Der noch amtierende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat im April 2021 einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem sachgrundlose Befristungen eingeschrรคnkt werden sollen. Doch nun muss sich eine neue Parteienkonstellation dem Thema widmen โ€“ was dauern kann. Freibeuter und Linksfraktion wollten die Sache in Leipzig bei Verwaltung und Eiegnbetrieben selbst in die Hand nehmen und haben den Stadtrat am Mittwoch, den 10. November, รผber zwei Antrรคge zu diesem Thema abstimmen lassen.

Die Freibeuter-Fraktion forderte die Verwaltung in ihrem Antrag dazu auf, das AusmaรŸ der sachgrundlosen Befristung in Verwaltung und Eigenbetrieben darzulegen. In einem zweiten Schritt soll die Verwaltung darstellen, in welchen Fรคllen diese Arbeitsverhรคltnisse zwingend erforderlich sind.In einem Sachstandsbericht hat die Verwaltung daraufhin aufgeschlรผsselt, dass derzeit knapp vier Prozent der Mitarbeiter/-innen in der Verwaltung befristet beschรคftigt seien. Bei 2,81 Prozent der Mitarbeiter/-innen ist es eine sachgrundlose Befristung.

Thomas Kรถhler aus der Freibeuter-Fraktion ist das zu viel. Er verweist auf den Entwurf aus dem Bundesarbeitsministerium, der fรผr groรŸe Einrichtungen maximal 2,5 Prozent fordert. Zudem sollen diese Befristungen laut Gesetzentwurf von derzeit 24 auf dann 18 Monate beschrรคnkt werden und nur einmal verlรคngert werden kรถnnen.

Heike Bรถhm aus der SPD-Fraktion vertrat ebenfalls die Ansicht, dass sachgrundlose Befristungen reduziert werden sollten. Sie verwies darauf, dass gut ausgebildete Mitarbeiter/-innen derzeit nicht im รœberfluss vorhanden seien. โ€žWir sollten alle, die fรผr uns arbeiten wollen, halten.โ€œ

Eine zweijรคhrige Befristung ohne Sachgrund gebe beispielsweise keine Sicherheit bei der Familienplanung der Beschรคftigten.

Abgesehen von der AfD sprach sich der Stadtrat fรผr den Freibeuter-Antrag aus. Ein weiterer Antrag aus der Linksfraktion zielte in eine รคhnliche Richtung. Darin heiรŸt es unter anderem: โ€žDer Oberbรผrgermeister wird beauftragt zu prรผfen, ob Beschรคftigungsverhรคltnisse mit einer Gesamtbefristungsdauer von รผber fรผnf Jahren beginnend ab dem neuen Haushalts- und Stellenjahr 2023 entfristetโ€œ, also in fristlose Arbeitsverhรคltnisse umgewandelt werden kรถnnen.

Zudem soll die Stadt ab dem kommenden Jahr im โ€žjรคhrlichen Personalbericht รผber die Befristung von Beschรคftigungsverhรคltnissen getrennt nach Befristungsarten und Befristungsdauerโ€œ informieren.

Auch fรผr diesen Antrag gab es eine Mehrheit โ€“ jedoch stimmte in diesem Fall zusรคtzlich zur AfD auch die CDU dagegen.

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