Stadtrat und Vorsitzender des Tierschutzbeirates der Stadt Leipzig, Andreas Geisler (SPD), führte in ein Thema ein, was alle Hundehalter/-innen in Leipzig bald in der Praxis erleben dürften. Die Regeln der Hundehaltung in Leipzig sollen sich ein wenig ändern, doch auch ein paar Verbesserungen für die Vierbeiner sind in Planung. So zum Beispiel bei den Hundewiesen. Einige „werden von Wegen zerschnitten, zum Grillen genutzt“, und stünden so nicht mehr den Hunden zur Verfügung, so Geisler. Dass sich dabei auch Konflikte zwischen Mensch und Hund ergeben können, scheint klar.

Die Idee der SPD war also: Zwei bis vier Hundewiesen sollen laut Antrag der SPD-Fraktion in Leipzig verteilt in den Stadtteilen als Pilotprojekte eingezäunt oder anderweitig von Kinderspielplätzen oder anders genutzten Grünflächen abgegrenzt werden. Davon erhofft man sich eine Verbesserung des „Miteinanders von Mensch und Hund“.

Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal merkte dazu für die Verwaltung an, dass man weitere Flächen für die Hunde suchen würde. Geisler entgegnete, dass es im Anliegen der Eingrenzungen um die bereits bestehenden gehen würde, welche man verbessern sollte. Die Ausweitung der Grünflächen für die Vierbeiner war in einem weiteren Punkt beantragt.

Der gesamte SPD-Antrag wurde anschließend Punkt für Punkt einzeln abgestimmt, da es im zweiten Teil um eine deutlich weitgehendere Frage ging. Hier ging es um die Be- und Entlastung bei der Hundesteuer, gegebenenfalls gekoppelt an eine Sachkundeprüfung, Chippung des Tieres und eine Hundeleinenpflicht in Leipzig.Mit 45 Ja-Stimmen wurde so die Verwaltung beauftragt, „bis Ende des 2. Quartals 2021 ein Programm zur qualitativ besseren Ausstattung bestehender Hundewiesen in Leipzig vorzulegen, mit besonderem Augenmerk auf Abfallbehälter, aber auch Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten.“ Zusätzlich soll laut Ratsbeschluss nun bis ebenfalls Sommer 2021 das Pilotprojekt der zwei bis vier Hundewiesen-Begrenzungen vorbereitet und weitere Orte für Hundewiesen gefunden werden.

Sachkundeprüfung und Chippflicht

Während sich also in diesem Bereich Verbesserungen für Hundehalter/-innen und ihre Haustiere ankündigen, wurde der Oberbürgermeister parallel dazu mit 42 Ja-Stimmen aufgefordert, „sich über den sächsischen Städte- und Gemeindetag für die Schaffung rechtlicher Grundlagen einzusetzen, die es den Gemeinden erlaubt, Sachkundeprüfungen zur Hundehaltung sowie eine Chippflicht und Leinenzwang verbindlich vorzuschreiben, um die Umsetzung stärker kontrollieren zu können.“

Bis es so weit sein könnte, steht also die Frage im Raum, ob in der Zukunft Hundehalter/-innen mit gechippten Tieren und einem Sachkundenachweis bei der Hundesteuer entlastet werden, während andere Hundehalter/-innen mehr bezahlen müssten.

Wenn also im Städte- und Gemeinderat dazu Regeln entstehen sollten, wäre es in der Zukunft auch möglich, dass hier die Gefährlichkeit einer Hunderasse deutlicher in die Berechnung der Hundesteuer einfließen könnte. Auch für gemeinsame Regeln bei der Leinenpflicht in Städten und Gemeinden soll sich nun Burkhard Jung einsetzen.

Die Debatte vom 24. Februar 2021 im Stadtrat

Video: Livestream der Stadt Leipzig

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