewählten Ratsversammlung den einen oder anderen „Impfskeptiker“ erwartet. Aber wahrscheinlich unterscheidet sich Leipzig in diesem Punkt tatsächlich deutlich vom Rest Sachsens: Die Finanzierungsvorlage für die kommunalen Impfstellen wurde von allen anwesenden Stadträt/-innen einvernehmlich angenommen.

Die Debatte vom 8. Dezember 2021 im Stadtrat

Video: Livestream der Stadt Leipzig 

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